Metzgerei Stein Lich

Pohlheim ist eine Stadt im Landkreis Gießen in Hessen.

Die Stadt Pohlheim liegt im südlichen Teil des Landkreises Gießen, direkt an der Gemarkung der Universitätsstadt Gießen. Pohlheim liegt am Lückebach (fließt über den Kleebach in die Lahn).

Pohlheim grenzt im Norden an die Stadt Gießen und die Gemeinde Fernwald, im Osten an die die Stadt Lich, im Süden an die Stadt Münzenberg (Wetteraukreis), sowie im Westen an die Gemeinde Langgöns und die Stadt Linden.

KFZ_Meisterbetrieb Tissen Biebertal Krumbach 

 Rena's One Langgöns

Durch den Zusammenschluss der Gemeinden Dorf-Güll, Garbenteich, Grüningen, Hausen, Holzheim und Watzenborn-Steinberg zur neuen Stadt Pohlheim am 1. Januar 1971 hatte die Stadt 12.500 Einwohner. Ende des Jahres 2004 waren es 17.800 Einwohner. Bis Ende 2005 stieg die Zahl der Einwohner auf etwa 18.300. Im Jahr 2007 sind es circa 19.000 Einwohner.

Durch das Gebiet von Pohlheim führt der Obergermanische Limes (nördlich liegen Hausen, Watzenborn-Steinberg und Garbenteich; südlich Grüningen, Dorf-Güll und Holzheim). Der Name Pohlheim lässt sich auf das ehemalige Dorf „Pfahlheim“ zurückführen, was wiederum auf den Limes hinweist („Dorf an den Pfählen“).

Gaststätte die Goldene Au Fernwald-Steinbach 

Der Name Garbenteich lässt sich auf „Garwards Eich“ zurückführen. Die nördlichen Dörfer gehörten im Mittelalter der Gerichtsbarkeit von Hüttenberg an, die südlichen zum Amt Gambach (1464 an Solms verpfändet). Holzheim wurde im Jahre 790 erstmalig urkundlich erwähnt, Grüningen und Dorf Güll im Jahre 799, Hausen 886 und als jüngste Garbenteich und Watzenborn („Wazenburne“) in 1141. Grüningen hatte bereits im Mittelalter – als einzige der früheren Einzelgemeinden – seit dem Jahre 1400 Stadtrechte.

Nördlich an Pohlheim angrenzend liegt zu Füßen des Schiffenbergs der in den 1960er Jahren gegründete Stadtteil Gießen-Petersweiher.

 Franz Bartek KFZ Landmaschinen Service Wetzlar

Die Stadt Pohlheim unterhält Städtepartnerschaften mit der Marktgemeinde Admont in Österreich, der Stadt Zirc in Ungarn und dem sächsischen Strehla. Pohlheim liegt mit den Haltepunkten Watzenborn-Steinberg und Garbenteich an der Bahnstrecke Lahn-Kinzig-Bahn, die von Gießen nach Gelnhausen führt.

Weiterhin ist Pohlheim über die A 5 Frankfurt–Kassel, Anschlussstelle Fernwald, die A 45 Hanau–Dortmund (Sauerlandlinie), Anschlussstelle Münzenberg und die Anschlussstelle Gießen, Schiffenberger Tal der A 485 (Gießener Ring) erreichbar.

e Training Fitnessclub Herborn 

Mittelhessen ist überwiegend evangelisch geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen viele katholische Vertriebene auch in die Dörfer Pohlheims. In dieser Zeit wurde die St.-Hedwig-Kapelle in Hausen gegründet. Diese wurde nach dem Neubau der katholischen Kirche St. Martin in Watzenborn-Steinberg an eine syrisch-orthodoxe Glaubensgemeinschaft verkauft.

In den Jahren 1954/1955 wurde in Watzenborn-Steinberg die Christuskirche erbaut und am 24. Juli 1955 geweiht. Die erste Pfarrei bestand in dem Ort aber bereits im Jahr 1606/1607. Die alte Kirche, das erste Gotteshaus wurde im Jahre 1141 errichtet, in zeitlicher Nähe mit der Gründung des Klosters Schiffenberg. Sie wurde 2006 umfassend renoviert.

Cafe Bäackerei Born Wetzlar Bildergalerie Cafe & Bäckerei Born Wetzlar

Der Obergermanisch-Raetische Limes (ORL) ist ein 550 km langer Abschnitt der ehemaligen Außengrenze des Römischen Reichs zwischen Rhein und Donau. Er erstreckt sich von Rheinbrohl bis zum Kastell Eining an der Donau. Der Obergermanisch-Raetische Limes ist ein Bodendenkmal und seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO.

Der Begriff Limes bedeutete im Lateinischen ursprünglich „Grenzweg“ bzw. „Schneise“. In Deutschland ist mit „Limes“ in der Regel der raetische Limes und der obergermanische Limes gemeint, gemeinsam als Obergermanisch-Raetischer Limes bezeichnet. Die beiden Limesabschnitte sind nach den angrenzenden römischen Provinzen Raetia (Rätien) und Germania Superior (Obergermanien) benannt.

Autokosmetik Polierstudio Wetzlar 

Die römischen Limites stellten in der Geschichte erstmals räumlich klar definierte und visuell im Gelände für Freund und Feind eindeutig erkennbare Außengrenzen eines Herrschaftsbereichs dar. Der Obergermanisch-Raetische Limes hält sich dabei wenig an Flüsse oder Gebirgszüge, die eine natürliche Abgrenzung des Gebietes darstellen könnten.

