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Kalbach ist eine Gemeinde im Landkreis Fulda in Osthessen im Bundesland Hessen in der Bundesrepublik Deutschland.

Kalbach liegt in 280 bis 658 Meter Höhe im südlichen Kreisgebiet des Landkreises Fulda bis hin zum Landrücken, dem Bindeglied zwischen Vogelsberg im Nordwesten, der Rhön im (Nord-)Osten und dem Spessart im Süden.

Kalbach grenzt im Westen an die Gemeinde Flieden, im Nordwesten an die Gemeinde Neuhof, im Nordosten an die Gemeinden Eichenzell und Ebersburg (alle vier im Landkreis Fulda), im Osten an die Gemeinde Motten (Landkreis Bad Kissingen in Bayern), sowie im Süden an die Gemeinde Sinntal und die Stadt Schlüchtern (beide im Main-Kinzig-Kreis).

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Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Eichenried, Heubach, Mittelkalbach, Niederkalbach, Oberkalbach, Uttrichshausen und Veitsteinbach.

Kalbach wurde im Jahre 852 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda erstmals erwähnt.

Die Gemeinde Kalbach entstand im Zuge der hessischen Gebietsreform im Jahre 1972 aus den oben genannten Orten.

In der Gemeinde Kalbach befindet sich der größte Solarpark im Landkreis Fulda. Die Anlage hat eine Gesamtleistung von 365 KW und wird von der ÜWAG-Tochter Synergie betrieben.

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Durch das Gebiet der Gemeinde Kalbach verlaufen die Bundesautobahn 7 und die Eisenbahn-Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Der 1298 m lange Kalbachtunnel, die je 773 m langen Tunnel Hartberg und Bornhecke sowie die Kalbach-Talbrücke (364 m) liegen auf dem Gebiet der Gemeinde.

Das nördliche Viertel des Landrückentunnels, des mit einer Länge von 10.779 m längsten Tunnels in Deutschland, liegt ebenfalls auf Gemeindegebiet.

Das Kloster Fulda (auch Reichskloster Fulda, Reichsabtei Fulda oder Kloster des Bonifatius) wurde 744 von Sturmius im Auftrag von Winfried Bonifatius in einer Fuldaaue gegründet. Das Kloster wurde dem hochheiligen Erlöser (Salvator) geweiht. Bonifatius ernannte Sturmius zum ersten Abt des Klosters und der Abtei Fulda, das in der angelsächsischen Tradition nach der Regel des heiligen Benedikt von Nursia (Regula Benedicti) errichtet wurde und ein asketisches, weltabgewandtes Leben in der Einöde verwirklichen sollte, dessen Strenge in manchen Teilbereichen noch über die Forderungen der Benediktsregel hinausging. Das Kloster wurde später zur Keimzelle der Stadt Fulda[3] und war mit seinen Besitzungen im Laufe seiner Geschichte auch ein geistliches Fürstentum im Heiligen Römischen Reich. Es wurde 1752 durch Papst Benedikt XIV. in den Rang eines Fürstbistums erhoben, bevor es 1802 mit dem Reichsdeputationshauptschluss aufgelöst wurde.

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Das Kloster Fulda geht zurück auf die Klostergründung von Bonifatius in einer Fuldaaue im Jahr 744. Bonifatius beauftragte Sturmius im Sommer 742 nach einem Platz für das neue Kloster zu suchen. Sturmius zog von seiner Einsiedelei Hersfeld die Fulda aufwärts und fand den Platz, der ihm von Bonifatius vorgegeben war. Bonifatius hat wahrscheinlich von diesem Ort an einer Furt gehört, wo es vermutlich einen verfallenen Herrenhof aus merowingischen Zeiten gab. In der Vita Sturmi Abt Eigils wird die Gegend Eichloha genannt; gegebenenfalls handelt es sich hier um eine Zentmark oder Hundertschaft in den Altgauen Grabfeldgau oder Buchonia. Im Jahre 743 erhielt Bonifatius von Hausmeier Karlmann einen geschlossenen Grundbesitz von vier Meilen um das Kloster geschenkt (Karlmann-Schenkung überliefert in der Chartula St. Bonifatii). Sturmius und seine sieben Begleiter aus Hersfeld begannen mit dem Bau des Klosters am 12. März 744. Ab diesem Zeitpunkt wird der Ort Fulda genannt. Bonifatius machte Sturmius zum ersten Abt des Klosters, dessen Rechtsstatus in der Forschung umstritten ist, und legte die Regel des heiligen Benedikt von Nursia für das monastische Leben fest. Sturmius wurde eigens nach Monte Cassino gesandt, um dort vermeintlich urbenediktinisches Leben kennenzulernen.

