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Die Wedemark ist eine Gemeinde in der Region Hannover, Niedersachsen mit dem Verwaltungssitz im Ortsteil Mellendorf. Wedemark ist eine historische Landschaftsbezeichnung für das Gebiet.

Die Gemeinde gilt als vornehme Wohnregion und liegt im nördlichen Einzugsbereich der Landeshauptstadt Hannover. Sie belegt beim durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen in Niedersachsen einen Platz unter den ersten drei. Die Gemeinde besteht aus einigen Dörfern (Ortsteilen), die durch gute Verkehrserschließung (S-Bahn Hannover, die Nähe zu den Autobahnen 2 und 7) und durch gute Naherholungsmöglichkeiten (Nähe zur Lüneburger Heide und relativ schnelle Erreichbarkeit von Harz sowie Nord- und Ostsee) eine hohe Attraktivität besitzt.

Die Wedemark grenzt an Burgwedel, Isernhagen, Langenhagen, Garbsen und Neustadt am Rübenberge sowie an Lindwedel (Landkreis Soltau-Fallingbostel) und Wietze (Landkreis Celle) (im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten).

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* Abbensen * Bennemühlen * Berkhof o mit Plumhof o und Sprockhof * Bissendorf * Brelingen * Duden-Rodenbostel * Elze * Gailhof * Hellendorf * Meitze * Mellendorf * Negenborn * Oegenbostel o mit Bestenbostel o und Ibsingen * Resse * Scherenbostel o mit Schlage-Ickhorst o und Wiechendorf * Wennebostel o Wennebostel-Wietze

Die heutige Gemeinde Wedemark ist durch den freiwilligen Zusammenschluss mehrerer Siedlungen für gegenseitige Schutz- und Hilfeleistung entstanden. Der Name „Wedemark“, der auf eine „Mark“, einen Grenzbereich hinweist, geht auf die Adelsfamilie der Billunger zurück, die zwischen 950 und 1106 in den sächsischen Gauen herrschte. Mitte des 16. Jahrhunderts hatte man im östlichen Teil der Wedemark die Amtsvogtei Bissendorf eingerichtet. Sie und die Amtsvogtei Burgwedel unterstanden der herzoglichen Vogtei in Celle.

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In Brelingen, auf dem Brelinger Berg und in Mellendorf hielten die herzoglichen Vögte Gericht. Die Lüneburger Amtsvogtei Bissendorf grenzte im Süden und Westen an das Fürstentum Calenberg; hier an das Amt Langenhagen sowie an die Ämter Ricklingen und Neustadt am Rübenberge. Im Norden und Osten lagen die Vogteien Burgwedel, Essel und Winsen. Die Wietze bildete die natürliche Grenze zwischen den Amtsvogteien Bissendorf und Burgwedel sowie zwischen den Bistümern Minden und Hildesheim.

Landwirtschaftlich war der sandige, moorige und sumpfige Boden (Bissendorfer Moor) um Mellendorf kaum ertragreich. Nur anspruchsloser Buchweizen konnte angebaut werden. Pferde-, Ochsen- und Honighandel waren Erwerbsgrundlage. Im Jahre 1854 errichtete man in Mellendorf eine Windmühle; Wind- und Wassermühlen prägten im 19. Jahrhundert das Landschaftsbild der Wedemark. Am Mellendorfer „Lönssee“ war eine Ziegelei aufgebaut worden, die den hier lagernden Ton verarbeitete. Die Wirtschaftsentwicklung der strukturschwachen Wedemark begann mit der Anlage der Eisenbahnstrecke Langenhagen–Schwarmstedt, die 1889 in die Flurräume von Bissendorf und Mellendorf gelegt wurde. Zwei Jahre später legte man die Bahnhöfe in Bissendorf, Mellendorf, Bennemühlen, Lindwedel und Hope an.

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Auf einer Anhöhe in Mellendorf wurde in unmittelbarer Nähe des Meierhofes im 13. Jahrhundert eine Kapelle erbaut, die der Michaelispfarrei in Bissendorf angehörte. Der Kirchbau war vermutlich eine „Eigenkirchengründung“ der Familie „von Melliendorff“ und wurde von ihr als Pfarrstelle wirtschaftlich ausgestattet. Der Seelsorgesprengel der dem Heiligen St. Georg geweihten Pfarrkirche umschloss nur die Siedlung Mellendorf. Bereits mit der Siedlungsnennung von Mellendorf 1225 wurde auch die Kapelle erwähnt, die 1330/1350 in den Urkunden als Pfarrkirche erscheint. Ihre diözesane Zugehörigkeit ist umstritten, da Mellendorf im direkten kirchlichen Grenzgebiet zwischen Minden und Hildesheim, wobei die letztere vermutet wird. Die Patronatsrechte über die Kapelle St. Georg standen den „Herren von Melliendorff“, dann den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg zu. Da auch Herzog Ernst dem Bekenner (1521–1546) diese Rechte beanspruchte, ließ er Mellendorf bereits 1527 visitieren. Seit 1529 wurde hier evangelischer Gottesdienst gehalten.

