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Der Kurort liegt in 105 bis 185 Meter Höhe am Ostrand des Oberrheingrabens und am Tor zum Kraichgauer Hügelland. Bad Schönborn entstand 1971 im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform aus den ehemals selbständigen Gemeinden Bad Langenbrücken und Bad Mingolsheim.

Der Name Bad Schönborn geht auf Damian Hugo von Schönborn, Fürstbischof von Speyer (1719-1743) zurück, der das Schloss Kislau in Bad Mingolsheim umfassend neu gestaltete. Bis zur Kreisreform am 1. Januar 1973 gehörte Bad Schönborn zum Landkreis Bruchsal.

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Ortsteile
Bad Mingolsheim

Mingolsheim wurde erstmals 773 im Lorscher Codex erwähnt. 1353 geriet es unter die Herrschaft des Bischofs von Speyer (Gerhard von Ehrenberg). 1622 fand hier die als Schlacht bei Wiesloch in die Geschichte eingegangene Auseinandersetzung statt.

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Bereits 1825 war man bei der Suche nach Trinkwasser mit der ersten Bohrung in 30 Meter Tiefe auf eine Schwefelquelle gestoßen. 1835 bis 1846 wurde die erste Kuranstalt in Betrieb genommen, welcher sich aber nicht weiter halten konnte. 1905 wurde erneut von privater Seite ein weiterer Anfang gemacht.

Erst 1928 wurde diese Anstalt nach Erweiterung und Erbohrung einer zweiten Quelle als „Schwefelbad Mingolsheim“ in Betrieb genommen, welche als St. Rochus Klinik weiter fort besteht.

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Im Mai 1970 fand eine neue Bohrung in 645 Meter Tiefe eine Thermal-Sole, die mit einer Schüttung von vier Liter/sec und einer Temperatur von 45°C artesisch austritt.

Diese starke Natrium-Chlorid-Therme wurde als Lambertusquelle gefaßt und 1975 mit dem neu errichteten Thermal-Sole-Bewegungsbad als Thermarium seiner Bestimmung übergeben.

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Bad Langenbrücken

Im Gegensatz zu Mingolsheim trat Langenbrücken erst recht spät in Erscheinung. Es wurde 1269 erstmals erwähnt, als der Bischof von Speyer (Heinrich II., Graf von Leiningen) die Herrschaftsrechte dort erwarb. Fürstbischof Franz Christoph von Hutten ließ 1766 ein Schwefelbad errichten, das die Grundlage für den Kurbetrieb wurde. Der Name leitet sich von einer langen Brücke ab, die schon in der Römerzeit als Zollstation gedient haben soll.

Mingolsheim und Langenbrücken wurden jahrhundertelang durch das Hochstift Speyer katholisch geprägt. Die beiden römisch-katholischen Pfarrgemeinden, St. Lambertus in Mingolsheim (erstmals erwähnt 1287 n. Chr.) und St. Vitus in Langenbrücken, gehören beide seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 zum Bistum Freiburg. Daneben bestehen heute auch eine evangelisch-landeskirchliche, eine neuapostolische und eine freie evangelische (FeG) Gemeinde.

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Vom 18. Jahrhundert bis 1935 gab es in Mingolsheim auch eine jüdische Gemeinde. 1714 wurden vier jüdische Familien gezählt, 1875 wurde mit 77 Personen der Höchststand erreicht. Ab 1827 gehörte die jüdische Gemeinde zum Rabbinatsbezirk Bruchsal. 1933 lebten noch dreizehn Juden in Mingolsheim, von denen mindestens vier unter dem NS-Regime umkamen.

Der von einer Steinmauer umschlossene jüdische Friedhof mit 154 Grabstätten befindet sich am Ende der heutigen Konrad-Kreutzer-Straße am nordöstlichen Ortsrand von Bad Mingolsheim.