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Im Jahr 751 reiste Lul im Auftrag von Bonifatius nach Rom, um bei Papst Zacharias einige Gegebenheiten klären zu lassen. Darunter war auch die Bitte das Kloster direkt dem Heiligen Stuhl zu unterstellen. Am 4. November 751 verfügte Papst Zacharias, dass in dem Kloster kein kirchlicher Amtsträger einschließlich des zuständigen Diözesans eigenmächtig die Weihe- oder Jurisdiktionsgewalt ausüben oder in die Eigentumsverhältnisse eingreifen durfte. Ob es sich hier bereits um eine Exemtion im späteren Rechtssinne handelte und das Kloster durch das Zachariasprivileg zu diesem Zeitpunkt vollständig und ausschließlich der Gerichtsbarkeit des Heiligen Stuhls unterstand, ist umstritten. Wahrscheinlich war die Einbindung des Klosters und seiner Besitztümer in die jeweiligen Bistümer weiterhin gegeben, mit der Einschränkung, dass der zuständige Diözesan nicht auf eigene Initiative tätig werden konnte, sondern zuvor der Einladung (invitatio) durch Abt und Konvent bedurfte. Das Zachariasprivileg war aber die Grundlage zur späteren Entwicklung hin zum exemten Status des Fuldaer Hauptklosters und seiner Tochterklöster und schließlich zur Erhebung zum Bistum.

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Nach seiner Ermordung am 5. Juni 754 in Dokkum wurde Bonifatius nach Mainz überführt. Schon zu diesem Zeitpunkt zeichneten sich erste Spannungen zwischen dem Bistum Mainz und dem Kloster Fulda ab. So versuchten die Mainzer Geistlichen, Bonifatius in Mainz beisetzen zu lassen. Um dies zu verhindern, reiste Sturmius mit einigen Mönchen nach Mainz. Er wies auf den Wunsch von Bonifatius hin, seine Grablege in seinem Eigenkloster zu finden. Dem konnte sich selbst das mächtige Bistum nicht verschließen, so dass der Leichnam weiter nach Fulda überführt wurde, wo er einstweilen vor dem Kreuzaltar der Salvatorbasilika begraben wurde.

Als der Märtyrertod von Bonifatius im Frankenreich bekannt wurde, entwickelte sich das Kloster Fulda schnell zu einem stark frequentierten Wallfahrtsort. Dies machte sich Sturmius zunutze und pflegte den Kult um den Märtyrer und sein Grab in Fulda, was dem Kloster einige Landschenkungen einbrachte. Ersichtlich ist das unter anderem an dem schnellen Wechsel des Klosterpatronates. Wurde das Kloster im Jahre 751 noch als „monasterium sancti Salvatoris“ erwähnt, erscheint schon vor 761 der Namen „monasterium sancti Bonifatii“.

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Da Bonifatius nach dem Scheitern seines Planes zur Einrichtung einer Metropolitanverfassung den Rang eines Erzbischofs nur persönlich eingenommen hatte, sein Bistum Mainz aber nicht zur Metropole eines Erzbistums erhoben worden war und sein Nachfolger Lul zunächst lediglich zum Bischof von Mainz geweiht worden war – erst 780/2 erfolgte die Erhebung zum Erzbischof eines Mainzer Erzbistums – begann dieser ab 754 seinen Bischofssprengel zu erweitern.

Er gliederte die Bistümer Erfurt und Büraburg in sein Bistum ein, scheiterte aber mit dem Versuch, das vom Papst privilegierte Kloster Fulda unter seine Oberhoheit zu bringen. Lul behinderte dabei vor allem das Zachariasprivileg, an dessen Zustandekommen er nur drei Jahre zuvor maßgeblich mitgewirkte hatte. Lul gelang es aber, mit einigen Mönchen des Fuldaer Konventes, Abt Sturmius bei König Pippin in Misskredit zu bringen.

