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Wennigsen am Deister ist eine waldreiche Gemeinde in der Region Hannover und liegt mit seinen rund 14.000 Einwohnern ca. 15 km südwestlich von Hannover. Der Ort liegt im Calenberger Land.

Wennigsen grenzt – im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden – an die Städte Gehrden, Ronnenberg, Springe und Barsinghausen. Der höchste Punkt Wennigsens mit 405 m über NN ist der Bröhn auf dem Kamm des Deisters.

Wennigsen und seine Nachbarorte entstanden wahrscheinlich in der Siedlungs- und Rodungsperiode des fränkischen Reiches zwischen dem 5. Jahrhundert und 8. Jahrhundert. Um 1200 hieß der Ort Wennekessen (s.u.), 1230 hieß der Ort Wennicigissen. Erst 1932 wurde der Name amtlich auf Wennigsen festgelegt. Der Name könnte von wenec = wenig, winzig abgeleitet sein und kleine Siedlung bedeuten.

Die älteste Nachricht (zwischen 1199 und 1206) über den Ort Wennigsen, die uns nur in einer Abschrift des 13. Jahrhunderts im Copialbuch des Klosters Amelungsborn überliefert ist, befindet sich in einer Urkunde des Bischofs Hartbert von Hildesheim. In diesem Dokument wird beurkundet, dass Graf Bernhard von Poppenburg aus Wennigsen auf die Verwaltung des vom Kloster Amelungsborn seinem Vater übertragenen Salzwerkes in Swalenhusen bei Hemmendorf verzichtet. Aus der Existenz dieser Urkunde ergibt sich, dass zu dieser Zeit in Wennigsen eine Ansiedlung des Grafen Bernhard von Poppenburg vorhanden ist. Graf Poppenburg führte im Siegel ein Wappen mit einem Querbalken, auf dem sich drei fünfblättrige Rosen befanden. Diese Poppenburger Rose benutzt die Gemeinde Wennigsen noch heute als Wappen.

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330 wurde eine Neuverteilung der Anrechte von 88 umliegenden Ortschaften am Deisterwald vorgenommen und hierbei wird als mitberechtigt auch der Ort Wennigsen genannt. Eine Beurkundung aus dem Jahr 1352, bei der die Äbtissinnen der Klöster Wunstorf und Wennigsen sowie Gerhard I. von Schauenburg, Bischof von Minden und weitere Adlige Zeugen sind, regelt u.a. die Abtrennung der Waldmark Wennigsens von der Waldmark des Ortes Redderse.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort durch Brände nahezu vollständig zerstört, dazu hatte die Bevölkerung Raub und Plünderungen zu erleiden. 1626 wurde das Kloster geplündert.

Herzog Georg Wilhelm von Hannover (später von Braunschweig-Lüneburg) teilte dem Ort nach der Teilung der Großvogtei Calenberg im neu gegründeten Amt Calenberg die Gerichtsbarkeit zu; das Amtsgericht Wennigsen besteht bis heute.

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Starken wirtschaftlichen Aufschwung brachte die Entdeckung von Steinkohle im Deister und ihre Förderung ab 1636. Die erste urkundliche Erwähnung des Kohlebergwerks am Bröhn datiert auf das Jahr 1639. Auf Grund der schlechten Qualität war die Kohle für Schmiedearbeiten ungeeignet und wurde vorwiegend für Kalkbrennerei in Linden oder in Waldglashütten wie in Bredenbeck-Steinkrug eingesetzt.

Von 1859 bis 1885 war Wennigsen Hauptort des Amtes Wennigsen, das das Gebiet der heutigen Städte Barsinghausen, Gehrden, der Gemeinde Wennigsen sowie die westlichen Teile der Stadt Ronnenberg umfasste. Im Jahre 1885 wurde das Amt Wennigsen mit dem Amt Linden zum Landkreis Linden vereinigt, der bis 1932 bestand und dann dem Landkreis Hannover zugeschlagen wurde.

Im Jahre 1872 wurde die Bahnstrecke von Linden nach Haste (Deisterbahn) in Betrieb genommen. Diese Bahnstrecke bildet heute einen Teil der Linien S1 und S2 der S-Bahn Hannover.

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Kloster Wennigsen
Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Kloster Wennigsen in einer Urkunde aus dem Jahre 1224. Graf Adolf III. verzichtet darin auf Ansuchen des Bischofs Konrad I. von Rüdenberg (Bischof von Minden) auf seine vogteilichen Rechte an den Kirchengütern des Klosters Wennigsen zu Gunsten des Bischofs. Die Schaumburger Grafen waren Gografen des hiesigen Bezirks und seit über 100 Jahren im Deister-Vorland begütert. Dieser Umstand brachte es mit sich, daß Graf Adolf III. von Schauenburg und Holstein vogteiliche Rechte besaß.

Die Gründung des Klosters ist nicht mit Bestimmtheit festzustellen; es wird vermutet, daß Graf Bernhard von Poppenburg das Kloster stiftete, als er die Grafschaft Spiegelberg begründete. Dieses war vermutlich 1215. Graf Bernhard, der sich seit dieser Zeit von Poppenburg und Spiegelburg nennt, wird seine in Wennigsen gelegenen Güter der Kirche zur Gründung eines Klosters zur Verfügung gestellt haben. Konrad I. von Rüdenberg, Bischof von Minden 1209 bis 1236, hat mit diesen Mitteln – ebenso wie in Barsinghausen – ein Augustinernonnenkloster eingesetzt.