Er umfasst die längste Landgrenze im europäischen Abschnitt des Limes, unterbrochen nur auf wenigen Kilometer durch eine Strecke, die zwischen Großkrotzenburg und Miltenberg dem Main folgt. Der Limes wird in Europa sonst weitgehend durch die Flüsse Rhein und Donau (Donaulimes) gebildet.

 Isay Reifenhandel Langgöns

Die Funktion der römischen Militärgrenzen wird seit geraumer Zeit verstärkt diskutiert. Die neueste Forschung geht zumeist davon aus, dass zumindest der Obergermanisch-Raetische Limes nicht primär eine militärische Demarkationslinie war, sondern eher eine überwachte Wirtschaftsgrenze zum nichtrömischen Raum darstellte. Zur Abwehr systematischer äußerer Angriffe war der Limes kaum geeignet.

Das römische Imperium dehnte durch eine geschickte Wirtschaftspolitik seinen Einflussbereich weit nach Nordosten, über die Grenze hinaus, aus. Zeugnis davon geben die vielen Grenzübergänge, die zwar von römischen Soldaten gesichert wurden, aber dennoch einen regen wirtschaftlichen Austausch ermöglichten, und die zahlreichen römischen Funde auch im „freien Germanien“ (bis nach Jütland und Skandinavien).

Peter Lemmer Vereinsbedarf Buseck 

Auch versuchte man mitunter, jenseits des Limes römische Legionäre anzusiedeln oder, sehr viel häufiger, Auxiliarsoldaten anzuwerben. Damit reichte die Romanisierung der Bevölkerung über den Limes hinaus.

Die Vorgeschichte des Limes geht bis in das Jahr 9 n. Chr. zurück, als die Römer unter ihrem Feldherrn Varus in der so genannten Varusschlacht eine vernichtende Niederlage durch Germanen unter ihrem Anführer Arminius erlitten. Insgesamt drei römische Legionen gingen bei diesem Versuch der Römer unter, die Reichsgrenze in Richtung Elbe vorzuschieben. Nach dieser Katastrophe zogen sich die Römer auf die linke Seite des Rheins und die rechte Seite der oberen Donau zurück.

Friseur Petra Hetzler Langgöns Friseur Petra Hetzler Langgöns

Ein knappes Jahrhundert später entschloss Rom sich aber, die Grenzlinie zwischen Rhein und Donau zu verkürzen und dabei auch (land)wirtschaftlich interessantes Territorium, etwa die Wetterau, zu annektieren. Unter Kaiser Domitian (81–96) entstand der Plan, eine zusammenhängende Grenzanlage zu errichten. Der ORL entwickelte sich in mehreren Stufen aus einem reinen Postenweg, einer Schneise, die in die germanischen Wälder geschlagen wurde.

Um das Jahr 100 herum folgten in einem zweiten Schritt kleinere Wachtürme von etwa zehn Meter Höhe aus Holz, in Sichtweite voneinander, die von Erdwällen umgeben waren, in einem durchschnittlichen Abstand von 800 Metern. Der Ausbau des Limes erfolgte keineswegs einheitlich. So war der Limes in Obergermanien rund 40 Jahre früher ausgebaut, als in Rätien.

Gebäudereinigung CleanTec Gießen Gebäudereinigung CleanTec Gießen

Am rätischen Limestor Dalkingen wurde ein einfacher Holzzaun aus einzelstehenden Pfosten beobachtet, der in den Jahren um 130 bis 135 n. Chr. unter Kaiser Hadrian errichtet worden sein soll. Da an gleicher Stelle auch ein vor diesem Zaun gelegener Holzturm festgestellt wurde, den der Ausgräber des Tores, Dieter Planck, derselben Zeitstellung zuordnet, stellt sich die Frage, ob diese einfache Hürde bei den früheren Beobachtungen, zumeist noch zu Zeiten der Reichs-Limes-Kommission (RLK), nicht vielfach übersehen worden ist.

Einige Wissenschaftler ordneten diesen Zaun jedoch einer völlig anderen Zeitstellung zu. Ihrer Meinung nach soll dieser erst nach Schadhaftwerdung der Palisade errichtet worden sein. Dies widerspricht aber den Befunden am Limestor. Dort überschneidet laut Planck der Palisadengraben die Pfostenlöcher teilweise.

Restaurant Zum Irrbühl Hungen Restaurant Zum Irrbühl Hungen

Dendrochronologische Untersuchungen an Hölzern nahe des Kleinkastells Kleindeinbach beim Rotenbachtal, Schwäbisch Gmünd, sowie aus Schwabsberg im Ostalbkreis ergaben, dass die nächste Ausbaustufe spätestens in den Jahren 161/169 n. Chr. vonstatten ging. Planck nannte als Zeitpunkt die frühen sechziger Jahren des 2. Jahrhunderts. Die im Winter 163/164 geschlagenen Eichen aus dem Rotenbachtal wurden wohl noch im Jahr 164 n. Chr. verarbeitet.

In der Wetterau hingegen konnte bei dem Kastell Marköbel die Palisade wahrscheinlich schon auf das Jahr um 120 n. Chr. festgeschrieben werden. Weitere wichtige dendrochronologische Zahlen zu den Bauaktivitäten zwischen 120 und 169 bietet die folgende Tabelle.

Metzgerei Partyservice Engel Langgöns Metzgerei Partyservice Engel Langgöns

Die ursprünglich errichteten, verwitterungsanfälligen Holztürme wurden später durch Steinbauten ersetzt. Auch der Limes selber machte mehrere Ausbauperioden durch. Analog entwickelte sich der raetische Limes. Nur wurde dort während der Regierungszeit des Kaisers Septimius Severus statt Palisade, Wall und Graben eine durchgehende massive, bis zu drei Meter hohe Mauer errichtet.