Bewohner mit katholischem Glauben waren in Mellendorf selten; 1895 lebten 19 Katholiken im Ort. Sie wurden von der St. Bernwardpfarrei in Lehrte seelsorglich betreut. Bis 1957 gehörten sie kirchenrechtlich zur Pfarrei St. Ludwig in Celle. Nach 1945 stieg die Anzahl der Katholiken durch den Zustrom der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge auf 1.400. Zahlreiche Katholiken aus Ostpreußen und Schlesien lebten in Mellendorf. Ihre seelsorgliche Betreuung übernahm St. Marien in Langenhagen; die rund 15 km entfernt liegende Kirche wurde von den Wedemarker Katholiken teilweise zu Fuß besucht. Nach Anstellung eines eigenen Seelsorgers wurde 1946 die erste Heilige Messe in einem Gasthaus in Mellendorf gehalten. Bald darauf mietete man eine Baracke, die bis zum Bau der Pfarrkirche 1959 als Kapelle genutzt wurde. Mellendorf war Seelsorgestation, die ein Gebiet von 242 km² umfasste. Außengottesdienststationen richtete man in Abbensen, Bissendorf/Wietze, Elze, Fuhrberg, Oegenbostel, Resse und Hope ein, wo in den evangelischen Kirchen die Hl. Messe gefeiert wurde. Da sich besonders Mellendorf zum wirtschaftlichen Mittelpunkt der Wedemark entwickelt hatte, wurde hier in den Jahren 1958–59 eine neue Kirche gebaut. Maria Immaculata wurde 1958 als Kirchenpatrozinium gewählt; dies aus Anlass der Jahrhundertfeier in Lourdes. Mit Wirkung vom 1. Juli 1957 richtete Bischof Heinrich Maria Janssen (1957–1982) die kath. Kirchengemeinde (Kuratie) Maria Immaculata in Mellendorf ein. Ihr Seelsorgesprengel umfasste 29 Ortschaften, von denen 26 im Landkreis Burgdorf und zwei im Landkreis Fallingbostel lagen. Den weitaus größeren Gemeindeanteil, ca. 95 %, stellten die Heimatvertriebenen. Daneben lebten in der Kirchengemeinde 4 % Evakuierte und 1 % einheimische Katholiken. Im Jahre 1958 betreute man insgesamt 1.655 Gemeindemitglieder. 1970 erhielt die Mellendorfer Kirchengemeinde Pfarreistatus. Ihr Seelsorgesprengel umfasst das Gebiet der Einheitsgemeinde Wedemark. Die Ortschaft Fuhrberg wurde 1970 in die Paulusgemeinde nach Burgwedel umgepfarrt.

Mit dem Gesetz zur Bildung des „Großraumes Hannover“ von 1962 gliederte man den Landkreis Burgdorf, zu dem seinerzeit die heutigen Wedemarker Ortsteile gehörten, in diesen Zweckverband ein. Durch das „Hannover-Gesetz“, eine Gebietsreform vom 1. März 1974, wurden die vorher 16 selbständigen Gemeinden (Auflistung siehe Stadtgliederung) zur Gemeinde Wedemark zusammengefasst, die seither deren 16 Ortsteile bilden. Der Name „Wedemark“ wurde gewählt, weil es eine historische und naturräumliche Landschaftsbezeichnung ist, in der die Ortsteile liegen. Ein gleichnamiger Ort existiert nicht. Als Verwaltungszentrum wurde das zentral gelegene Mellendorf bestimmt. Seit dem 1. Januar 2005 gehört die Wedemark zur Region Hannover.

Die Wedemark unterhält mit der französischen Stadt Roye seit dem März 1984 eine Städtepartnerschaft.

Um die vorletzte Jahrhundertwende hatte man in Mellendorf Sand und Kies gefördert, der im benachbarten Hannover verkauft wurde. 1925 ließ sich im Ort ein Emaillierwerk nieder. Eine Kartonagen- und Elektronikfirma sowie zahlreiche mittelständische Einzelhandelsbetriebe boten damals Arbeitsplätze an. Durch die überaus rege Bautätigkeit gewann vorübergehend die Sand- und Kiesförderung wieder an Bedeutung. Die Gemeinde Wedemark ist heute nicht nur Industrie- und Gewerbestandort, sondern auch Wohngemeinde in unmittelbarer Nähe zum Industriezentrum Hannover. Spezialisierte Firmen mit z. T. europäischer Marktgeltung haben hier ihren Sitz. Das bekannteste Unternehmen mit Sitz in der Wedemark ist heute Audiotechnikhersteller Sennheiser.

Das Mellendorfer Eisstadion „Icehouse“ gilt als der Ursprung der in der Deutschen Eishockey-Liga etablierten Eishockeymannschaft Hannover Scorpions unter der Federführung des ehemaligen CDU-Landtagsabgeordneten Jochen Haselbacher. Bekanntester Eishockeyprofi ist Leonard Soccio. Heute spielt der EC Wedemark Farmers in der Verbandsliga Nord-Ost. Mehrere hundert Zuschauer besuchen regelmäßig die Spiele.

Wedemark ist Sitz des Bundesverbandes für klassisch-barocke Reiterei Deutschland e. V..


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