Karlsbad ist eine Gemeinde im südlichen Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg, am Nordrand des Schwarzwalds gelegen. Geographie Karlsbad liegt auf dem Alb-Pfinz-Plateau. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Karlsruhe, Ettlingen und Pforzheim.
Gemeindegliederung Die Gemeinde Karlsbad besteht aus den fünf Ortsteilen Auerbach, Ittersbach, Langensteinbach, Mutschelbach und Spielberg. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name des jeweiligen Ortsteils, die räumlichen Grenzen der Ortsteile sind identisch mit denen der früheren Gemeinden gleichen Namens. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung. In allen fünf Ortsteilen sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet. Zum Ortsteil Auerbach gehört das Dorf Auerbach. Zum Ortsteil Ittersbach gehören das Dorf Ittersbach und die Häuser Im Erlach, Im Kirchle, Im Layle und Im Stöckmädle. Zum Ortsteil Langensteinbach gehören das Dorf Langensteinbach und der Ort Erholungsheim Bethanien. Zum Ortsteil Mutschelbach gehören die Dörfer Mutschelbach, Mitteldorf (auch Mittelmutschelbach); Mutschelbach, Oberdorf (auch Obermutschelbach); Mutschelbach, Unterdorf (auch Untermutschelbach). Zum Ortsteil Spielberg gehören das Dorf Spielberg und die Häuser S-Bahn-Station Spielberg-Schöllbronn und Hotel Fischweier. Im Ortsteil Ittersbach liegt die Wüstung Wolmersbur. Im Ortsteil Mutschelbach liegt die nur 1295 erwähnte Ortschaft Vitzenloch, die möglicherweise mit Mitteldorf identisch ist.
Die Wüstung Vitzenloch Im Jahre 1259 verkaufte Rudolf von Roßwag seine beiden Dörfer Muschelenbach und Vitzenbach an das Kloster Herrenalb. Die genauere Lage des Ortes Vitzenloch ist bis jetzt noch nicht bekannt. Man vermutet es in er Nähe von Mutschelbach und Wilferdingen. Dafür spricht schon die Tatsache, dass es immer mit Mutschelbach zusammen genannt wird, und dass in einer Urkunde vom Jahre 1295 auch vom Rannwalde die Rede ist, der zwischen Wilferdingen und Pforzheim liegt. Wo die Gemarkungen Wilferdingen, Königsbach und Singen zusammenstoßen, finden sich die Flurnamen Im Vittsbruch und Zu Pfitz. Vielleicht haben wir den Ort in jener Gegend zu suchen; aber auch am Rande des Rannwaldes finden sich mehrere Flurnamen, die auf ehemalige Besiedlung hinweisen, so der Namen Weilerle an der Rannwaldstraße, die Bezeichnung Heimenäcker am Rannbach.
Geschichte Gegründet wurde Karlsbad im Zuge einer Gemeindereform am 1. September 1971 aus den ehemals selbständigen Gemeinden Auerbach, Ittersbach, Langensteinbach, Mutschelbach und Spielberg. Der Name bezieht sich auf ein 1719 von Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach, dem Gründer von Karlsruhe, in Langensteinbach errichtetes Fürstenbad, nicht auf das bekannte böhmische Karlsbad. Ortsteile Auerbach Ittersbach
Ittersbach gehörte zu verschiedenen Herrschaften, unter anderem zu Herrenalb und zu Frauenalb, war württembergisch und badisch, bis es nach dem Dreißigjährigen Krieg endgültig badisch und dem Amt Langensteinbach unterstellt wurde. Durch Industrieansiedlung ca. 1854 konnten die wirtschaftlichen Verhältnisse erheblich verbessert werden. Neue Einnahmenquellen kamen auch durch die Kalksteinbrüche und die Ziegelbrennereien zustande. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es mit Ittersbach wirtschaftlich durch moderne Industrie bergauf. Landwirtschaft gibt es so gut wie keine mehr. Ende 2009 hatte Ittersbach 3024 Einwohner. Auf der Gemarkung Ittersbach liegt die Wüstung Wolmersbur, die im 15. Jahrhundert abgegangen ist. Langensteinbach Die Geschichte Langensteinbachs kann bis ins Jahr 1197 zurückverfolgt werden. Im 18. Jahrhundert war es als Fürstenbad berühmt. So errichtete Markgraf Karl Wilhelm von Baden 1719 unterhalb der Barbarakapelle ein Badegebäude. Mutschelbach Die Geschichte