Aufgrund von dendrochronologischen Untersuchungen an einem sehr gut erhaltenden Pfahlrost, auf dem die rätische Mauer nahe des Kastells Dambach gründet, konnte festgestellt werden, daß das dort verbaute Holz in den Wintermonaten 206/207 n. Chr. geschlagen worden sein muß.

 Guido Spielmann Wettenberg

Somit scheint deutlich zu werden, daß die hölzerne Palisade in Rätien rund 45 Jahren bestand. Aus den baulichen Unterschied der Grenzanlagen leitet die Forschung ab, dass deren Bauunterhalt offensichtlich bei der jeweiligen Provinzverwaltung lag.

Neben der Hauptlinie des Obergermanisch-Raetischen Limes gibt es durch verschiedene Verlegungen der Limes-Linie in römischer Zeit in Deutschland und Großbritannien Vorgänger- und Nachfolger-Limites. Die Ursachen für diese Grenzverschiebungen sind nicht überliefert.

Metzgerei Binzer Butzbach 

Es wird vermutet, dass es sich zum Teil um nachträgliche Begradigungen handelt. So wurde etwa die Grenze des rund 60 Jahre als römische Grenzbefestigung genutzten „Odenwaldlimes“ nachträglich um einige Kilometer nach Osten verschoben. Am Obergermanischen Limes existieren mehrere Abschnitte, die durch einen exakt gradlinigen Streckenverlauf auffallen und wie mit dem Lineal durch die Landschaft gezogen wirken.

Die dazu erforderliche außergewöhnliche Präzision wird der Verwendung der Groma durch römische Landvermesser zugeschrieben. Der längste dieser Abschnitte reicht, mit nur einer kurzen, dem Geländerelief bei Pfedelbach-Gleichen geschuldeten Abweichung, von einem ansonsten unbedeutenden Wachturm bei Walldürn (Strecke 8) bis zum Haghof südlich von Welzheim und erreicht eine Länge von 81,259 km.

Vodafone Giessen Vodafone Giessen

Damit handelt es sich um die längste geradlinige Trasse der gesamten Antike. Als Motiv vermutet man eine Machtdemonstration gegenüber der germanischen Bevölkerung. Der Obergermanisch-Raetische Limes war im römischen Hinterland von einem Netz militärischer Stützpunkte und ziviler Versorgungseinrichtungen begleitet und von einem Straßen- und Wegenetz verbunden.

Im Abstand von etwa zehn Kilometern entstanden kleinere Kastelle für Hilfstruppen (Auxiliartruppen), die die Besatzungen der Wachttürme stellten und von diesen bei Zwischenfällen an der Grenze benachrichtigt werden konnten. Erste Kastelle entstanden am Neckar und im Odenwald, zuerst als Holz-Erde-Konstruktionen, ab 150 dann auch in Stein ausgeführt.

Fahrrad, Motorrad, Rolle Stringendo-Bikes Hungen Fahrrad, Motorrad, Rolle Stringendo-Bikes Hungen

Herausragende Beispiele für derartige Kastelle sind die Saalburg, das Kastell Kleiner Feldberg und das Kastell Kapersburg, alle drei im Taunus gelegen. Ein besonders großes Kastell für eine berittene Einheit (lat.: Ala) lag im heutigen Stadtgebiet von Aalen. Diese Kastelle wiederum konnten von den Legionsstandorten, den Provinzhauptstädten, bei Bedarf Verstärkung anfordern.

Um die Kastelle bildeten sich in aller Regel größere und kleinere Zivilsiedlungen (lat.: vici). In diesen lebten u.a. die Angehörigen der stationierten Auxilliare. Händler, Handwerker und Schenken sorgten zudem für Möglichkeiten der Versorgung und der Zerstreuung der zahlungskräftigen Truppe.

Gasthaus Hotel Auenhof Wiesenschänke Gießen Gasthaus Hotel Auenhof Wiesenschänke Gießen

Einige der frühen vici entwickelten sich zu größeren und florierenden Civitas-Hauptorten, auch nachdem das Militär abgezogen war, wie z. B. das römische Nida auf dem Gebiet des heutigen Frankfurt-Heddernheim.

Eine Besonderheit stellt die römische Stadtgründung von Waldgirmes im Lahntal dar, jenseits des späteren Limes. Die Stadt besaß ein repräsentatives Forum und war offenbar als lokales Verwaltungszentrum gedacht, wahrscheinlich als Hauptort einer civitas, vielleicht sogar als künftige Hauptstadt der von Augustus ursprünglich angedachten großen Provinz Magna Germania, die vom Rhein bis zur Elbe reichen sollte.

Oase der Balance Linden 

Nach der Varusschlacht (9 n. Chr.), spätestens jedoch mit der Abkehr von der augusteischen Expansionspolitik unter Tiberius (17 n. Chr.) wurden alle diesbezüglichen Pläne verworfen und die Stadt aufgegeben. Als Wirtschaftsgrenze besaß der Limes eine Reihe von bewachten Durchlässen, an denen das Militär den Grenzverkehr kontrollieren konnte.

Über die Epoche des Niedergangs des Obergermanisch-Raetischen Limes sind nur wenige schriftliche Quellen überliefert. Von den Historikern wurde daher lange Zeit angenommen, dass der Limes in einem einzigen Ansturm der Germanen in den Jahren 259 und 260 n. Chr. überrannt worden und zusammengebrochen sei.

Gebäuderreinigung Gebäuderreinigung Schmidt Grünberg Gebäuderreinigung Gebäuderreinigung Schmidt Grünberg

Neuere archäologische Untersuchungen und Funde zeigen jedoch, dass der Verfall im 3. Jahrhundert n. Chr. langsam und in verschiedenen Abstufungen erfolgte und es zudem Unterschiede zwischen dem obergermanischen und dem raetischen Abschnitt gab. Das Zusammentreffen einer ganzen Reihe von inneren und äußeren Ursachen bedingte einen Prozess des kontinuierlichen Niederganges.

