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Neuenstadt - Oliver Hess
Urheber: Oliver Hess,
Proweb-Consulting GmbH

 

Neuenstadt am Kocher ist eine Kleinstadt im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.

Neuenstadt liegt im Osten des Landkreises Heilbronn am Kocher, in den hier die Brettach mündet.

Nachbarstädte und -gemeinden Neuenstadts sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Süden): Eberstadt, Neckarsulm, Oedheim, Bad Friedrichshall, Neudenau, Hardthausen am Kocher und Langenbrettach (alle Landkreis Heilbronn). Mit Hardthausen am Kocher und Langenbrettach ist Neuenstadt eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Die Stadt gliedert sich in die Ortsteile Neuenstadt, Stein am Kocher, Kochertürn, Cleversulzbach und Bürg sowie die Weiler Brambacherhof (zu Kochertürn), Buchhof und Lobenbacher Hof (zu Stein).

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Muttersiedlung Neuenstadts ist die 797 erstmals erwähnte Siedlung Helmbund, die in der Aue der Brettach lag. Vermutlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde diese Siedlung auf den etwa einen Kilometer entfernten Höhenrücken zwischen Kocher und Brettach verlegt, die „neue Stadt“ Neuenstadt entstand.

Helmbund besteht heute nicht mehr, die Ruine der gotischen Helmbundkirche ist einer der letzten Überreste. Neuenstadt war zunächst im Besitz der Herren von Weinsberg, wurde dann zunächst pfälzisch und 1504 württembergisch. Im 17. und 18. Jahrhundert residierte die Nebenlinie Württemberg-Neuenstadt in Neuenstadt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden bei Kämpfen im April 1945 etwa 80 % der Neuenstädter Innenstadt zerstört.

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Kochertürn
Kochertürn war wie Neuenstadt ursprünglich weinsbergisch, wurde jedoch 1335 an Kurmainz verkauft. Diese gaben es durch Tausch 1483 an den Deutschen Orden weiter, so daß der Ort auch nach Reformation katholisch blieb. Durch die Säkularisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses kam Kochertürn 1805 an das Königreich Württemberg.

Neuenstadt - Oliver Hess
Urheber: Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH

 

Stein am Kocher
Auch Stein wurde 1335 von den Weinsbergern an Kurmainz verkauft. Die Säkularisierung führte dann jedoch 1806 zur Zugehörigkeit zum Großherzogtum Baden. Daher war Stein am Kocher, im Gegensatz zu den anderen Teilen der heutigen Stadt Neuenstadt, bis zu seiner Eingemeindung Teil des Landkreises Mosbach. Neuenstadt, wo die Reformation 1541 eingeführt wurde, ist Sitz eines Dekanats der Württembergischen Landeskirche. Die Evangelische Kirchengemeinde Neuenstadt, die auch Kochertürn, Stein und Bürg umfasst, hat etwa 2960 Mitglieder. In Cleversulzbach gibt es eine eigene Evangelische Kirchengemeinde. Die Katholische Kirchengemeinde Neuenstadt ist auch für Kochertürn zuständig, Stein am Kocher hat eine eigene katholische Kirchengemeinde. Ebenfalls in Neuenstadt vertreten ist die Neuapostolische Kirche.

Wappen und Flagge
Blasonierung: In Blau oben nebeneinander zwei silberne Schilde, darunter ein linksgekehrter silberner Kübelhelm.

Die Stadtfarben sind Weiß-Blau. Das Wappen ist in einem Siegel aus dem späten dreizehnten Jahrhundert erstmals überliefert. Die Farben blieben seit 1535 unverändert. Die beiden Schilde sind dem Wappen der mutmaßlichen Stadtgründer, der Herren von Weinsberg entnommen, die als Wappen drei silberne Schilde in rotem Feld führten. Der Helm weist als redendes Zeichen auf den Ursprungs Neuenstadts als Neugründung der heute untergegangen Siedlung Helmbund hin.

Neuenstadt - Oliver Hess
Urheber: Oliver Hess,
Proweb-Consulting GmbH

 

Neuenstadt am Kocher ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa, mit 34 Mitgliedern in fünf Staaten. Die Freilichtspiele Neuenstadt spielen seit 1958 jährlich im Juni und Juli im Schlossgraben des Neuenstädter Schlosses Klassiker und Volksstücke und verzeichnen bis zu 20.000 Zuschauer im Jahr. Das städtische Museum im Schafstall wurde 1991 eröffnet und bietet neben einer Gedenkstätte für die Familie Mörike sowie Exponaten zur Lokalgeschichte ganzjährig wechselnde Ausstellungen. Das Museum im Stadtturm umfasst die ehemalige Türmerwohnung und das ehemalige Stadtgefängnis und zeigt volkskundliche Exponate. In Cleversulzbach gibt es ein Mörike-Museum.

Im Neuenstadter Renaissanceschloss residierte im 17. und 18. Jahrhundert die württembergische Nebenlinie Württemberg-Neuenstadt. Die evangelische Nikolauskirche stammt aus dem 16. Jahrhundert. Unter ihrem Chor befindet sich eine Gruft, in der drei Herzöge von Württemberg-Neuenstadt bestattet sind. In Bürg befinden sich das Gemmingensche Schloss von 1545 und eine Kirche von 1650, in Stein das Wasserschloss Presteneck von 1581.

In der Nähe des Schlosses, vor dem Oberen Torturm, stand bis April 1945 eine alte, angeblich tausendjährige Linde, die Neuenstadt den Beinamen an der Linde gab. Sie wurde umgeben von jüngeren Linden, deren Äste von Steinsäulen gestützt werden, die Adlige und Bürger seit dem Mittelalter gestiftet haben. Bei den Kämpfen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Linde zerstört. Die jüngeren Linden und Steinsäulen blieben erhalten. Das Ensemble ist in Neuenstadt als Lindenanlage bekannt.

Der Stadtteil Cleversulzbach ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Salzberg im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg gehören.

Neuenstadt liegt direkt an der Autobahn A81 (Würzburg–Gottmadingen) mit eigener Anschlussstelle (Ausfahrt 8). Von 1907 bis 1993 bestand über die Untere Kochertalbahn (Bad Friedrichshall–Ohrnberg) auch ein Anschluss an das Schienennetz.

Über das Geschehen in Neuenstadt berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe NO, Nord-Ost.

Neuenstadt verfügt über ein Notariat, einen Polizeiposten und ein staatliches Forstamt.

In Neuenstadt gibt es die Grundschule Lindenschule, die Haupt- und Realschule Helmbundschule, das Eduard-Mörike-Gymnasium sowie eine Förderschule und eine Musikschule. In Stein am Kocher gibt es eine eigene Grundschule. Außerdem gibt es sechs städtische, zwei katholische (in Kochertürn und Stein) und einen evangelischen (in der Kernstadt) Kindergarten.

Eine Gemeindebücherei mit einem Bestand von ca. 4000 Medien wird von der Evangelischen Kirchengemeinde unterhalten.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Neuenstadt am Kocher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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