Die Gemeinde Bischofsheim gehört zum Kreis Groß-Gerau in Hessen und hat etwas mehr als 12.000 Einwohner. Von 1930 bis 1945 war Bischofsheim ein Stadtteil der heutigen rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz (siehe auch rechtsrheinische Stadtteile von Mainz). Geographische Lage Bischofsheim liegt im sogenannten Mainspitzdreieck, dem Gebiet südlich der Mainmündung zwischen Main und Rhein.
Nachbargemeinden Bischofsheim ist im Norden durch den Main von der Stadt Hochheim am Main (Main-Taunus-Kreis) getrennt, im Osten grenzt es an die Stadt Rüsselsheim sowie im Süden und Westen an die Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg. Gemeindegliederung Die Gemeinde Bischofsheim besteht nur aus einem Ortsteil. Allerdings besitzt Bischofsheim mit "An den Sportstätten" und der "Dr.-Hans-Böckler-Siedlung" zwei von Bischofsheim durch Schienennetz bzw. Autobahn getrennte Teile. Bischofsheim ist mit dem Bahnhof Mainz-Bischofsheim ein Eisenbahnknotenpunkt mit Rangierbahnhof. Der Bahnhofsname geht zurück auf die frühere politische Zugehörigkeit des Ortes zur Stadt Mainz. Weiterhin ist die Gemeinde über die Autobahnen 60 und 671 direkt erreichbar.
Sehenswürdigkeiten Sehenswürdigkeiten sind die evangelische Barockkirche, die frühmoderne katholische Christkönigskirche von Dominikus Böhm und die historischen Fachwerkbauten. In einem von diesen, dem "Alten Rathaus", ist das Heimatmuseum untergebracht. Die katholische Christkönigkirche war nach der Einführung des gleichnamigen Festes in der katholischen Liturgie die erste Kirche dieses Patronats in Deutschland.
Bis in die 1960er Jahre hinein galt sie als einer der architekturgeschichtlich bedeutendsten moderneren Kirchenbauten in Deutschland. Dominikus Böhm entwarf 1926 eine parabelförmige Vollbetonkirche die – in Anlehnung an die umliegende Wohnbebauung und die benachbarten Opel-Werke in Rüsselsheim – an der Außenfassade vollständig verklinkert ist. Außerdem ist noch der Wasserturm sehenswert (es werden kostenlos geführte Besichtigungen angeboten). Besonders zu empfehlen ist der unter Denkmalschutz stehende Personen- und Güterbahnhof Mainz-Bischofsheim, der den Zweiten Weltkrieg überstanden hat. Bis zur Renovierung 2003 hatte das Empfangsgebäude noch einen grünen Anstrich. Geschichte Der Ortsname geht nicht auf einen Bischof sondern auf die Lage an einer Mainbiegung zurück (bieschen = biegen). Bischofsheim gilt gemeinhin als "Eisenbahnergemeinde". Nach 1865 nahm der Ort durch den Ausbau der hessischen Ludwigsbahn von Darmstadt in das damals zu Hessen-Darmstadt gehörende Mainz einen ungeheuren Aufschwung. Viele Arbeiter, die die Ludwigsbahn bauten, ließen sich mir ihren Familien in Bischofsheim nieder. Von der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre entwickelte sich der Bahnhof Mainz-Bischofsheim außerdem zu einem der größten Güterbahnhofe Südwestdeutschlands. Diesen Status hat der Bahnhof seit den 1970er Jahren aber wieder eingebüßt. Bischofsheim war von 1930 bis 1945 ein Stadtteil von Mainz. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ab dem 9. September 1942 wurde Bischofsheim des Öfteren wegen seiner Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt von britischen und US-amerikanischen Flugzeugstaffeln bombardiert. Der Ort und der Verschiebebahnhof Mainz-Bischofsheim wurden zur Hälfte zerstört. Nach dem Krieg legten die französischen und US-amerikanischen Besatzungsmächte den Rhein als Grenze ihrer Besatzungszonen fest. Damit kam das Mainzer Stadtgebiet in der französischen Zone 1947 an das neu gegründete Land Rheinland-Pfalz, die rechtsrheinischen Mainzer Stadtteile in der US-amerikanischen Zone an das neu gegründete Land Hessen. Während die drei Stadtteile nördlich des Mains (Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel, Mainz-Kostheim) der Stadt Wiesbaden zugeteilt wurden, wurden Bischofsheim und das benachbarte Ginsheim-Gustavsburg wieder eigenständige Gemeinden im Kreis Groß-Gerau. Wappen Das Wappen der Gemeinde Bischofsheim besteht aus einem geteilten Schild: Oben in Blau ein aus der Teilung wachsender, golden gekrönter und bewehrter, fünfmal von Silber und Rot geteilter Löwe; unten in Silber eine Brille mit schwarzer Einfassung. Die Erlaubnis zur Führung des Wappens wurde vom Volksstaat Hessen am 27. Oktober 1926 erteilt. Wirtschaft und Infrastruktur Die Wirtschaft in Bischofsheim ist gekennzeichnet durch die Nähe zur Adam Opel GmbH und dem Frankfurter Flughafen. Überwiegend Logistik-Dienstleister haben sich in Bischofsheim niedergelassen. Weiterhin gibt es verschieden Fach- und Verbrauchermärkte. Verkehr Eisenbahn Mit der Hessischen Ludwigsbahn, der Verbindung zwischen Mainz, Darmstadt und Aschaffenburg erreichte die Eisenbahn 1858 die Gemeinde. Später folgte die hier von der Ludwigsbahn abzweigende Mainbahn nach Frankfurt am Main. Nach Errichtung der Hochheimer Mainbrücke bestand auch eine Verbindung zur Taunusbahn (Abzweig Kostheim) sowie zur Umgehungsbahn, die sich kurz vor der Kaiserbrücke (Mainz) mit der Strecke aus Wiesbaden vereinigt und sowohl die Umfahrung des Mainzer Hauptbahnhofes als auch dessen Anfahrt in entgegengesetzter Richtung ermöglicht. Bischofsheim liegt im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes. Im Bahnhof Mainz-Bischofsheim halten die S-Bahn-Linien S8 und S9, wodurch direkte Verbindungen nach Wiesbaden, Mainz, Mainz-Kastel, Rüsselsheim, Frankfurt am Main (Flughafen, Hauptbahnhof und Innenstadt), Offenbach am Main und Hanau bestehen. Weiterhin stellt eine Regionalbahn die Verbindung mit Darmstadt und weiter bis nach Aschaffenburg sicher. Ergänzend halten auch einige Regional-Express-Züge der Relation Frankfurt (Main)–Mainz–Koblenz. In den Jahren 2008–2009 ergab sich wegen Bauarbeiten die besondere Situation, dass der Bahnhof Mainz-Bischofsheim "in Vertretung" für Mainz Hbf Station einiger Intercity-Züge war. Straße Schulen Partnerschaften Bischofsheim ist verschwistert mit dem niederschlesischen Dzier?oniów (ehem. Reichenbach im Eulengebirge) in Polen und Crewe and Nantwich im Vereinigten Königreich. Synonyme Bischofsheim wird manchmal auch bezeichnet als:
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bischofsheim (Mainspitze) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Wasserturm im Jugendstil" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Klaus Hummel. |