Die Fläche beträgt 24 Ar, wovon die Gräber und der Weg nur etwa 10,5 Ar in Anspruch nehmen, der Rest ist Wiese. Er wurde 1878 in Betrieb genommen und bis in die 1930-er Jahre genutzt.

Auf ihm liegen neben den Mingolsheimer Juden auch die Juden aus Malsch (bei Wiesloch) und Östringen. Vor dieser Zeit wurden die Toten aus jüdischen Familien in Obergrombach beigesetzt.

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Bad Schönborn zählt durch sein Schwefel- und Themalwasser zu den bekannten Kurorten in Baden-Württemberg. Es verfügt über zahlreiche Kur- und Rehabilitationseinrichtungen. Einen wesentlichen Faktor zum Aufschwung des Kurortes brachte die Erschließung des artesischen St. Lambertus-Thermalbrunnens, die der ehemalige Bürgermeister Willhauck vorantrieb. Unter seinen Nachfolger Bender konnten 1975 das Thermarium im jetzigen Kurgebiet eingeweiht werden.

1956 wurde der Grundstein zum Bau des Mingolsheim Werkes der Firma „Fuchs-Bagger“ aus Ditzingen gelegt. Damit begann ein wirtschaftlicher Aufschwung. Bis zu 1000 Menschen fanden hier in den späten Nachkriegsjahren Arbeit. 1985 übernahm das Langenburger Unternehmen Karl Schaeff GmbH & Co. die Johannes Fuchs KG Maschinenfabrik in Ditzingen bei Stuttgart und somit auch die ortsansässige Zweigstelle.

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Nach der erneuten Firmenübernahme 2002 durch den amerikanischen TEREX-Konzern aus Westport (Connecticut) firmiert die Firma unter Terex/Fuchs. Die Umschlag- und Lademaschinen mit dem blauen Anstrich sind auf der ganzen Welt anzutreffen. 

Die vom Rhein - und zwar von seinem Abschnitt Oberrhein - durchflossene Oberrheinische Tiefebene ist ein 300 km langes und bis zu 40 km breites Tiefland zwischen den Städten Frankfurt am Main und Basel. Der südlichste Teil der Ebene befindet sich in der Nordwestschweiz um die Stadt Basel, das südwestliche Viertel liegt in der französischen Region Elsass mit den Hauptorten Straßburg und Colmar, der weitaus größte Anteil gehört zu Deutschland. Die Ebene ist der morphologische Ausdruck der bedeutendsten geologischen Struktur im südwestlichen Mitteleuropa - des Oberrheingrabens.

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Der Oberrheingraben ist das zentrale Segment einer Grabenbruchzone, die sich von der Nordsee bis in das westliche Mittelmeer erstreckt. Ursache für die Entstehung der Grabenzone waren Zugspannungen in Erdkruste und Erdmantel (Passives Rifting). Die Spannungen riefen eine Dehnung und Ausdünnung der Erdkruste hervor. Infolge der Ausdünnung senkte sich die Erdoberfläche in der Grabenzone ab.

Dagegen wölbte sich die Kruste-Mantel-Grenze (Moho) unter dem Graben auf. Im Oberrheingrabengebiet wurden zeitgleich die Gebiete westlich und östlich zu den Grabenschultern von Vogesen/Pfälzerwald bzw. Schwarzwald/Odenwald emporgehoben. Ein Teil des entstandenen Reliefs wurde durch Sedimentation, die in den abgesunkenen Graben hinein erfolgte, sowie Erosion der gehobenen Schultern ausgeglichen.

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Die früher vertretene These, dass eine subkrustale Wärmequelle (Plume) für die Entstehung des Oberrheingrabens verantwortlich sei (Aktives Rifting), ist nach neueren Befunden aus der Geophysik und Geodynamik nicht haltbar.