von Mutschelbach lässt sich bis in das Jahr 1278 zurückverfolgen. Im Jahre 1936 wurde die Gemeinde Mutschelbach aus den drei Waldenserdörfern Ober-, Mittel- und Untermutschelbach gegründet. Spielberg Die älteste urkundliche Erwähnung Spielbergs stammt aus dem Jahre 1281. Spielberg war bis 1603 württembergisch, es kam durch Tausch zu Baden. Wappen Blasonierung: „In Blau vorn bis zur Schildmitte am rechten Schildrand beginnend drei unten, nach hinten gebogene und in einem Punkt des linken Schildrandes auslaufende silberne (weiße) Pfähle, in der Schildmitte eine Schale in verwechselten Farben.“ Wappenbedeutung: Das Gemeindewappen zeigt in der Mitte eine Trinkschale, die an das ehemalige Fürstenbad in Langensteinbach erinnern soll. Die nach unten auslaufenden Pfähle symbolisieren die fünf Ortsteile. Partnerschaften Karlsbad unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:
Wirtschaft und Infrastruktur Verkehr Karlsbad ist durch die Bundesautobahn 8 (Perl–Bad Reichenhall) an das überregionale Straßennetz angebunden.
Des Weiteren besteht eine Verbindung mit der Karlsruher Stadtbahnlinie S11 mit folgenden Haltestellen: Langensteinbach Bahnhof, Langensteinbach St. Barbara, Spielberg (dazu zusätzlich Bedarfshaltepunkt „Fischweier“ der Linie S1), Ittersbach Industrie, Ittersbach Bahnhof, sowie Ittersbach Rathaus. Ortsansässige Unternehmen Mit der Nero AG ist ein Softwareunternehmen in Karlsbad ansässig, das durch die gleichnamige Brennersoftware bekanntgeworden ist. Der Autoradio- und Navigationssysteme-Hersteller Harman/Becker Automotive Systems ist ebenfalls am Ort ansässig. Bildung Karlsbad verfügt mit dem Schulzentrum Am Schelmenbusch in Langensteinbach über ein Gymnasium, eine Realschule und eine Hauptschule, sowie drei Sporthallen, die in drei Teile teilbare „Jahnhalle“, „Schelmenbuschhalle“ und die von der Firma Harman/Becker Automotive Systems gesponserte, aus drei Teilen bestehende „Beckerhalle“. Jeder Ortsteil besitzt darüber hinaus noch eine Grundschule. Im Grundschulgebäude Ittersbach befindet sich noch eine Förderschule. Außerdem befindet sich im Ortsteil Langensteinbach die landkreiseigene Ludwig-Guttmann-Schule für Körperbehinderte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten Bauwerke
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Ernst Friedrich (Baden-Durlach) Ernst Friedrich von Baden-Durlach (* 17. Oktober 1560 in Durlach; † 14. April 1604 in Remchingen) übernahm nach seiner Volljährigkeit 1584 die Regierung des nördlichen Teils der Markgrafschaft Baden-Durlach. Er förderte die Bildung des ersten gymnasium illustre in der Markgrafschaft. Durch seinen Übertritt vom Luthertum zum Kalvinismus und die Okkupation der Markgrafschaft Baden-Baden, löste er schwere Konflikte – auch mit dem Kaiser – aus, deren Folgen die untere Markgrafschaft Baden-Durlach schädigten und letztlich auch zu Gebietsverlusten führten. Leben Ernst Friedrich war der älteste Sohn des Markgrafen Karl II. von Baden-Durlach und der Anna von Veldenz. Ab 1577 erhielt er seine Erziehung am Hof seines lutherischen Vormundes Ludwig von Württemberg. Die vormundschaftliche Regierung 1577–1584 Seit dem Tod seines Vaters hatte eine Vormundschaftsregierung mit seiner Mutter Anna, Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz (bis 1583), Herzog Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg und Herzog Ludwig von Württemberg („der Fromme“) die Regierungsgeschäfte wahrgenommen. Seine Vormünder unterzeichneten in Ernst Friedrichs Namen die Konkordienformel von 1577 und das Konkordienbuch von 1580. Die Landesteilung Da Ernst Friedrich und der zweitälteste Sohn Karl II., Jakob, eigene Herrschaftsgebiete wollten und das Testatment Karl II. das eine Landesteilung untersagte nicht unterschrieben und besiegelt war, kamen