Der Hauptgrund für den Untergang bzw. die Aufgabe des Limes ist zum einen in der zunehmenden Inanspruchnahme der militärischen Kräfte durch Auseinandersetzungen in den orientalischen Provinzen zu suchen.

Hotel Adler 

Dort sah sich das Römische Reich einer wachsenden Herausforderung durch seinen östlichen Nachbarn, das im Jahr 224 n. Chr. gegründete Sassanidenreich, gegenüber. Als Reaktion darauf wurden immer mehr Truppen, besonders die Reitereien der Alen, vom Limes abgezogen. Der junge Kaiser Severus Alexander leitete im Jahr 232 n. Chr. zusammen mit seiner Mutter Julia Mamaea einen Feldzug gegen die Sassaniden.

Die an den Grenzen im Osten stationierten Truppen hatten sich durch Meuterei als unzuverlässig erwiesen, so dass der Kaiser weitere Truppen vom Limes abkommandieren musste. In den folgenden verlustreichen Kämpfen konnte keiner der beiden Gegner einen Sieg erringen, auch ein Friedensvertrag wurde nicht geschlossen.

Inzwischen nutzten die Germanen, namentlich die Alamannen, im Jahr 233 n. Chr. die Schwächung der römischen Verteidigungslinien zu Plünderungen und Zerstörungen.

Entlang des Limes befand sich damals wahrscheinlich nur noch Auxiliarinfanterie, die den Germanen, die mittlerweile große Reiterscharen mit moderner Bewaffnung aufzubieten wussten, kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Die Plünderungszüge führten die Germanen an den Rhein und in das Alpenvorland.

Geschenkartikel Linden 

Mehrere Lager, darunter das Kastell Saalburg, wurden zerstört. Archäologisch lassen sich Zerstörungshorizonte aus dieser Zeit, etwa im Kastell Osterburken, nachweisen. In den Gräben der Festung fanden sich die Überreste zahlreicher Menschen, die bei der Belagerung eines gewaltsamen Todes gestorben waren.

All dies veranlasste Kaiser Severus Alexander und seine Mutter, im Jahr 235 an den obergermanisch-rätischen Limes aufzubrechen. Ihr Hauptquartier schlugen sie in der Legionsstadt Mogontiacum auf. Die Legionäre erhofften sich eine Erhöhung des Solds angesichts der bevorstehenden Kämpfe mit den Germanen.

 Landtechnik Langgöns

Die sparsame, als geizig bekannte Mamaea begann jedoch mit den Germanen zu verhandeln. Daher revoltierten die Truppen und erhoben den Offizier, der für die Ausbildung der neu ausgehobenen Truppen zuständig war, Maximinus Thrax, zum Kaiser.

Mamaea und Severus Alexander wurden im März 235 vermutlich in Bretzenheim ermordet. Mit Alexander starb der letzte Kaiser aus der Dynastie der Severer während des Kampfes um den Limes, und die Zeit der Soldatenkaiser begann.

Karosseriebau Giessen 

Maximinus versprach eine Erhöhung des Solds, Sonderzuwendungen (Donativen) und eine Amnestie bei allen Disziplinarstrafen. Im Sommer 235 n. Chr. führte er einen Feldzug bis tief in die germanischen Siedlungsgebiete hinein an. Die Gefahr konnte damit für einige Zeit gebannt werden, Befestigungen wurden wieder aufgebaut und teilweise verstärkt.

Die Befestigungsanlagen wurden nach den Erfahrungen der Plünderungen des Jahres 233 an die neuen Verhältnisse angepasst. Es ist wahrscheinlich, dass das Wall-Graben-System als Sperre gegen Reiterheere erst jetzt an den Wehranlagen des obergermanischen Limes zusätzlich oder als Ersatz für die Palisaden ausgebaut wurde.

 Heizung Sanitär Linden

Viele der zerstörten Zivilsiedlungen wurden jedoch nicht mehr in vollem Umfang wieder aufgebaut. Archäologische Funde bestätigen rasche notdürftige Reparaturen an Wirtschaftsgebäuden. Nicht nur Wohngebäude und Badeanstalten wurden nicht mehr in alter Größe aufgebaut, sondern auch einzelne Kastelle scheinen damals in ihrer Bausubstanz reduziert worden zu sein.

So ergaben Ausgrabungen innerhalb der Kastelle Kapersburg und Miltenberg-Ost eine Verkleinerung der Innenbebauung. Es wurde offenbar schon damals mit einer dauernd reduzierten Besatzung gerechnet.

Casita Das Geschenkhäuschen Heuchelheim 

Grund für den zögerlichen Wiederaufbau war der verringerte Geldfluss in die Grenzregion. Hatte Kaiser Caracalla im Jahr 213 n. Chr. die Unterstützung seiner Soldaten auf dem Feldzug gegen die Alamannen und andere Germanen am Main noch mit stark erhöhtem Sold und mit häufigen üppigen Sonderzuwendungen erkaufen können, so war dessen Haltung für die Geldwertstabilität und die Wirtschaftspolitik seiner Nachfolger verhängnisvoll.

Schon Severus Alexander konnte die maßlose Erwartungshaltung der Soldaten nicht mehr befriedigen.Bürgerkriege und ein rascher Wechsel der Kaiser waren die Folge. Immer wieder wurden die Limes-Truppen zur Regelung innenpolitischer Konflikte abgezogen.