Später sind zu diesen Poppenburgschen Gütern zahlreiche Stiftungen anderen adligen Besitzes hinzugekommen, darunter auch Schaumburger Eigentum; den Grafen von Schauenburg und Holstein wurde die Vogtei des Klosters unterstellt. Die Grafen von Poppenburg - später Spiegelberg -, saßen weitab und hatten keinerlei Machtbefugnisse in Wennigsen. Sie kamen deshalb als Klostervögte kaum in Betracht.

Von 1261 bis 1284 war das Kloster ein Wallfahrtsort.

Das Kloster entwickelte sich durch die reichlichen Zuwendungen der adligen Familien des Calenberger Landes sehr gut. Im 13. Jahrhundert wurden dem Kloster Land, Höfe und Zehnten der umliegenden Orte zum großen Teil geschenkt - zum Beispiel von den Herren von Goltern und den Welfen sämtliche Besitzungen der edlen Herren von Sorsum - jedoch wurde das Kloster auch 1331 nicht ein eigener Klosterort wie zum Beispiel Barsinghausen, als die Grafen von Spiegelberg dem Kloster den Ort "Spoltholtensen", heute Holtensen, einen Ortsteil von Wennigsen, schenkten.

Wennigsen unterhält seit 14. Oktober 1997 eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Forges-les-Eaux, einer Gemeinde im Département Seine-Maritime.

Die Farben der Gemeinde Wennigsen sind Grün-Gold-Rot. Im grünen Schild ein silbernes Schildhaupt in Form eines romanischen Bogenfrieses mit vier Bogen; darunter eine rotbesamte goldene Rose.

Diese sog. Poppenburger Rose ist ein Bestandteil des Wennigser Wappens. Geschichte des Wappens und Siegel sind im Artikel Burg Poppenburg beschrieben.

Seit der Gebietsreform 1970 besteht die Gemeinde Wennigsen (Deister) aus den Ortsteilen Argestorf, Bredenbeck mit Steinkrug, Degersen, Evestorf, Holtensen, Sorsum, Wennigsen und Wennigser Mark.

Am östlichen Rand des Gemeindegebiets verläuft die Bundesstraße 217. Sie verläuft auf einer im Jahre 2002 freigegebenen Umgehungsstraße östlich am Ortsteil Evestorf vorbei, durchquert dann den Ortsteil Holtensen und führt dann westlich von Steinkrug über den Deister in Richtung des Springer Stadtteils Völksen.

Im Ortsgebiet von Wennigsen befinden sich zwei Haltepunkte der S-Bahn Hannover. Dies sind zum einen der Bahnhof Wennigsen mit den Linien S1 und S2 entlang der Deisterstrecke Richtung Barsinghausen/Haste und zum anderen der Haltepunkt Holtensen/Linderte an der Linie S5 (Bahnstrecke Hannover-Altenbeken mit Anschluss nach Springe, Hameln, Bad Pyrmont und Paderborn) beziehungsweise Hannover Flughafen.

Nur wenige Meter außerhalb des Gemeindegebietes liegt der Haltepunkte Lemmie (Stadt Gehrden) und der Bahnhof Egestorf (Stadt Barsinghausen). Durch die unmittelbare Nähe zur den Wennigser Ortsteilen Sorsum bzw. Wennigser Mark dienen diese Haltestellen ebenfalls zur Anbindung des Gemeindegebietes an den öffentlichen Nahverkehr.

Zahlreiche Buslinien der RegioBus durchkreuzen das Gebiet der Gemeinde: Die Linie 382 verbindet Wennigsen mit den Ortsteilen Argestorf, Bredenbeck und Steinkrug und führt dann weiter über das Wisentgehege Springe und das Krankenhaus Springe zum Springer Bahnhof. Einige Stichfahrten führen an Schultagen zum Bennigser Bahnhof. Die Linie 520 verbindet Wennigsen ebenfalls mit den Ortsteilen Argestorf und Bredenbeck. Außerdem bedient sie die Ortsteile Holtensen, Evestorf und Sorsum und endet am Bahnhof Weetzen. Die Linie 540 verbindet Wennigsen mit dem Ortsteil Wennigser Mark und führt weiter entlang des Deisters nach Barsinghausen Die Linie 571 verbindet Wennigsen mit den Ortsteilen Bönnigsen und Degersen und verkehrt weiter über Gehrden bis zur Endstation der Stadtbahn in Ahlem. Die Linien 521 und 522 dienen dem Schülerverkehr.

Für die Naherholung von Bedeutung sind vor allem der Deister mit den Wasserrädern am Bröhn, das zum Wasserpark umgebaute Freibad sowie das alle 3 Jahre stattfindende Historische Freischießen.

Der Spazierweg Mühlendammweg führt vom Kloster entlang des Wennigser Mühlbachs zum Bröhnweg und verbindet dabei die noch bestehenden ehemaligen Mühlteiche miteinander. Am Feuerwehrplatz führt es dabei am Spritzenhaus vorbei, dem ehemaligen Gerätehaus der Feuerwehr Wennigsen, in dem sich heute ein Zentrum für kunsthandwerkliches Arbeiten befindet. Unterhalb des oberen Mühlteiches befindet sich das Heimatmuseum Wennigsen, in dem sich neben wechselnden Ausstellungen zu verschiedenen Themen auch Dauerausstellungen zur Ortsgeschichte, alten Handwerksberufen, dem Deisterbergbau sowie der vorherigen Nutzung des Gebäudes als Wassermühle befinden.

Im Gemeindegebiet befinden sich die Grundschulen in Wennigsen und Bredenbeck. In Wennigsen selbst befindet sich die Sophie Scholl Gesamtschule, eine kooperative Gesamtschule, die aus dem ehemaligen Schulzentrum Wennigsen mit Orientierungsstufe, Haupt- und Realschule, hervorging. Im Ortsteil Sorsum befindet sich eine Waldorfschule mit angegliedertem Kindergarten.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ronnenberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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