die verbliebenen Vormünder den Forderungen der Söhne nach und Ernst Friedrich erhielt die untere Markgrafschaft mit den Hauptorten Durlach und Pforzheim. Seine Brüder Jakob und Georg Friedrich erhielten ebenfalls Landesteile, so dass das Land über die bestehende Teilung in Baden-Durlach und Baden-Baden hinaus weiter aufgeteilt war. Die Markgrafschaft Baden-Hachberg fiel 1590 nach dem Tod Jakobs an Ernst Friedrich zurück. So konnte sein Bruder Georg Friedrich nach Ernst Friedrichs Tod wieder die gesamte Markgrafschaft Baden-Durlach vereinigen. Ehe Markgraf Ernst Friedrich heiratete am 21. Dezember 1585 Anna von Ostfriesland (* 26. Juni 1562; † 21. April 1621), die Tochter des Grafen Edzard II. von Ostfriesland und Witwe seines Vormundes Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor. Der Förderer des Gymnasium Illustre Bereits Karl II. hatte neben der in Pforzheim (Residenzstadt bis 1565) bestehenden Mittelschule in seiner neuen Residenzstadt Durlach eine Mittelschule begründet, die aus dem Ertrag des ehemaligen Klostergutes Gottesaue finanziert wurde. Unterrichtet wurden nur Knaben und zwar in Religion, Latein und Griechisch, die Fortsetzung der höheren Ausbildung erfolgte an der Universität Basel. Für begabte Kinder aus der ganzen Markgrafschaft war der Mittelschule auch ein Alumnat (Internat) angeschlossen. Unter der vormundschaftlichen Regierung erfolgte 1583 die Stiftung eines gymnasium illustre zu Durlach, wobei die drei lutherischen Fürsten in der Vormundschaftsregierung auf Erfahrungen in ihren eigenen Herrschaftsgebieten zurückgreifen konnten. Die Mittelschule wurde zum Gymnasium ausgebaut mit dem Ziel die Universitätsausbildung durch eine bessere Vorbereitung abzukürzen und damit auch Geldmittel im eigenen Land zu halten. Zudem sollte das Gymnasium den Universitätsbesuch für angehende Pfarrer ersetzen. Die Kontrolle über die Ausbildung der Pfarrer war in Zeiten des Augsburger Religionsfriedens ein Politikum ersten Ranges. Ernst Friedrich als Vormund 1584 übernahm Ernst Friedrich zusammen mit seinem Bruder Jakob und seiner Mutter die Vormundschaft für seinen jüngsten Bruder Georg Friedrich. Nach dem Tod seines Bruders Jakob (1590) übernahm er die Vormundschaft für dessen Kinder. Jakobs Stammhalter, Ernst Jakob, der wenige Tage nach dem Tod Jakobs geboren wurde, wurde evangelisch getauft und auch die beiden Nichten, Anna und Jakobäa, wurden evangelisch erzogen. Sie blieben auch nachdem sie volljährig waren dem evangelischen Glauben treu. Die Konfessionen kämpften um jedes Fürstenkind um ihre Machtbasis zu stärken. Entsprechend entspann sich um die Vormundschaft ein Rechtsstreit in dessen Verlauf Ernst Friedrich mit der Reichsacht bedroht wurde und er seinerseits die Unterstützung der evangelischen Reichsstände suchte und erhielt. 1601 legte Ernst Friedrich gleichwohl die Vormundschaft nieder, da er mit dem Kaiser bereits wegen der oberbadischen Okkupation im Konflikt lag und sich durch sein Nachgeben eine gewisse Entlastung erhoffte. Die oberbadische Okkupation Am 21. November 1594 besetzte er die Markgrafschaft Baden-Baden (Oberbadische Okkupation) seines Vetters Eduard Fortunat von Baden militärisch, da dieser die Markgrafschaft überschuldete. Der Konverti Ernst Friedrich weigerte sich bei seiner Amtsübernahme 1584 – wie sein Bruder Jakob – die Konkordienformel – das lutherische Glaubensbekenntnis – zu unterschreiben und tendierte bereits zur reformierten Kirche. Im Jahre 1599 trat er zum reformierten Glaubensbekenntnis über und ließ auf Schloss Staffort ein neues Glaubensbekenntnis drucken (das Stafforter Buch). Das Stafforter Buch Der Begriff „Stafforter Buch“ umfasst zwei Druckschriften, die 1599 erschienen und nach dem Druckort Schloss Staffort, die gemeinsame Bezeichnung „Stafforter Buch“ erhielten.