 Baumaschinen Heuchelheim

So zog Kaiser Maximinus Thrax bereits im Jahre 236 n. Chr. mit seinen Truppen nach Pannonien, im Sechskaiserjahr 238 n. Chr. wurde er auf dem Weg nach Rom während der Belagerung der Stadt Aquileia von seinen eigenen Leuten ermordet.

Der Ausbau des Limes und die hohe Kaufkraft der anwesenden Truppen waren der wirtschaftliche Antrieb für Handwerk, Handel und Dienstleistungen in der Grenzregion gewesen. Nun zog der Schwund an Truppen auch einen Bevölkerungsschwund nach sich. Der Mangel an Geld und Arbeitskräften behinderte den Wiederaufbau des Limes.

Restaurant Hungen 

Andererseits scheint sich der Druck aus einer Bevölkerungsverschiebung aus dem eurasischen Raum heraus auf die Rhein- und Donaugrenze verstärkt zu haben. Drittens dürften auch innerrömische Auseinandersetzungen eine wichtige Rolle gespielt haben.

Archäologische Untersuchungen der letzten Jahre legen nahe, dass der raetische Teil des Limes 253 oder 254 zerstört wurde, während der obergermanische Abschnitt zunächst bestehen blieb. Zahlreiche Hortfunde belegen dann die Germaneneinfälle der Jahre 259 und 260 n. Chr., welche letztlich zur Aufgabe des Limes führten; dieser Einfall fiel in die Zeit der römischen Reichskrise.

 Musikschule

Bekannt wurde der Hortfund von Neupotz, welcher in den Jahren 1967-1997 bei der Kiesförderung aus einem Altrheinarm bei Neupotz ans Tageslicht befördert wurde. Er gehört damit zum selben Fundhorizont wie der Hortfund von Hagenbach oder der Hortfund von Otterstadt.

Insgesamt sind inzwischen 18 Baggerfunde des 3. Jahrhunderts aus dem Rhein zwischen Seltz und Mannheim bekannt. Ein massiver Vorstoß der Juthungen nach Italien in den Jahren 259/260 ist durch den Augsburger Siegesaltar bekannt geworden. Allerdings hat man nur in sehr wenigen Limeskastellen Spuren von Kämpfen und gewaltsamer Zerstörung finden können, weshalb heute viele Forscher annehmen, dass der Grenzwall selbst nicht überrannt und erobert, sondern mehr oder weniger planmäßig geräumt wurde.

Friseur Studio Angela Kraft-Pietsch Heuchelheim 

Bald nach den schweren germanischen Angriffen um das Jahr 260 entschied man sich jedenfalls zum Rückzug auf die linke Seite des Rheines und südlich der Donau mit der neuen Verteidigungslinie des Donau-Iller-Rhein-Limes. Damit wurde der ORL faktisch aufgegeben.

Teils wurden von den abziehenden römischen Truppen Gerätschaften und Werkzeuge gesammelt und bei den Kastellen vergraben, da man offenbar hoffte, zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren.

 Dachdecker Dörr Kirchhain

Vielfach wird heute ein Zusammenhang mit den Kämpfen zwischen dem Usurpator Postumus, der 260 in Gallien ein römisches „Sonderreich“ begründete, und dem legitimen Kaiser Gallienus vermutet: Man benötigte die Truppen an anderer Stelle und überließ die Grenze daher sich selbst.

Dass dabei zusammen mit dem Limes auch das ganze rechtsrheinische Gebiet (Dekumatland) von den Römern geräumt wurde, ist nicht nachzuweisen.

Aqua Sports 

Ein systematischer Abzug der letzten römischen Soldaten war wohl erst um 275 möglich, als sich die Lage des Imperium Romanum wieder stabilisierte.

Zumindest ein Teil der römischen Bevölkerung blieb im Land und vermischte sich mit den einwandernden Germanen. Die römischen Kaiser hielten mindestens bis ins späte 4. Jahrhundert an ihren Ansprüchen auf diese Gebiete fest, und eventuell ließ Kaiser Julian Apostata um 360 sogar einen Teil des alten Limes noch einmal kurzzeitig instandsetzen.

 Sabine Schneider-Platt

Das Interesse am Limes als Rest einer Anlage aus römischer Zeit wurde in Deutschland in der Zeit der Renaissance und des Humanismus wieder lebendig. Gefördert wurde dies durch die Wiederauffindung der Germania und der Annales des Tacitus in Klosterbibliotheken im 15. und frühen 16. Jahrhundert.

Gelehrte wie Simon Studion (1543-1605) erforschten Inschriften und entdeckten Kastelle, Studion leitete archäologische Ausgrabungen des Kastells Benningen an der Neckarlinie des Neckar-Odenwald-Limes. Regionale Limes-Kommissionen wurden gegründet, blieben aber aufgrund der politischen Gegebenheiten auf kleine Gebiete beschränkt, zum Beispiel im Großherzogtum Hessen oder im Großherzogtum Baden.

Krimker Einbaumöbel Gießen 

Erst nach der Reichsgründung konnten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Archäologen damit beginnen, den zuvor nur rudimentär bekannten Verlauf genauer aufzunehmen und erste systematische Ausgrabungen vorzunehmen. 1892 wurde zu diesem Zweck die Reichs-Limeskommission (RLK) mit Sitz in Berlin gegründet, die unter der Leitung des Althistorikers Theodor Mommsen stand.

Die Arbeit dieser Kommission gilt als Pioniertat zur Aufarbeitung provinzialrömischer Geschichte. Besonders produktiv waren die ersten zehn Jahre der Forschung, in denen der Verlauf des Obergermanisch-Raetischen-Limes festgelegt und die Kastelle entlang der Grenze benannt wurden. Die Forschungsberichte über die Ausgrabungen erschienen von 1894 bis zur Auflösung der Kommission im Jahr 1937.

