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Jagsthausen ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Heilbronn, nördliches Baden-Württemberg.

Jagsthausen liegt im Nordosten des Landkreises Heilbronn am Unterlauf der Jagst, etwa 50 km vor ihrer Mündung in den Neckar.

Die Landschaft ist trotz geringer Höhenunterschiede (ca. 150 - 400 Meter) stark gegliedert. Die Talhänge bestehen aus Muschelkalk, die Ebene außerhalb des Tals wird teilweise von Löss überdeckt und die wenig über die Ebene herausragenden Erhebungen aus unterem Keuper, was der mittleren Stufe der Trias entspricht (Buntsandstein-Muschelkalk-Keuper). Alle drei Formationen treten hier im Schwäbisch-Fränkischen Stufenland - dem Übergang von der Alb zu Spessart und Odenwald - oft klar zutage.

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Nachbarstädte und -gemeinden Jagsthausens sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Südwesten): Hardthausen am Kocher, Widdern (beide Landkreis Heilbronn), Schöntal und Forchtenberg (beide Hohenlohekreis). Mit Möckmühl, Roigheim und Widdern ist Jagsthausen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Jagsthausen, Olnhausen und Pfitzhof.

Im 2. Jahrhundert bauten die Römer auf der heutigen Jagsthausener Gemarkung ein Kastell am Obergermanisch-Raetischen Limes. Der Ort Jagsthausen wurde in einer Urkunde im Jahr 1090 erstmals erwähnt. Um 1300 wird erstmals die Familie von Berlichingen in Jagsthausen erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort am 10. August 1646 von den Schweden angezündet. 1806 wird Jagsthausen, bis dahin in reichritterschaftlichem Besitz, württembergisch.

Am 1. Januar 1972 wurde Olnhausen eingemeindet.

Olnhausen wurde zum ersten Mal im Jahr 781 urkundlich erwähnt durch eine im Lorscher Codex beschriebene Schenkungsurkunde, in der Sigemar von Ollanhusen dem Kloster Lorsch all seinen Besitz schenkte. Im 12. Jahrhundert bekamen die Herren von Husen das Dorf Olnhausen als Lehen. Als das Geschlecht von Husen ausstarb, ging das Ortsrecht an die von Berlichingen.

Im Jahr 1806 wurde Olnhausen württembergisch und somit eigenständig.

Die Blasonierung des Jagsthausener Wappens lautet: In geteiltem Schild oben in Silber ein liegender, eiserner, schwarzer Rechtarm mit geballter Faust, unten in Schwarz ein fünfspeichiges silbernes Rad. Die Flagge der Gemeinde ist Schwarz-Weiß.

Jagsthausen führte früher in seinen Stemplen ein redendes Wappen, das ein Haus zeigte. 1935 ersetzte die Gemeinde dieses mit Zustimmung der württembergischen Archivdirektion durch das jetzige Wappen, das oben die Eiserne Hand des Götz von Berlichingen zeigt und unten mit dem Rad das Wappen der seit dem 14. Jahrhundert in Jagsthausen ansässigen Freiherren von Berlichingen. Das Wappen und die Flaggenfarben wurden der Gemeinde am 4. März 1963 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen.

In Jagsthausen befinden sich drei Burgen und zwei Herrenhäuser, die zusammen mit den sie umgebenden historischen Wirtschafts- und Wohngebäuden ein reizvolles Ambiente bilden: Die Burg Jagsthausen (auch Altes Schloss oder Götzenburg genannt) geht auf die historische Burg aus dem 14. und 15. Jahrhundert zurück, auf der Götz von Berlichingen einige Jahre seiner Kindheit verbrachte und die später vor allem durch Goethes Drama Götz von Berlichingen bekannt wurde. Ihre heutige Gestalt erhielt sie durch Umbauten und Erweiterungen 1876-78 durch den Ulmer Münsterbaumeister August von Bayer. Seit 1950 dient das Gebäude als Kulisse für ein sommerliches Freilichttheater. Im 18. Jahrhundert wurde das 1572 erbaute Rote Schloss in seine heutige Gestalt mit breiter Fasade und Mansarddach erweitert. Das Weiße Schloss wurde 1792 als neubarockes Herrenhaus erbaut und ist von einem weitläufigen Park umgeben.

Die im gotischen Stil erbaute Evangelische Jakobuskirche mit achteckigem Turm wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts erstmals erwähnt.

Das Alte Rathaus ist ein Fachwerkgebäude von 1513, in der Ortmitte befindet sich außerdem das Rathaus neueren Datums mit Stadtbrunnen.

Unweit der Götzenburg befindet sich die Gefallenengedenkstätte der Gemeinde mit zwei Regimentsehrenmalen, die sich aufgrund eines historisierenden Türmchens in die Burganlagen einfügt

In der Ortsmitte befindet sich das archäologische Denkmal und Freilichtmuseum Römerbad.

Sehenswert ist auch die Johanneskirche im Ortsteil Olnhausen. Bereits vor der Johanneskirche stand am selben Platz eine im 13.Jahrhundert erbaute Kapelle, die von der Mutterkirche in Widdern betreut wurde. Im Jahr 1408 erbaute man die Johanneskirche. In Olnhausen gab es in den folgenden Jahren mit der geistlichen Versorgung Probleme, weil das Pfarrhaus zerfiel. Deshalb veranlassten die Herren von Berlichingen, dass Olnhausen vom Geistlichen aus Jagsthausen versorgt werden soll. Bis heute noch wird Olnhausen von einem Geistlichen aus Jagsthausen betreut. Im Inneren der Kirche befinden sich zwei römische Altarsteine, ein Kruzifix von 1668 sowie eine Mezler-Orgel von 1796. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1510. Neben dem Eingang zur Sakristei befindet sich ein Steinmetzzeichen. Übersetzung: Erbaut im Jahr des Herrn/ erbaut von der Herrschaft im Jahr 1408 durch den Bischof Reinhard.

Eine Jagsthausener Attraktion sind die jährlichen von Juni bis August stattfindenden Burgfestspiele Jagsthausen (Schauspiel, Kinderstücke, Musicals, Konzerte).

Das im Alten Rathaus untergebrachte Friedrich-Krapf-Museum beherbergt mehr als 2000 römische Fundstücke. Im Schlossmuseum in der Götzenburg sind u.a. eine angeblich originale Eiserne Hand des Götz von Berlichingen und römische Funde zu sehen. Seit 1994 findet in Jagsthausen jährlich eine Skulpturenausstellung bekannter Künstler statt. Bisher vertreten waren u.a. Alfred Hrdlicka und Karl-Henning Seemann.

Von Mai bis Oktober findet jeden ersten Sonntag im Monat auf dem Trautenhof bei Jagsthausen ein Motorradgottesdienst statt, an dem durchschnittlich 1200 Besucher teilnehmen.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jagsthausen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Weißes Schloss in Jagsthausen" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported"-Lizenz veröffentlicht. Der Urheber des Bildes ist Peter Schmelzle.