Der erste Teil hat den Titel „Christlichs Bedencken und erhebliche wolfundirte Motiven deß Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten unnd Herrn Herrn Ernst Friderichen Marggraven zu Baden und Hochberg …“ etc. und enthält ab Seite 359 auch den angefügten zweiten Teil; der zweite Teil der mit einer zusätzlichen Einleitung auch gesondert gedruckt und 1601 nochmals in Heidelberg aufgelegt wurde, trägt den Titel: „Kurtze vnd Einfeltige ausser Gottes Wort vnd der Alten Christglaubigen Kirchen gestalte Bekandnuß …“. Das Stafforter Buch bestreitet diverse Artikel der lutherischen Konkordienformel und ist eine Streitschrift gegen die Lutheraner – die Katholiken werden hingegen in dieser Schrift nicht direkt angegriffen.
Es ist strittig, ob Ernst Friedrich der alleinige Verfasser ist, nur die Grundgedanken selbst formuliert und die Detailausarbeitung reformierten Theologen überlassen hat oder solche das Werk gänzlich geschrieben haben und Ernst Friedrich das Buch nur unter seinem Namen publizieren ließ. Anlass zu diesem Buch, war Ernst Friedrichs Bedürfnis Pfarrern und Lehrern in seinem Herrschaftsgebiet einen einheitlichen Leitfaden zu geben, was lokal auf Widerstand stieß, sobald Sanktionen gegen lutherische Pfarrer ergriffen wurden, die dem Leitfaden nicht folgen wollten. Zudem wollte Ernst Friedrich seinen lutherischen Bruder Georg Friedrich für seine reformierten Ideen gewinnen, was allerdings völlig fehlschlug. Überdies wollte Ernst Friedrich mit der Publikation unter seinem Namen allen Gerüchten, er wolle wie 1590 sein Bruder Jakob zum Katholizismus übertreten, vehement entgegentreten. Ernst Friedrichs Streit mit Pforzheim Der Markgraf versuchte durch die Besetzung von Pfarrstellen mit Kalvinisten und die Abberufung strenger Lutheraner das reformierte Glaubensbekenntnis in der Bevölkerung zu verbreiten, wobei er auf Widerstand stieß. Insbesondere die Stadt Pforzheim wehrte sich bereits 1601 gegen die Abberufung lutherischer Pfarrer. Am 11. September 1601 wählten die Pforzheimer einen 13-köpfigen Ausschuss der dem Markgrafen schrieb, dass man lieber sterben würde, als sich eine Religionsänderung gefallen zu lassen. Die Spannungen waren so groß, dass am 17. September auf ein grundloses Gerücht über eine bewaffnete Intervention des Markgrafen, die Bürger von Pforzheim ihrerseits zu den Waffen griffen. Für Ernst Friedrich wurde damit aus einem Religionsdisput ein politischer Aufstand. Gleichwohl ließ er sich durch seine Räte von einer gewaltsamen Lösung des Konflikts abbringen zumal sein streng lutherischer Bruder Georg Friedrich den Pforzheimern seine Unterstützung vor dem Reichskammergericht zugesagt hatte. Er ließ jedoch einen der Wortführer, den Juristen Peter Ebertz, verhaften. Ebertz wurde von den Bürgern befreit, floh über Württemberg nach Speyer, wo er auf Begehren des Markgrafen wieder verhaftet, aber durch das Reichskammergericht wieder befreit wurde. Pforzheim erhielt wieder lutherische Geistliche, aber der weitere Verlauf des schwelenden Konflikts bleibt unklar. Aus nicht nachgewiesenem Anlass zog Ernst Friedrich am 14. April 1604 mit einer Truppe aus Söldnern und Landwehr gegen die Stadt Pforzheim. Er erlag jedoch noch bevor er die Stadt erreichte, einem Schlaganfall und starb noch am selben Tag in Remchingen. Der Markgraf war bereits gesundheitlich angeschlagen und es wird angenommen, dass ihn die Nachricht über die Vorbereitungen militärischer Gegenwehr in Pforzheim so erregte, dass dies den Schlaganfall auslöste. Trotz seinem Glaubenswechsel wurde er in der Pforzheimer Familiengruft in der lutherischen Schloss- und Stiftskirche St. Michael bestattet. Sonstiges Ab 1588 ließ Markgraf Ernst Friedrich Schloss Gottesaue errichten. 