Die Entwicklung des Oberrheingrabens begann vor ca. 35 Millionen Jahren. Sie verlief im Wesentlichen in zwei Phasen. In Phase I vor 35 bis 20 Millionen herrschte in Mitteleuropa ein Dehnungsregime. Die Dehnung wurde im Oberrheingrabengebiet an bereits vorhandenen Verwerfungen lokalisiert. Es kam über die gesamte Länge des Grabens zwischen Frankfurt und Basel zu einer Absenkung der Erdoberfläche und Ablagerung von Sedimenten. Die randlichen Gebiete hoben sich zu Grabenschultern heraus.

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Mit dem Übergang in Phase II wurde die Dehnung durch ein Blattverschiebungsregime abgelöst. Die Gebiete westlich des Oberrheingrabens (Ostfrankreich, Pfalz, Rheinhessen) verschoben sich relativ zu den rechtsrheinischen Gebieten nach Südwesten. Die weitere Absenkung im Graben beschränkte sich auf das Grabensegment nördlich der Stadt Karlsruhe.

Dagegen unterlagen die anderen Grabenabschnitte samt den randlichen Schultern der Hebung und Erosion. Das Blattverschiebungsregime ist heute weiterhin aktiv. Allerdings hat sich in jüngerer geologischer Vergangenheit die Größe und Ausrichtung der Spannungen in der Erde geringfügig geändert, so dass wieder Sedimentation im gesamten Graben stattfindet.

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Der Oberrheingraben ist ein Gebiet erhöhter Seismizität. Die Erdbeben sind im allgemeinen von geringer Magnitude und Intensität (gemäß der MSK-Skala). Es kommt durchschnittlich alle paar Monate zu einem Erdbeben der Magnitude 3, das von Menschen in der unmittelbaren Umgebung des Epizentrums gespürt werden kann. Ungefähr alle zehn Jahre sind überregional wahrnehmbare seismische Erschütterungen mit Magnituden > 5 und leichten Schäden zu erwarten.

Eine Ausnahme stellt die Region um Basel und den angrenzenden Schweizer Jura dar. Dort traten in Mittelalter und Neuzeit Erdbeben mit zerstörerischen Auswirkungen auf (z. B. Basler Erdbeben von 1356). Es wird vermutet, dass diese Erdbeben mit der fortdauernden Überschiebung des Schweizer Juras auf den südlichen Oberrheingraben in Verbindung stehen.

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Erdbeben werden in weiten Bereichen des Oberrheingrabengebietes bis in Tiefen von ca. 15 km ausgelöst. Zu größeren Tiefen verformen sich die Gesteine aufgrund der hohen Temperaturen durch raumgreifendes Kriechen. Ein Versatz von Gesteinsschichten entlang von Verwerfungen, der eine Voraussetzung für das Auftreten von Erdbeben ist, findet im Oberrheingrabengebiet ab Tiefen von 15 km nicht mehr statt.

In Südwestdeutschland mit dem Oberrheingrabengebiet sind Überreste einstiger Vulkane weit verbreitet (z. B. Kaiserstuhl, Hegau, Schwäbischer Vulkan, Steinsberg, Katzenbuckel, Pechsteinkopf). Die meisten Vulkanite sind um die 40 Millionen Jahre alt. Ein zweiter vulkanischer Höhepunkt war vor 18 bis 14 Millionen Jahren. Die Magmen stammen fast ausschließlich aus einem bis zu 2 % aufgeschmolzenen Teilbereich des Erdmantels (Asthenosphäre).

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Er befindet sich unter Südwestdeutschland in Tiefen von über 70 km. Die Magmen stiegen aus diesen Tiefen nahezu unverändert bis an die Erdoberfläche auf und erstarrten vorwiegend als Nephelinite und Melilithite. Nur lokal entwickelten sich beim Aufstieg andere Magmenzusammensetzungen (z. B. am Kaiserstuhl).

Eine Grabenbildung kann durch die Ausdünnung der Erdkruste zur Entstehung thermischer Anomalien im Erdmantel führen. Die Anomalien rufen die Produktion magmatischer Schmelzen und Vulkanismus an der Erdoberfläche hervor. Jedoch entstand im Oberrheingrabengebiet keine solche thermische Anomalie, weil der Erdmantel durch die langsam erfolgte Dehnung bei seinem Aufstieg abkühlte.