 Motorradhalle Linden

Die einzelnen Lieferungen wurden unter dem Titel „Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches“ (ORL) in fünfzehn Bänden zusammengefasst, von denen sich sieben mit der Strecke und acht mit den einzelnen Kastellen befassten.

Die Unterlagen der Reichs-Limeskommission befinden sich heute in der Obhut der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts. Die RLK nummerierte neben den Strecken die Kastelle fortlaufend sowie die Wachtürme (Wp) der einzelnen Strecken.

AMW Autopflege Service e.K 

Im Verlauf dieser Arbeiten wurde der 550 km lange Verlauf des Limes vermessen, in Strecken eingeteilt und beschrieben. Diese Aufteilung folgte den im Deutschland des 19. Jahrhunderts vorhandenen Verwaltungsgrenzen, nicht antiken Vorgaben:

* Strecke 1: Rheinbrohl - Bad Ems
* Strecke 2: Bad Ems - Adolfseck bei Bad Schwalbach
* Strecke 3: Adolfseck bei Bad Schwalbach - Taunus - Köpperner Tal
* Strecke 4: Köpperner Tal - Wetterau - Marköbel

 Nähservice Hachemeister Lich

* Strecke 5: Marköbel - Großkrotzenburg am Main
   o Strecke 6a: Hainstadt - Wörth am Main (ältere Mainlinie)
   o Strecke 6b: Trennfurt - Miltenberg
* Strecke 7: Miltenberg - Rehberg
* Strecke 8: Rehberg - Walldürn - Buchen - Osterburken - Jagsthausen (neuere Odenwaldlinie)
* Strecke 9: Jagsthausen - Welzheim - Haghof - Lorch (Württemberg)

 

* Strecke 10: Wörth am Main - Bad Wimpfen (ältere Odenwaldlinie/ Neckar-Odenwald-Limes)
* Strecke 11: Bad Wimpfen - Köngen (Neckarlinie)
* Strecke 12: Haghof - Lorch (Ende des obergermanischen Limes) - (Beginn des raetischen Limes) Aalen - Ruffenhofen

 Lebensmittel Gießen

* Strecke 13: Ruffenhofen - Gunzenhausen
* Strecke 14: Gunzenhausen - Weißenburg - Kipfenberg
* Strecke 15: Kipfenberg - Kastell Eining ´

Der bauliche Verfall des Obergermanisch-Raetischen Limes dauerte Jahrhunderte. So waren laut einem bayerischen Chronisten noch im Jahre 1780 Mauerabschnitte auf weiten Strecken zu sehen. Als jedoch immer mehr Gebäude aus Stein statt aus Holz errichtet wurden, „holten sich die Anwohner fuderweise Steine“ von den Mauerresten.

Restaurant Leihgestern 

In Köln standen noch im frühen 19. Jahrhundert Türme der römischen Stadtmauer. Auch das Nordtor der römischen Stadtmauer von Köln wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen, weil es zu eng für den wachsenden Verkehr geworden war.

Die Funktion der meisten Bauten entlang des ehemaligen Limes geriet jedoch in Vergessenheit. So deutete die Bevölkerung den großteils an der Oberfläche verlaufenden, von Südwesten kommenden römischen Aquaedukt der Stadt Köln als „geheimen Verbindungsgang“ zwischen den Städten Köln und Trier. Die verfallenen Befestigungen des raetischen Limes hingegen, deren Funktion sich ebenfalls niemand erklären konnte, wurden im Volksmund als „Teufelsmauer“ bezeichnet.

 Gärtnerei Niekisch Heuchelheim

Der Limes stellt in Deutschland ein Bodendenkmal von internationaler Bedeutung dar. Einige bauliche Anlagen am Obergermanisch-Raetischen Limes wurden rekonstruiert. Beispiele sind die Saalburg bei Bad Homburg vor der Höhe, das Doppelkastell in Aalen, die jeweils bedeutende römische Museen in ihren Mauern bergen, sowie zahlreiche Wachtürme.

Von der eigentlichen Grenzbefestigung haben sich am obergermanischen Limes Wall und Graben am besten erhalten. Das gilt vor allem für die Waldgebiete des Westerwaldes und des Taunus. Beim rätischen Limes markiert dagegen ein breiter Streifen aus Gesteinsschutt, in der Feldgemarkung oft als gradlinig verlaufendes Feldgehölz auszumachen, den Verlauf der Befestigung. Kleine Hügel aus Erde und Schutt finden sich entlang der beiden Limites an den Stellen, an denen ein Wachturm gestanden hat.

Baumarkt Reiskirchen 

Beim Bau des Westwalles spielte der Name Limes eine Rolle: Das größte Programm zum Bau dieser den Zweiten Weltkrieg vorbereitenden Festungsanlage trug den Namen Limesprogramm.

In mehrjährigem Turnus findet ein internationaler Limeskongress statt, auf dem sich Wissenschaftler, die sich der Erforschung des Limes widmen, treffen und Forschungsergebnisse austauschen.Entlang des Obergermanisch-Raetischer Limes verläuft die Deutsche Limes-Straße als touristische Route für Autofahrer und als ausgeschilderter Radweg.

 Autohaus Weber

Am 15. Juli 2005 wurde der Obergermanisch-Raetische Limes durch die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, am 5. Juli 2006 in Aalen die entsprechenden Urkunden der UNESCO an die Vertreter der vier beteiligten Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern übergeben.

Die beteiligten Bundesländer haben zu ihrer Koordination die Deutsche Limeskommission (DLK) gegründet. Bestandteil des Welterbes ist nur die Hauptlinie des Obergermanisch-Raetischen Limes in ihrem umfassenden Ausbauzustand. Sie schließt einen Teil der dahinter liegenden Infrastruktur mit ein.