1598 hob Ernst Friedrich das in der Grafschaft Eberstein gelegene Frauenkloster Frauenalb auf und übernahm zusammen mit dem Grafen von Eberstein die Administration der Klostergüter. Die beiden Schirmherren des Klosters zogen damit die Konsequenzen aus Kompetenzüberschreitungen der Äbtissin und aus sexuellen Entgleisungen. Politisch und wirtschaftlich kamen den beiden evangelischen Schirmherren die Verfehlungen natürlich entgegen und lieferten einen Vorwand für den Einzug der Güter und die Auflösung des Konvents. Spielberg (Karlsbad) Spielberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Karlsbad im südlichen Landkreis Karlsruhe. Geschichte 1161 erstmals als Spilberc erwähnt, wurde der Ort von Grünwettersbach aus aufgesiedelt, 1281 von den Grafen von Zweibrücken und Eberstein an die Markgrafschaft Baden verpfändet und 1296 an das Kloster Herrenalb verkauft. Ab 1603 gehörte es endgültig zur Markgrafschaft Baden-Durlach. Eine mittelalterliche Kapelle wurde 1732-1734 durch einen Neubau ersetzt. Politisch gehörte Spielberg nach Auflösung des Amtes Langensteinbach von 1803 bis 1821 zum Oberamt Pforzheim, von 1821 bis 1921 zum Bezirksamt Durlach und anschließend zum Bezirksamt Ettlingen. 1937 wurde Spielberg dem Landkreis Karlsruhe zugeordnet. Im Herbst 1971 wurde Spielberg Bestandteil der neu gegründeten Gemeinde Karlsbad. Am Pfingstwochenende 1980 fand hier das Lesben-Frühlings-Treffen statt. Anfang August 2011 erlangte Spielberg den ersten größeren Einkaufsmarkt (Netto Markt). Legende Der Legende nach soll jedoch der Berg, an dem das heutige Spielberg liegt, bereits von den Römern genutzt worden sein. Deshalb hat sich auch der Name „Spiegelberg“, aus dem Lateinischen übersetzt, bis in die Neuzeit erhalten. Hintergrund der Legende ist, dass römische Kommunikationswege durch Feuer und Spiegelreflexionen am höchsten Punkt über den damaligen Holzturm möglichst schnell weitergeben wurden. Ortsneckname Die Spielberger werden auch „Gockler“ genannt. Als Spielberg in den Zeiten des häufigen Glaubenswechsels evangelisch wurde, musste auch die ehemalige katholische Kapelle in eine evangelische Kirche umgewandelt werden. Die Gemeinde war aber zu arm, um sich einen Wetterhahn, häufiger Dachschmuck von evangelischen Kirchen, anzuschaffen. Nun waren die Spielberger der Meinung, dass ihnen Langensteinbach helfen müsse, da der Ort politisch dem Amt Langensteinbach zugeteilt und kirchlich eine Filiale von Langensteinbach war. Als von dort aus ein entsprechender Antrag abgelehnt wurde, kam den Spielbergern das Schicksal zu Hilfe. Ein Sturm hatte den Hahn von der Langensteinbacher Kirche heruntergeworfen. Die Spielberger nahmen diese Gelegenheit wahr und stahlen kurzerhand den Hahn. Lange suchten die Langensteinbacher nach dem spurlos verschwundenen Hahn (mundartlich Gockler), bis sie ihn eines Tages auf dem Spielberger Kirchturm erblickten. Natürlich mussten die Spielberger das Diebesgut wieder herausrücken, wurden jedoch hierfür mit dem Spitznamen „Göckler“ bedacht. So bezeichnet man die Spielberger auch heute noch. Dieser Artikel basiert auf dem Artikeln Karlsbad (Baden) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Ernst Friedrich (Baden-Durlach) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Spielberg (Karlsbad) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. |