ANZEIGE 

 ANZEIGE

Garbsen ist eine Stadt der Region Hannover in Niedersachsen, nordwestlich von Hannover.

Garbsen gehört zum Naturraum Weser-Aller-Flachland und liegt zwischen der Niederung der Leine und dem Otternhagener Moor. Die Höhenunterschiede betragen wenige Meter.

Zwischen den zentralen und peripheren Ortsteilen liegen landwirtschaftlich genutzte Flächen.

Die Böden im Stadtgebiet sind überwiegend sandig beziehungsweise moorig (Moorgeest), ausgenommen sind die lehmig tonigen Böden im Bereich der Leine-Aue.

Die sandigen bis kiesigen Ablagerungen sind fluviatile Bildungen der letzten Eiszeit, Weichsel-Kaltzeit, z. B. im Bereich Altgarbsen und Havelse, sowie anderortes, wie Frielingen und Meyenfeld, Schmelzwasserablagerungen z.T. mit überlagernder Grundmoräne der Saale-Kaltzeit (Drenthe-Stadium). Weiterhin finden sich fein- bis mittelsandige Dünen im Bereich der Garbsener Schweiz und von Schloß Ricklingen. Auch im benachbarten Marienwerder Wald sind am Glockenberg und am „Hexenturm“ diese Dünen zu finden.

ANZEIGE 

 ANZEIGE

Der Sand wurde in (Alt-)Garbsen in der Zeit beginnend vor dem Ersten Weltkrieg bis 1970 an mehreren Stellen abgebaut und in den Garbsener Hartsteinwerken (Kiebitzmoor, „Garbsen“, „Niedersachsen“, „Hansa“ und „Hannover“) zu Kalksandsteinen gebrannt. So verschwanden Garbsens Anhöhen und heute erinnern nur noch Straßennamen daran (Osterberg, Mühlenberg, Streitberg, Pottberg...). Sand und Kies für Bauzwecke wurden in der Grube des heutigen Blauen Sees gewonnen.

Oberflächennahe Tone und Tonsteine der Unterkreide finden sich im Bereich des Stadtteils Berenbostel. Die z.T. mergeligen Tonsteine marinen Ursprungs gehören im Bereich Berenbostel zur Formation des Barremes und des Apts, weiter nördlich nach Stelingen, Osterwald und Heitlingen zu, gehören die Tonsteine zur Formation des Hauterives.

ANZEIGE 

Die Tone wurden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ebenfalls abgebaut und zur Ziegelherstellung genutzt (Hannoversche Ziegelei am Kastendamm: heute Schwarzer See und Berenbosteler See, Flemmingsche Ziegelei auf der Flur „Im Kolke“, heute verfüllt (Altlast) und überbaut als Gewerbegebiet Garbsen-Ost).

Auf dem Garbsener Stadtgebiet fanden sich folgende Ziegelei-Betriebe (Quelle: Heimatmuseum Garbsen): 1870-1914 Ziegelei Rosemeier (Havelse), Ziegelei Plass (Garbsen) und Ziegelei Stille (Garbsen), 1895-1919 Ziegelei Schünhoff (Kastendamm), 1891-1914 Ziegelei Windmeier (Kastendamm), 1885-1966 Hannoversche Ziegelei (Kastendamm) und Flemmingsche Ziegelei (Berenbostel), 1908-1914 Hartsteinwerk Kiebitzmoor, 1929-1945 Hartsteinwerk Hansa, 1930-???? Hartsteinwerk Windmeier, 1933-1981 Hartsteinwerk Niedersachsen und 1932-1992 Hartsteinwerk Hannover.

 ANZEIGE

Im alten Wappen von Garbsen erinnert der Ziegeleischornstein an diese Zeit.

Das Stadtgebiet hat eine Ausdehnung von 79,31 Quadratkilometern.

Langenhagen, Hannover, Seelze, Wunstorf, Neustadt am Rübenberge und die Wedemark (im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten).

Die Stadt besteht aus den 13 Orten Altgarbsen, Auf der Horst, Berenbostel, Frielingen, Garbsen-Mitte, Havelse, Heitlingen, Horst, Meyenfeld, Osterwald Oberende, Osterwald Unterende, Schloß Ricklingen und Stelingen.