Der Obergermanisch-Raetische Limes ist kein selbständiges Weltkulturerbe, sondern zweite Position der Welterbestätte „Grenzanlagen des Römischen Reichs“, dessen erste Position der Hadrianswall in England einnimmt, der 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Bauunternehmen Gießen 

Ziel des Projekts „Grenzanlagen des Römischen Reichs“ ist, – zunächst – alle europäischen Staaten, durch die der Limes verläuft, mit den auf ihrem Territorium befindlichen Anlagen, in das Welterbe einzubinden. 2008 wurde der Antoninuswalls in Schottland aufgenommen. Für weitere Abschnitte in Kroatien, der Slowakei und Ungarn sind Bewerbungen beim Welterbekomitee eingegangen. 

Mit Unterstützung der Deutschen Limeskommission und des baden-württembergischen Landesamtes für Denkmalpflege gründete sich im Februar 2005 der Verband der Limes-Cicerones, dessen Mitglieder als qualifizierte Gästeführer am Obergermanisch-Raetischen Limes tätig sind und so eine Aufgabe im Rahmen des Limesentwicklungsplans erfüllen.

 Weylay Druck Lich

Das Kleinkastell Holzheimer Unterwald ist ein ehemaliges römisches Grenzkastell an der Wetteraulinie des Obergermanischen Limes, der seit 2005 den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes besitzt. Das frühere Auxiliarkastell befindet sich heute als konserviertes und teilrekonstruiertes Bodendenkmal in einem Waldgebiet des Großen-Lindener Hügellandes nordwestlich der Wetterau hin zum Lahntal des Gießener Beckens.

Es liegt im Gebiet der Stadt Pohlheim im hessischen Landkreis Gießen, zwischen den Pohlheimer Stadtteilen Holzheim und Grüningen und dem Langgönser Gemeindeteil Lang-Göns.

Schon zu Beginn der römischen Versuche, die germanischen Gebiete jenseits des Rheins zu okkupieren, befand sich die Wetterau in einer exponierten Position. Während der Feldzüge des Drusus (12 bis 9 v. Chr.) war sie das Aufmarschgebiet für den Vorstoß gegen die Chatten, der im Jahre 10 v. Chr. vom Legionslager Mogontiacum aus seinen Anfang nahm.

Ganzheitlich wohnen Heuchelheim 

In tiberischer Zeit wurden mit der Abberufung des Germanicus im Jahre 16 n. Chr. die Expansionsbestrebungen jedoch zunächst eingestellt und die militärischen Anlagen aufgelassen.

Für die nächsten Jahrzehnte bildete der Rhein wieder die Grenze zwischen dem Imperium Romanum und den germanischen Stammesgebieten. Erst unter Vespasian (69–79) wurde die Region wieder römisch besetzt und mit einem Netz aus Kastellen und Straßenverbindungen überzogen, zur Sicherung der fruchtbaren Wetterau selbst sowie des Maintals.

Nach dem Abschluss der Chattenkriege (83–85) Domitians begann schließlich der Ausbau des Limes, dessen Bestandteil das Kleinkastell "Holzheimer Unterwald" war. Zunächst nur aus einfachen, in den Wald geschlagenen Schneisen bestehend, wurde er seit der trajanischen Zeit zunehmend ausgebaut und verstärkt.

 Metallbau Langgöns

In der zweiten Hälfte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts entstand zunehmend germanischer Druck auf die Grenzen des Imperiums. Dies machte sich auch in der Wetterau bemerkbar, sowohl in Form kleinerer Raubzüge als auch schwerer militärischer Vorstöße, in deren Verlauf der Limes wiederholt überrannt wurde. Im Anschluss an die letzten größeren germanische Angriffe 259/260 räumten die Römer schließlich das rechtsrheinische Gebiet und mit ihm die Limeskastelle.

Die kleine Fortifikation befindet sich unmittelbar am Limes, in dem kleinen Waldstück "Holzheimer Unterwald", wenige Meter westlich der Kreisstraße (K 162) aus Grüningen, die 200 m südlich in die Landesstraße (L 3133) mündet, welche Langgöns mit Holzheim verbindet. Sie liegt als Sehenswürdigkeit auf der touristischen Deutschen Limes-Straße.

Schmuck Lunaria Marburg Schmuck Lunaria Marburg

Vor dem Limeswall, im ehemaligen Limesgraben, verläuft heute ein Forstweg, der die Gemarkungsgrenze zwischen Pohlheim und Langgöns kennzeichnet. In antiker Zeit war das Kleinkastell Bestandteil eines zwischen den Wachtürmen Wp 4/33 (bei Butzbach) und Wp 4/49 (unweit des Kleinkastells Hainhaus) über 8,5 km lang schnurgerade von Südwest nach Nordost verlaufenden Abschnitts des Obergermanischen Limes. Auch wenn der geradlinige Limesverlauf an sich keine Rücksicht auf topographische Gegebenheiten nahm, so scheint der Standort des Kastells doch mit Bedacht gewählt worden zu sein.

Der Besatzung oblag vermutlich die Überwachung des Grenzverkehrs, der in dem Bereich des Passes, den heute die L3133 nutzt, in antiker Zeit angenommen werden kann und möglicherweise in der frühen Zeit des Kastells unmittelbar durch dieses hindurch führte.

 Rechtsanwalt Klaus-Bernd Schaal

Und von hier aus bot sich eine weit reichende Sicht nach Nordwesten Richtung Lahn, wodurch eine effektive Vorfeldüberwachung und -sicherung des empfindlichen, nach Norden vorgezogenen Limesbogens an dessen nordwestlicher Flanke erfolgen konnte.

