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Nauheim ist eine Gemeinde im Kreis Groß-Gerau in Hessen, sie ist wegen der seit 1970 durchgeführten Nauheimer Musiktage bekannt.

Geografie

Nauheim liegt nordwestlich der Kreisstadt Groß-Gerau und südlich der Stadt Rüsselsheim an der Grenze zum Hessischen Ried.

Nachbargemeinden

Nauheim grenzt im Norden an den Ortsteil Königstädten der Stadt Rüsselsheim, im Osten an die Stadt Mörfelden-Walldorf, im Süden an die Stadt Groß-Gerau sowie im Westen an die Gemeinde Trebur.

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Geschichte

Mittelalter

Im Lorscher Codex wird die Gemeinde 851 erstmals urkundlich unter dem Namen Niewenheim erwähnt. Die Endung -heim lässt auf eine fränkische Gründung schließen. Wechselnde Herren kennzeichnen die frühe Geschichte Nauheims. Es gehörte zum Kloster Eberbach, den Herren von Falkenstein und dem Grafen von Isenburg.

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Neuzeit

1600 wurde es dem Landgrafen von Hessen verkauft. Zu Nauheim zählten damals rund 170 Einwohner. Durch die Ereignisse des Dreißigjährigen Kriegs dezimierte sich diese Zahl jedoch weiter. Bereits im Jahre 1593 wurde die Schule als Kirchenschule, gegründet. 1753 fand die Einweihung der evangelischen Kirche statt. 1755 wurde das neue Rathaus auf den Grundmauern des bereits 1588 in der Rathausstraße (heute: Heinrich-Kaul-Platz) gebauten, errichtet.

In den folgenden Jahren wurde die Gemeinde immer wieder Opfer von Naturkatastrophen, wie großen Überschwemmungen, Erdbeben, Dürren oder Trockenheiten. In den Jahren 1793–1799 war Nauheim Quartier für preußische und österreichische Truppen, die das napoleonisch besetzte Mainz belagerten. 1806 wurde die Gemeinde von französischen Truppen besetzt.

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Johannes Kuhlmann wurde 1821 zum ersten Nauheimer Bürgermeister gewählt. 1838 wurde das erste Schulhaus errichtet. Es folgte die Pflasterung der Straßen und der Ausbau der Chaussee nach Königstädten. Aufgrund von großer Not übernahm die Gemeinde 1853 die Kosten der Auswanderung von 20 Familien nach Amerika. Bereits 1866 diente Nauheim erneut als Quartier von Truppen. Im Jahre 1877 folgte der Bau des sogenannten mittleren Schulhauses. Heute dient es als Sitz des Nauheimer Heimatmuseums. 1881 wurde der Friedhof in der Waldstraße eingeweiht. Nach dessen Schleifung stand dort das alte Feuerwehrhaus, das 2007 nach dem Neubau des Feuerwehrhauses an der Ortsumgehung abgerissen wurde.

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Industrialisierung

Die starke Industrialisierung der Nachbarstädte Rüsselsheim und Mainz brachte vielen Kleinbauern zusätzliche Arbeit; in Nauheim selbst wuchs die Bedeutung des Obst- und Spargelanbaus. Der Aufschwung erfuhr jedoch durch den Ersten Weltkrieg ein jähes Ende. 1918 wurde Nauheim erneut von Franzosen besetzt, es mehrte sich jedoch der passive Widerstand. Nachdem die Besatzungstruppen abgezogen waren, begann sich die Gemeinde weiter zu entwickeln. Der Sportplatz wurde gebaut, es entstand der neue Friedhof. 1931 wurde für den gut gehenden Handel mit Obst und Gemüse eine Markthalle errichtet.

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NS-Zeit

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten brach auch in Nauheim das "braune Zeitalter" an. 1934 erfolgte die Gleichschaltung aller Vereine. Jüdische Einwohner wurden denunziert, verfolgt, misshandelt, verloren ihre Heimat und wanderten nach Amerika aus. Die Verbliebenen wurden 1940 in die Konzentrationslager deportiert. 1945 wurde Nauheim durch US-amerikanische Truppen besetzt. Eine inhaltliche Auseinandersetzung der Gemeinde mit ihrer eigenen Geschichte in der NS-Zeit fand bislang nur oberflächlich statt.

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Nachkriegszeit

Die Amerikaner setzten 1945/1946 Pfarrer Friedrich Daum und Friedrich Förster als Nachkriegsbürgermeister ein. 1946 fanden die ersten Nachkriegswahlen statt. Zum Bürgermeister gewählt wurde damals Heinrich Kaul IV. Er war zusammen mit den Gemeindevertretern dafür verantwortlich, dass viele heimatvertriebene Musikinstrumentenbauer aus dem Egerland und dem Erzgebirge sich in Nauheim ansiedelten und die bekannte Nauheimer Musikindustrie begründeten. Dadurch stieg die Einwohnerzahl Nauheims stetig an.