Frühe urkundliche Erwähnungen mit Bezug zum Gebiet des heutigen Garbsen sind verbunden mit dem räumlich benachbarten, 1196 gegründeten Kloster Marienwerder sowie der Grafschaft Lauenrode (13. Jahrhundert) mit dem Bereich Schloß Ricklingen. Der Ortsname „Garbsen“, bei dem es sich entweder um eine Ableitung von einem germanischen Personennamen der ersten Ansiedler handelt oder nach anderer Auffassung, um eine Verkürzung von „Gerberhausen“ (Gerber hier Berufsbezeichnung) handelt, lässt sich in einer der ältesten Urkunden von 1223 nachweisen.

In ihrer frühen Entwicklung war das Gebiet der heutigen Stadt Garbsen geprägt durch Höhenrücken, Gewässer und Moore. Die Siedlungsentwicklung fand damals im wesentlichen auf den ehemals bewaldeten, eiszeitlich entstandenen Höhenrücken statt.

Die Ortschaften entwickelten sich zunächst relativ unabhängig voneinander. Schon 1925 waren fast die Hälfte der Bevölkerung dem nicht landwirtschaftlichen Erwerb zuzurechnen, obwohl die Zahl der Nebenerwerbsbetriebe damals viel höher gelegen hat als heute. Neben der Landwirtschaft entwickelten sich auf Grund vorhandener Rohstoffe Ziegeleien und bestimmten mit die wirtschaftliche Entwicklung.

Durch die Zweigniederlassung der „Continental“-Gummiwerke (1938) und durch die Akkumulatorenfabrik „VARTA“ (1938/39) in dem Garbsen nahegelegenen hannoverschen Stadtteil Stöcken sowie durch die Existenz des chemischen Werks „Riedel de Haën“ (heute „Honeywell“), begann sich das äußere Bild Garbsens zu ändern. Der ländliche Charakter wurde im Zuge der Entwicklung durch Neubauten verändert bzw. aufgehoben.

Die Gemeinden Garbsen und Havelse, einschließlich dem damals neu errichteten Stadtteil Auf der Horst, schlossen sich am 1. Januar 1967 zur neuen Gemeinde Garbsen zusammen, die am 17. Juni 1968 Stadtrechte erhielt. Die Ortschaften gehörten zum Landkreis Neustadt am Rübenberge, der später im Landkreis Hannover aufging.

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung (Gebietsreform) am 1. April 1974 kamen die Gemeinden Schloß Ricklingen, Horst, Meyenfeld, Frielingen, Osterwald Oberende und Unterende, Stelingen, Berenbostel und Heitlingen dazu. Am Beginn der 1980er Jahre entstand der neue Stadtteil Garbsen-Mitte, der bis heute durch starken baulichen Zuwachs gekennzeichnet ist. In Garbsen-Mitte befinden sich das Rathaus (seit 1997), zwei Einkaufszentren, ein Kino, Restaurants und Cafes.

Heute (2005) zählt Garbsen als so genanntes Mittelzentrum mit Wohn- und Arbeitsstätten etwa 63.000 Einwohner. Der Bereich des ehemaligen Garbsen ist heute der Stadtteil Altgarbsen.

Eingemeindungen
* 1. Januar 1967: Gemeinde Havelse
* 1. März 1974: Gemeinden Berenbostel, Frielingen, Heitlingen, Horst, Meyenfeld, Osterwald Oberende, Osterwald Unterende, Schloß Ricklingen und Stelingen

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war Garbsen nur ein kleines Dorf mit wenigen dutzend Einwohnern. Die Bevölkerungszahl wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Durch die Industrialisierung im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1910 erst 757 Menschen in der Gemeinde, so waren es 1966 bereits 11.467. Durch die Eingemeindung von Havelse (11.732 Einwohner 1966) stieg die Bevölkerungszahl am 1. Januar 1967 auf 23.199.

Die Eingliederung zahlreicher Umlandgemeinden am 1. März 1974 brachte einen Zuwachs von 29.043 Personen auf über 56.000 Einwohner. Am 30. September 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Garbsen nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 63.097 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei 1730 handelt es sich um eine Schätzung, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Die Stadt Garbsen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
* Hérouville-St.-Clair, Frankreich
* Rødding, Dänemark
* Bassetlaw, England, Vereinigtes Königreich
* Farmers Branch, Texas, USA
* Schönebeck (Elbe), Sachsen-Anhalt, Deutschland
* Wrzesnia, Polen


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Garbsen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.