Seine erste schriftliche Erwähnung fand das Kastell "Holzheimer Unterwald" 1843 in der von Johann Philipp Dieffenbach (Rektor der Friedberger Augustinerschule und einer der bedeutendsten regionalen Altertumsforscher seiner Zeit) verfassten Urgeschichte der Wetterau.

Auto Linden 

Ab 1879 erfolgten die ersten, nicht hinreichend fachgerecht ausgeführten und dadurch fehlerhaft dokumentierten sowie falsch interpretierten Ausgrabungen durch den Gießener Professor Carl Gareis, einem Juristen. Diverse Unklarheiten führten daher zu Nachuntersuchungen, die 1894 von der Reichs-Limes-Kommission unter der örtlichen Leitung des Streckenkommissars Friedrich Kofler vorgenommen wurden.

 GI Autoaufbereitung Giessen

Eine intensive Raubgräbertätigkeit, die seit Beginn der 1970er Jahre in dem abgelegenen und daher kaum zu kontrollierenden Areal stattfand und die Existenz des Bodendenkmals ernsthaft bedrohte, veranlasste die Archäologische Denkmalpflege im Landesamt für Denkmalpflege Hessen zu archäologischen Rettungsgrabungen, die zwischen 1988 und 1991 durchgeführt wurden und unter der Leitung von Gabriele Seitz standen. 1995 schließlich wurde die Anlage von der Archäologischen Gesellschaft in Hessen e. V. behutsam teilrekonstruiert und konserviert.

Friseur Salon Las Tijeras Linde 

Beim Kleinkastell "Holzheimer Unterwald" handelt es sich um eine Steinfortifikation mit annähernd rechteckigem Grundriss. Mit Seitenlängen von rund 18,60 m mal 19,40 m nimmt es eine Fläche von ungefähr 360 m² ein, bei einer effektiven inneren Nutzfläche von knapp 290 m².

Zum Zeitpunkt seiner Errichtung betrug der gesamte Flächenbedarf einschließlich des vorgelagerten Grabens etwas über 600 m², was einem halben actus quadratus entsprach. Mit dieser Fläche gehört es zu den kleinsten Anlagen seiner Art am obergermanischen Limes.

 Heinrich Bödecker Langgöns

Durch die Untersuchungen der Jahre 1988 bis 1991 konnten insgesamt zwei Bauphasen differenziert, aber nicht exakt datiert werden. Bewehrt war das Kastell mit einer rund 100 cm starken, zweischaligen Mauer aus Basaltsteinen regionaler Provenienz. Im Gegensatz zu den meisten Limeskastellen waren die Ecken der Wehrmauer nicht abgerundet, sondern scharfkantig ausgeführt.

Koi-Store Grünberg 

Unmittelbar vor der Mauer, von dieser nur durch eine schmale Berme getrennt, verlief ein zwei Meter breiter und einen Meter tiefer Spitzgraben. Mit ihrer Vorderfront war die Fortifikation nach Nordwesten, zum Limes hin, orientiert.

Hier befand sich eine Durchfahrt von 2,50 m Breite mit 1,80 m langen, eingezogenen Torwangen. Über der Tordurchfahrt erhob sich der einzige Wachturm des Kastells. Auf der rückwärtigen, südöstlichen Seite befand sich ein weiterer Zugang in Form einer nur 1,20 m breiten Schlupfpforte. Das Kastellinnere war durch eine befestigte Lagergasse in zwei Hälften gegliedert, in der je eine in Fachwerkbauweise errichtete Mannschaftsbaracke stand.

 Gebäuderreinigung Gebäuderreinigung Schmidt Grünberg Gebäuderreinigung Gebäuderreinigung Schmidt Grünberg

Gegen die Lagergasse hin war jeder Baracke ein etwa 1,50 m breiter Laubengang vorangestellt. In jeder dieser Mannschaftsunterkünfte von 13,80 m Länge und 3,60 m Breite befanden sich vier einräumige Contubernia (Stubengemeinschaften). Auf die einzelne Stubengemeinschaft entfiel also eine Fläche von gut 12 m², innerhalb derer geschlafen, gekocht und gegessen wurde. Es wird davon ausgegangen, dass pro Contubernium maximal vier Soldaten untergebracht waren und dass die Gesamtbelegung des Kleinkastells zwischen 20 und 30 Soldaten betrug.

Ob tatsächlich alle Räume zur Unterbringung der Mannschaften dienten oder ob in einem Teil möglicherweise auch Reittiere untergebracht waren, muss offen bleiben, da der Zustand des Befundes bei den jüngsten Ausgrabungen die Klärung der Frage, ob alle Räume über eine Herdstelle verfügten, nicht mehr zuließ. In einer jüngeren Phase wurde das Kastell umgestaltet.

Die rückwärtige Schlupfpforte wurde vermauert, die südwestliche Mannschaftsbaracke im südlichen Teil um zwei Räume reduziert. In dem hierdurch gewonnenen unbebauten Areal grub man einen Brunnen von 9,50 m Tiefe. In die kreisförmige Baugrube von 2,0 m Durchmesser wurde ein quadratischer Brunnenschacht von 1,10 m Seitenlänge eingebracht.

Die Umbaumaßnahmen sprechen für eine reduzierte Mannschaftsstärke, möglicherweise aber auch für ein geändertes Selbstverständnis und Selbstbewusstsein der Limestruppen. Das Sicherheitsbedürfnis scheint deutlich zugenommen zu haben, wofür sowohl die Schließung der Kastellrückfront als auch die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung sprechen.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pohlheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Dem Artikel Obergermanisch-Raetischer Limes aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Dem Artikel Kleinkastell Holzheimer Unterwald aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.