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Es wird eher ein Zusammenhang zwischen dem Vulkanismus und der Entstehung der Alpen vermutet, weil bedeutende geologische Ereignisse im Alpenraum mit den Höhepunkten vulkanischer Aktivität in Südwestdeutschland zeitlich zusammenfielen.

Zwei bedeutende deutsche Wirtschaftsregionen liegen in der Oberrheinischen Tiefebene, das Rhein-Neckar-Dreieck mit Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg sowie das Rhein-Main-Gebiet mit Frankfurt, Mainz und Wiesbaden.

Auch um Karlsruhe, Straßburg, Freiburg und Basel haben sich städtische Verdichtungsräume gebildet, die Bestrebungen Auftrieb geben, eine Europäische Metropolregion „Städtenetz am Oberrhein“ zu bilden. Der Bereich befindet sich in der sogenannten „Blauen Europa-Banane“ von London nach Mailand, einer besonderen Wachstums- und Entwicklungszone.

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Der Kraichgau ist eine Hügellandschaft im Nordwesten von Baden-Württemberg. Als Naturraum ist er Teil der Neckar- und Taubergäuplatten.

Der Kraichgau als Landschaft im nordwestlichen Baden-Württemberg wird begrenzt vom Odenwald im Norden, dem Schwarzwald im Süden sowie der Oberrheinischen Tiefebene im Westen. Im Osten wird der Kraichgau von den etwas höheren Hügellandschaften Stromberg und Heuchelberg im Osten zum Zabergäu abgegrenzt.

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Im Nordosten geht er mit Erreichen des Neckars in Bauland und Unterland über, im Südosten mit Erreichen der Enz in das Heckengäu. Das Gebiet des Kraichgaus erstreckt sich auf Teile der Landkreise Karlsruhe, Heilbronn, Enzkreis, Rhein-Neckar-Kreis und Neckar-Odenwald-Kreis.

Die größten Städte des Kraichgaus sind Sinsheim, Eppingen, Bad Rappenau, Bretten und Bruchsal. Kennzeichnend ist jedoch die Vielzahl überwiegend bereits im Mittelalter besiedelter Dörfer inmitten der Hügellandschaft. Zu den vorgenannten fünf Städten gehören alleine schon über 40 solcher Dörfer. Weitere größere Orte sind Kraichtal, Bad Schönborn, Oberderdingen, Knittlingen, Meckesheim und Neckarbischofsheim.

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Die bedeutendsten Fließgewässer in dieser Landschaft sind der Kraichbach, der bei Sternenfels im Enzkreis entspringt, dann in Richtung Nordwesten fließt und bei Ketsch in den Rhein mündet, sowie die Elsenz, welche bei am gleichnamigen Ort entspringt und bei Neckargemünd in den Neckar mündet. Weitere wichtige Gewässer sind im westlichen Teil Pfinz, Saalbach und Leimbach, im Osten Lein und Schwarzbach.

Der Kraichgau ist im Grunde eine tiefe Mulde, die zwischen Odenwald und Schwarzwald einsank, als diese Gebirge sich im Tertiär vor etwa 65 Millionen Jahren anhoben und zwischen sich und den westlicher gelegenen Vogesen und dem Pfälzerwald die heutige Oberrheinische Tiefebene bildeten. Aus dem Oberrheingraben wurden im Eiszeitalter bedeutende Mengen Löss als Schluff ausgeblasen und im Kraichgau wieder abgelagert.

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Mit bis zu über 30 Metern Dicke erreicht der Löss im Kraichgau seine größte Mächtigkeit in Deutschland. Der Löss und die daraus entstandenen fruchtbaren Böden sind Grundlage für den intensiven Ackerbau, der die Region bis heute prägt. Aufgrund des relativ milden Klimas wird der Kraichgau häufig – ähnlich dem Markgräflerland – als badische Toskana bezeichnet.

