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Die Stadt Langenhagen liegt nördlich von Hannover in der Region Hannover in Niedersachsen.

Langenhagen grenzt an die Gemeinden Wedemark, Isernhagen sowie an die Städte Hannover und Garbsen (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden). Nördlich des Stadtgebiets erstreckt sich ein ausgeprägter Geestrücken des Quartärs mit einer lockeren Moor- und Heidelandschaft, der in die Lüneburger Heide übergeht. Die Siedlungsstruktur der Kernstadt Langenhagen schließt sich an die nördlichen Stadtteile Hannovers an, verfügt aber dennoch über eigenständige Wirtschafts- und Infrastruktur.

Mit dem Kananoher Forst und dem Naturschutzgebiet Kaltenweider Moor verfügt das Stadtgebiet über geschützte Wald- und Moorgebiete. Hier befindet sich der Muswillensee der schon in frühen Sagen und Geschichten Erwähnung fand.

Die Stadt besteht seit der niedersächsischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 neben der Kernstadt Langenhagen (Langenhagen-Mitte, Langenforth, Brink, Alt-Langenhagen) aus den Ortschaften Engelbostel, Godshorn, Kaltenweide (einschließlich der sogenannten „Seestädte“ Altenhorst, Hainhaus, Maspe, Siedlung Twenge und Twenge), Krähenwinkel und Schulenburg. Wiesenau (Teil der Kernstadt) ist fast vollständig von hannoverschem Stadtgebiet umschlossen. Das Neubaugebiet Weiherfeld, eines der größten in der Region Hannover, liegt in Kaltenweide direkt an der S-Bahnstation Kaltenweide.

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Bereits im Jahr 990 wurde Hainhaus erwähnt. 1196 folgten Engelbostel, 1200 Godshorn, 1255 Wagenzelle und 1308 Schulenburg. Am 15. Februar 1312 wurde Langenhagen erstmals als Nienhagen urkundlich erwähnt.

1862 wurde in Langenhagen die Heil- und Pflegeanstalt für geistesschwache und blödsinnige Kinder gegründet. Der spätere Medizin-Nobelpreisträger Robert Koch wirkte dort von 1866 bis 1868 als Assistenzarzt. Heute erinnern eine Straße, die seinen Namen trägt sowie eine Gedenktafel in der Robert-Koch-Realschule an sein Wirken.

Die Anstalt wurde später zunächst in Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt, dann in Nervenheilanstalt Langenhagen umbenannt. Die Anstalt, die unmittelbar an der Hauptstraße von Langenhagen nach Hannover lag, schadete dem Ruf der Gemeinde: „Selbst Touristen zu Fuß und zu Rad meiden das Dorf, das ihnen anstatt ländlicher Stille den Anblick von […] Wesen in erbarmungswürdigem Zustand bietet“, stellte der „Heidedichter“ Hermann Löns damals fest. Prominentester Patient der Anstalt war der Serienmörder Fritz Haarmann. Heute hat die Einrichtung ihren schlechten Ruf abgelegt; seit 1995 heißt sie Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie oder einfach Klinikzentrum Langenhagen. Etwa 160 Beschäftigte betreuen dort bis zu 200 Patienten.

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Anfang des 20. Jahrhunderts gewann Langenhagen als Verkehrsknotenpunkt an wirtschaftlicher Bedeutung. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere die seit 1890 bestehende Eisenbahnstrecke, die von Hannover über Langenhagen nach Visselhövede führte, sowie die Errichtung des Brinker Hafens am Mittellandkanal im Jahr 1916.

Auf dem Gebiet der Stadt Langenhagen existierte zeitweise ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. An dessen Stelle erinnert im heutigen Stadtgebiet von Hannover nur eine Gedächtnisstätte an dieses dunkle Kapitel der Langenhagener Geschichte. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war Langenhagen durch Bombenangriffe zu zwei Dritteln zerstört.

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An der Bundesautobahn 2 liegt der Silbersee. Er entstand im Zuge des Autobahnbaus 1934/35 und hat seinen Namen angeblich von Flugzeugpiloten, die den See auf ihrem Flug Richtung Berlin als Orientierungsmarke nutzten.

Am 1. März 1959 wurden Langenhagen die Stadtrechte verliehen.

Am 15. Juni 1972 wurde die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof in Langenhagen festgenommen, die eine Zeit lang in einer Wohnung in der Nähe des Berliner Platzes untertauchen konnte. Selbst heute sind dort in der Tür der jetzt dort ansässigen Krankenkasse noch die Einschusslöcher zu sehen, welche bei der Verhaftung entstanden.

Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Langenhagen zum damaligen Regierungsbezirk Hannover, der wie alle anderen niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.Langenhagen unterhält Partnerschaften mit dem London Borough of Southwark in England, mit dem slowenischen Novo Mesto sowie mit dem polnischen Glogau. Die Ortschaft Godshorn unterhält außerdem eine Partnerschaft mit Le Trait, Frankreich. Die Ortschaft Krähenwinkel unterhält eine Partnerschaft mit Stadl-Paura, Österreich. Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu Joinville im Staat Santa Catarina, Brasilien und zur Stadt Rodewisch im Vogtland (Sachsen). Ein Freundschaftsvertrag wurde im Jahr 2007 mit der Stadt Bijeljina in Bosnien-Herzegowina geschlossen.

Das heutige Stadtzentrum erstreckt sich vom Osten mit Rathaus, Stadtbibliothek, CCL, Wochenmarkt (dienstags und samstags, jeweils morgens), der Kleinkunstbühne „daunstärs“ und Polizei nach Norden, entlang der Walsroder Straße, mit der Musikschule, dem Kunstverein, der evang. Elisabethkirche, der Volkshochschule, Banken, Dienstleistern und Einzelhandel. Es entstand erst Ende der 1970er Jahre und 1982 mit der Eröffnung des Einkaufszentrums City Center Langenhagen (CCL), das 1990 um die Europa-Markthalle, der gastronomische Bauch Langenhagens, ergänzt wurde. So lockt Langenhagens Zentrum nicht nur Einwohner, sondern auch Besucher aus der Umgebung, insbesondere aus dem kaufkraftstarken Norden der Region Hannover (Burgwedel, Isernhagen, Wedemark) zum Einkaufen und Bummeln in die Stadt. Mit Beginn im Herbst 2008 ist der Neubau eines zusätzlichen Einkaufszentrums, angrenzend an das CCL, geplant, dessen 17.000 Quadratmeter Einzelhandels- und Gastronomiefläche innerstädtisch für Diskussionen sorgen.

Wegen der günstigen Verkehrslage im Kreuz der Autobahnen A 2 und A 352 als Zubringer zur A7, dem Flughafen Hannover-Langenhagen und der Nähe zum Eisenbahnknotenpunkt, der Südeuropa und das Ruhrgebiet mit Hamburg, Bremen, Lübeck und Skandinavien sowie die Niederlande mit Osteuropa verbindet, haben sich viele Unternehmen in Langenhagen angesiedelt und bilden eine bedeutende Einnahmequelle für die Stadt.

In der Umgebung des Flughafens existieren vier große Gewerbeparks mit verschiedenen Gewerbe- und Industriebetrieben, u. a. Bahlsen, Reemtsma-Zigarettenfabrik, Dachser Logistik, Konica Minolta und MTU Maintenance Hannover. Außerdem ist südlich des Flughafengeländes auch das Hanover Trade Mart (ehemals „Modezentrum“) mit über 400 international tätigen Markenagenturen und Händlern ansässig. Überaus ausgeprägt ist die Dichte von Handelsvertretungen und deutschen Niederlassungen internationaler Unternehmen.

Am 17. August 1982 begann PolyGram (später Universal, heute EDC) in Langenhagen mit der weltweit ersten industriellen Produktion von CDs. 1996 startete dort auch die DVD-Fertigung. Noch heute werden in Langenhagen CDs und DVDs hergestellt, u. a. für den Medienkonzern Vivendi.

Seit 1996 hat die Steinbruchs-Berufsgenossenschaft in Langenhagen ihren Hauptsitz.

Seit 1980 hat auch ThyssenKrupp EGM (EntwicklungsGesellschaft für Montagetechnik), ein Tochterunternehmen der ThyssenKrupp Krause GmbH, hier ihren Hauptsitz. Das Unternehmen betätigt sich hauptsächlich auf dem Sektor des Sondermaschinenbaus und dabei im Speziellen in der Mess- und Prüftechnik.

Aufgrund der zentralen Verkehrslage ist die Ansiedlung von zahlreichen Logistikunternehmen ein wichtiger Langenhagener Wirtschaftsfaktor.

Am Ostrand des Stadtgebiets befindet sich die Paracelsus-Klinik am Silbersee, ein Akutkrankenhaus mit 111 Betten. In der „Para“ werden jährlich etwa 9.000 Menschen behandelt – und 800 Kinder geboren.

Der Wirtschaftsklub Langenhagen hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1996 zu einer wichtigen Instanz in der Stadt entwickelt. Zurzeit sind über 130 Unternehmen Mitglied im Wirtschaftsklub. Von der Wirtschaft wurde auch die „Wir helfen!-Stiftung“ gegründet, die als Wirtschafts- und Bürgerstiftung soziale und kulturelle Projekte unterstützt.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Langenhagen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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