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Bereits 1951, zur 1100-Jahr-Feier, zeigte sich Nauheim als ein schöner und fortschrittlicher Wohnstandort im wirtschaftlich stark expandierenden Rhein-Main-Gebiet. Im Jahre 1956 fand die Grundsteinlegung für die katholische Kirche St. Jakobus der Ältere statt, ein Jahr später wurde sie feierlich geweiht. Im selben Jahr feierte auch die Nauheimer Musikindustrie ihr zehnjähriges Bestehen. 1958 legte man den Grundstein für das neue Rathaus in der Weingartenstraße. 1960 wurden weitere Baugebiete erschlossen. Dadurch dehnte sich Nauheim in Richtung Königstädten aus. 1963 wurde Herbert Fürbeth (SPD) zum Bürgermeister gewählt. In seiner Amtszeit gelang die Erschließung des Erholungsgebiets Hegbachsee sowie die Eröffnung des Kindergartens Schulstraße, dessen Gebäude heute Sitz des Heimatmuseums ist.

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Im darauffolgenden Jahr feierte man die ersten Nauheimer Musiktage, die zu einer Tradition geworden sind und immer wieder ein kultureller Höhepunkt sind. 1971 verschwisterte sich die Gemeinde Nauheim mit Born (Niederlande). 1972 feierte die Nauheimer Musikindustrie ihr 25-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass veranstaltete man die zweiten Nauheimer Musiktage. Im selben Jahr eröffnete auch der neue Sportpark für die Sportlerinnen und Sportler. 1976 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Nauheim auf dem Gelände Feldchen in der Waldstraße ihr neues Feuerwehrhaus, welches aufgrund eines Neubaus am Ortsrand Ende 2007 abgerissen wurde. Im selben Jahr (1976) fand die 1125-Jahr Feier nach der ersturkundlichen Erwähnung Nauheims statt. 1978 wurde die Verschwisterung mit der französischen Stadt Charvieu-Chavagneux feierlich besiegelt.

2008 ist Nauheim die Kulturgemeinde des Kreises Groß-Gerau.

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Nauheimer Kerb (Kultur)

Über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt ist das Nauheimer Dorffest Naumer Kerb. Sie wurde 1992 nach vielen Jahren wiederbelebt und wird seitdem von Kerweborsch und -mädchen veranstaltet. Im Gegensatz zu einigen Kerwe-Festen in der näheren Umgebung wurde die Nauheimer Kerb seit 1992 nicht in den Kneipen und Gaststätten sondern zentral direkt neben dem Kerweplatz in einer Halle gefeiert. Seit der Naumer Kerb 2008 findet das Volksfest in einem Festzelt hinter der TV-Halle im Sportpark statt. Der Zuspruch 2008 war so groß, dass auch in Zukunft weiter an einer Zeltkerb festgehalten werden soll. Bis 2009 veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Nauheim die Nachkerb in ihrem Feuerwehrhaus. Ab 2010 wurde diese Aufgabe von den Naumer Kerweborsch übernommen.

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Wappen

Das Nauheimer Wappen stellt einen silbernen Wäschebleuel auf schwarzen Grund dar. Dies steht symbolisch für die Leinenweberei im Flurnamen Tuchbleiche und dem Straßennamen Bleichstraße. Allerdings gibt es für diese Interpretation keinen stichhaltigen Beweis. So deutet der Sprachwissenschaftler und Historiker Ernst Erich Metzner das Symbol als Paddel im Zusammenhang mit der Ortslage am einst schiffbaren Schwarzbach zu Zeiten einer weitaus größeren Ausdehnung des Neckarbettes.

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Städtepartnerschaften

  • Born (Niederlande, seit 1972)
  • Charvieu-Chavagneux (Frankreich, seit 1978)

Heimatmuseum

Das Heimatmuseum zeigt bäuerliches Brauchtum, die Geschichte des Handwerks, eine Erzgebirgische Heimatstube sowie die Musikinstrumentenabteilung mit nahezu 200 Instrumenten der verschiedensten Zeitepochen.

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Infrastruktur und Verkehr

Infrastruktur
Die Gemeinde Nauheim befindet sich nordwestlich der Kreisstadt Groß-Gerau. Regionale Bedeutung hat das Freizeit- und Erholungsbad Hegbachsee im Bereich der gemeinsamen Gemarkungsgrenze. Bekannt ist Nauheim durch die Fertigung von Musikinstrumenten. Mit Ausnahme von Klavieren, Harmonikas und Akkordeons erfolgt in den hier ansässigen kleinen und mittleren Unternehmen die Fertigung aller gängigen Instrumente dieser Branche. Auch der ehemalige Präsident der USA, Bill Clinton, spielt ein Saxophon aus Nauheim.

Verkehr
Die Gemeinde ist durch ihre örtliche Nähe an den Verdichtungsraum der Region Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet angebunden. Neben einem eigenen Bahnanschluss (Darmstadt – Wiesbaden) bietet Nauheim Busverbindungen zu weiterführenden Schulen in Nachbarstädte im Kreis Groß-Gerau. Nahe Autobahnanbindungen bestehen durch die etwa vier Kilometer entfernte Anschlussstelle Bischofsheim und die etwa drei Kilometer entfernte Anschlussstelle Rüsselsheim-Königstädten-Nauheim.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Historisches Rathaus Nauheim" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Der Urheber gestattet jedermann jede Form der Nutzung, unter der Bedingung der angemessenen Nennung seiner Urheberschaft. Weiterverbreitung, Bearbeitung und kommerzielle Nutzung sind gestattet. Der Urheber des Bildes ist Rudolf Stricker.