Die höchste Erhebung im Kraichgau ist der Burgberg der Burg Steinsberg bei Sinsheim-Weiler mit 333 m über NN. Der Bergfried der Burg wird auch als Kompass des Kraichgaus bezeichnet. Als eine der markantesten Kirchen des nördlichen Kraichgau gilt die katholische Pfarrkirche Unserer lieben Frau in Waibstadt, deren 65 m hoher Turm weithin sichtbar ist und die als Dom des Kraichgau bezeichnet wird.

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Die Bezeichnung Kraichgau für das heutige Gesamtgebiet ist neuzeitlichen Ursprungs. Ursprünglich beschränkte sich der Name auf den Teil des Kraichgaues, der zum Einzugsgebiet des Kraichbaches gehörte, teilweise auch auf Orte an Waldangelbach und Saalbach. Die übrigen Gebiete gehörten zum Elsenzgau, dem Pfinzgau oder dem Gartachgau. Orte im Gebiet des Leimbaches wurden zum Lobdengau gerechnet, für das Einzugsgebiet des Saalbaches wurde auch der Begriff Salzgau verwendet.

Im Frühmittelalter wird im Lorscher Codex der, damals noch kleinere, Kraichgau zum ersten Mal urkundlich als Creichgowe (769), später auch als Chrehgauui (773) oder Craichgoia (778), erwähnt. Eine wesentlich spätere Namensform ist Kreuchgau (1594).

Der Name Kraich geht vermutlich auf das keltische Wort Creuch für Schlamm und Lehm zurück. Der Begriff Gau bezeichnet ein offenes waldfreies Gebiet bzw. Ackerland.

Der Kraichgau zählt zu den ältesten Kulturräumen Europas. In diesem Gebiet war schon vor über einer halben Million Jahren ein entfernter Verwandter des modernen Menschen, der Homo heidelbergensis zu Hause. Der Fund eines Unterkiefers in Mauer, zwischen Sinsheim und Heidelberg, aus dem Jahre 1907 sorgte weltweit für Aufsehen; bis heute ist der Unterkiefer von Mauer das älteste Fossil der Gattung Homo, das jemals in Deutschland gefunden wurde.

Klimatische Veränderungen schufen im Laufe der nachfolgenden Jahrtausende eine hügelige Landschaft mit Lössböden, so dass der gesamte Kraichgau als Senke zwischen Odenwald und Schwarzwald zu den leicht bebaubaren und ohne Schwierigkeiten zu durchquerenden Siedlungsgebieten wurde. In die Jungsteinzeit und die Bronzezeit weisen viele Einzelfunde von beispielsweise Steinbeilen, Getreidereiben, Dolchklingen, Lanzenspitzen und bronzezeitliche Bestattungen. Weitere Spuren hinterließen auch der keltische Volksstamm der Helvetier von denen Siedlungsspuren aus der Zeit um 400 v. Chr. existieren.

Besonders die Römerzeit hinterließ nachhaltige Spuren. Zahlreiche Funde zeugen von der Bedeutung dieses Raumes als Hinterland des Obergermanisch-Raetischen Limes während der römischen Besetzung. Ein eindrucksvolles Beispiel gallo-römischer Kunst stellt die höchste und schönste Jupitergigantensäule Süddeutschlands dar, die 1959 in Steinsfurt zutage kam.

Von den landsuchenden Germanenstämmen drangen in der Folgezeit besonders Kimbern, Teutonen und Sueven nach Südwestdeutschland vor. Sesshaft wurden seit 260 die Alemannen (Spuren östlich von Sinsheim), zu deren Siedlungsgebiet der Kraichgau etwa bis zum Jahre 500 gehörte. Die Alemannen gerieten in Konflikt mit dem Fränkischen Reich, da sie ihr Gebiet nach Westen und Nordwesten ausdehnen wollten. Aus der entscheidenden Schlacht von Zülpich 496/497 gingen die Franken als endgültige Sieger hervor. Spätestens nach einem gescheiterten Aufstand der Alemannen 506/507 mussten diese ihr bisheriges Herrschafts- und Siedlungsgebiet an die Franken abtreten.

Der Kraichgau als fränkische Gaugrafschaft wurde erstmals im 8. Jahrhundert im Lorscher Codex als Craichgoia urkundlich dokumentiert. Die Herrschaft der Kraichgaugrafen ist für die Zeit von Mitte des 8. Jahrhundert bis Ende des 10. Jahrhunderts historisch überliefert.

Die Region weist eine außergewöhnlich hohe Dichte von adligen Familien auf, insgesamt sind mehr als einhundert Geschlechter bekannt. Sebastian Münster nannte den Kraichgau 1550 das „Land der Edelleut“. Franz Josef Mone (1796–1871), der erste Direktor des Generallandesarchivs in Karlsruhe, zählte 109 adlige Familien.

Bedeutende Regionalherren waren bereits im Hochmittelalter die Göler von Ravensburg und die Grafen von Eberstein, die ab Ende des 11. Jahrhunderts bedeutende Besitztümer im Kraichgau hatten und auch verantwortlich für die Stadtgründungen von Bretten und Gochsheim um 1250 waren. In der ehemaligen Burg von Bretten residierte vermutlich das Adelsgeschlecht der Grafen von Lauffen, deren Linie um 1219 ausstarb.

Ab dem späten Mittelalter traten auch reichsritterliche Familien wie die Herren von Gemmingen, die Herren von Neipperg, die Herren von Helmstatt, die Herren von Venningen und die Herren von Mentzingen in Erscheinung, die sich im 16. Jahrhundert dem Schwäbischen Ritterkreis als dessen Ritterkanton Kraichgau anschlossen, der seinen Sitz erst in Wimpfen, ab 1619 in Heilbronn hatte.

Der Kraichgauer Adel mit seinen zersplitterten Besitzverhältnissen wandte sich mehrheitlich früh den Lehren Luthers zu, so dass die Kraichgau-Gemeinden seit der Reformation mehrheitlich protestantisch geprägt sind. Nach der Verwüstung des Landes im Dreißigjährigen Krieg trachtete die Kraichgauer Ritterschaft nach einer raschen Wiederbesiedlung, um neue Untertanen zu gewinnen und damit weiterhin ein Steuereinkommen zu haben. In diese Zeit fällt auch die Ankunft einiger neu im Kraichgau auftretender, katholischer Adelsfamilien wie der Grafen von Wiser oder der Grafen von Yrsch, die von der inzwischen katholisch gewordenen Kurpfalz mit den frei gewordenen Lehen ausgestorbener angestammter Familien begütert wurden und die bei der Wiederbesiedlung der verwüsteten Orte Neusiedler katholischer Herkunft bevorzugten und nachdrücklich die Rekatholisierung vorantrieben. Bei der Herkunft und den Vermögensverhältnissen der Neusiedler war man jedoch unter beiden Konfessionen wenig wählerisch, doch kam es nicht zur Ausbildung von Armenkolonien, wie sie sich in Schwaben unter den gleichen Umständen entwickelten. Im Gegensatz zu den meisten umliegenden Herrschaften konnten sich auch Juden gegen Schutzgeld in vielen Ritterdörfern des Kraichgau ansiedeln. Diese lebten dann verstreut unter der Bevölkerung oder in bestimmten Wohnbereichen, es gab jedoch keine ausgesprochene Ghettobildung.

Die Kraichgauer Ritter konnten zwar ihre Reichsunmittelbarkeit gegen die Interessen des aufstrebenden Flächenstaats Württemberg, der Markgrafschaft Baden, des Bistums Speyer und der Kurpfalz verteidigen, doch mit der Mediatisierung nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurden die Ritterverbände aufgelöst, und die reichsritterlichen Territorien im Kraichgau wurden größtenteils dem neu gegründeten Land Baden zugeschlagen.

Die grundherrlichen Rechte (Grundherrschaft) entfielen zumeist durch Freikauf in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Gleichwohl lag weiterhin viel Grundbesitz bei den Nachfahren des Kraichgauer Adels, was noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg an einigen großen Hofgütern wie in Grombach oder Eichtersheim zu erkennen war. Viele ehemals ritterschaftliche Hofgüter wurden erst in jüngerer Zeit aufgegeben oder verpachtet. Als bedeutender Pächter ehemals ritterschaftlicher Güter ist insbesondere die Südzucker zu nennen. Von den erhaltenen Burgen und Schlössern, deren älteste wohl aus dem frühen 13. Jahrhundert, die jüngsten aus der Zeit um 1900 stammen, gelangten einige in Gemeinde- und sonstigen öffentlichen Besitz und dienen heute als Rathäuser oder Sitz staatlicher oder öffentlicher Verwaltungen. Einige Nachfahren der Kraichgauer Ritterschaft wie die Neipperg und die Gemmingen besitzen jedoch bis heute noch zahlreiche Burgen, Schlösser und Ländereien.

Nach dem Ende der Reichsritterschaft und der Auflösung des Ritterkantons Kraichgau trat der Begriff Kraichgau zunächst in den Hintergrund und bezeichnete in der Mitte des 19. Jahrhunderts lediglich noch die Gegend des badischen Amtsbezirks Bruchsal. Der Naturraum dagegen wurde als Enz-, Pfinz- und Kraichgauer Hügelland, Neckarplateau oder Neckarhügelland bezeichnet. Erst die Geografen Friedrich Ratzel und Friedrich Metz bezeichneten ab 1900 wieder das gesamte Hügelland zwischen Neckar, Enz und Rhein als Kraichgau. Diese Bezeichnung für die rund 1600 Quadratkilometer große naturräumliche Einheit wurde auch durch die Bundesanstalt für Raumforschung (heute: Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung) zwischen 1957 und 1963 bei der Raumgliederung der Bundesrepublik Deutschland übernommen.

Der Kraichgau gilt durch seinen Lössboden, der durch eiszeitliche Ablagerungen entstand, als besonders fruchtbar und zählt daher zu den Kornkammern Süddeutschlands. Auch Obst- und Weinanbau (insb. auf den Keuperhöhen um Sinsheim und Sulzfeld) sind weit verbreitet. Ebenso werden Kartoffeln, Zuckerrüben und Tabak angebaut. Insbesondere mit Tabakanbau und der Gründung zahlreicher kleiner Zigarrenfabriken im Kraichgau haben die ansässigen Bauern im 19. Jahrhundert versucht, der vorherrschenden Armut in weiten Teilen der Gegend zu entfliehen, wegen der es mancherorts zu starker Auswanderung kam.

Eine typische Erscheinung im Kraichgau sind auch die traditionsreichen Bauerngärten. Über Jahrhunderte wurde in und an ihnen gearbeitet, bis sie ihre heutige Pracht entfaltet hatten. Die ersten Bauerngärten waren von den Germanen angelegt worden und waren komplett auf Nutzen ausgelegt. Es wurden verschiedene Gemüse, vielfältige Gewürze, Arzneipflanzen (vor allem Salbei), aber auch wenige Zierpflanzen angebaut.

Der Kraichgau blieb bis in die jüngste Vergangenheit stark landwirtschaftlich geprägt, wobei kleinbäuerliche Betriebe und durch Realteilung in der Landwirtschaft stark zersplitterter Grundbesitz bis zu den beginnenden Flurbereinigungen in den 1950er Jahren charakteristisch waren. Industrie siedelte sich zunächst nur in den Grenzregionen des Kraichgau an, wegen der Nähe zu den größeren Städten. Bedeutende wirtschaftliche Impulse gingen erst vom Ausbau der Bundesstraßen und Autobahnen in den 1960er Jahren aus.


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