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Dieser verbannte Sturmius 763 in die Abtei Jumièges, und die päpstliche Exemtion für das Kloster wurde eingezogen. Lul setzte seinen Gefolgsmann Markus als Abt ein, beide trafen aber auf erheblichen Widerstand im Konvent des Klosters, so dass Lullus die freie Abtswahl zuließ. Gewählt wurde der Sturmius-Anhänger Prezzold, der das Kloster verwaltete, bis Sturmius 765, von Pippin wieder als Abt anerkannt, nach Fulda zurückkehrte. Das Kloster erhielt das Zachariasprivileg zurück und wurde gleichzeitig unter königlichen Schutz gestellt; somit wurde dem Streit um den unsicheren Rechtsstatus des Klosters ein Ende gemacht, indem es nunmehr den rechtlich eindeutigen Status eines Reichsklosters erhielt. Lul reagierte darauf, indem er sein eigenes Kloster nach Bonifatianischem Vorbild, die Abtei Hersfeld, als ein Trutzfulda gründete.

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Durch den königlichen Schutz war die Reichsabtei Fulda enger an das Königtum gebunden und erhielt von den Königen viele Zuwendungen. Die wichtigsten Schenkungen waren im Jahr 766 der Königshof Umstadt von Pippin und 777 der königliche fiscus Hammelburg von Karl dem Großen. Dieser verlieh der Abtei 774 auch die kirchliche Immunität.

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Dem Sachsenfeldzug Karls des Großen ab dem Jahr 772 folgten heftige Vergeltungen der Sachsen. 773 wurde das Kloster Fritzlar überrannt, und 778 war auch das Kloster in Fulda bedroht. Die Mönche flohen mit den sterblichen Überresten von Bonifatius nach Süden. Dennoch begann schon von 775 bis 777 von Fulda aus die Christianisierung sächsischer Gebiete. Der altsächsische Stammesführer Hessi († 804), der sich 775 Karl dem Großen unterworfen hatte, trat später als Mönch in das Kloster ein und schenkte ihm zwei Güter. Unter Führung von Sturmius gingen Prediger und Kleriker in das Gebiet der oberen Weser und der Leine.

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Schwerpunkte waren hier Hameln und Brunshausen bei Gandersheim, wo die Abtei bis ins 10. Jahrhundert Tochterklöster hatte, die dem heiligen Bonifatius geweiht wurden. Ein weiterer Beleg des Einflusses der Fuldaer Abtei in diesem Gebiet ist die Erhebung von Erkanbert, einem Mönch aus Fulda, zum ersten Bischof von Minden. Sturmius war beim Sachsenfeldzug im Jahre 779 auf der Eresburg, wo er schwer erkrankte. Er kehrte nach Fulda zurück. In seiner Abschiedsrede ermahnte er die Mönche ihre Lebensordnung „in proposito vestro perseverate“ beizubehalten. Am 17. Dezember 779 starb Sturmius und wurde in der von ihm erbauten Klosterkirche begraben.

Der Nachfolger von Sturmius war Baugulf, ein Bruder des Mindener Bischofs Erkanbert. Baugulf hatte damit engen Kontakt zum Könighof und zu Karl dem Großen, der im Juli 782 das Hauptkloster besuchte. Er verlangte in seiner „Epistola de litteris colendis“ von den Mönchen, mehr für die Bildung zu tun. Dies setzte die Entwicklung einer weithin bekannten Klosterschule in Gang. Schon 798 entsandte man die begabten Schüler Hrabanus Maurus und Hatto für weitere Studien zu Alkuin nach Tours. Weitere Fuldaer Mönche vervollständigten ihre Bildung unter Baugulfs Nachfolger Ratger an der Hofschule Karls des Großen. Baugulf begann 791 mit Neubauten im Kloster. In dieser Zeit begann man auch mit den Bauarbeiten zur neuen Klosterkirche, der Ratgarbasilika. Die Abtei wuchs rasch durch viele Zuwendungen, auch durch Schenkungen von Karl dem Großen. Bereits im Jahr 781 wies eine Namensliste der Abtei 364 Mönche auf, die aber zum größeren Teil auf die vielen Kirchen und Gebiete der Abtei verteilt waren. Dieses Wachstum, die reichspolitischen Anforderungen an die Abtei und die gerade erst begonnenen Bauarbeiten im Kloster, führten aber zu Auseinandersetzungen zwischen den Mönchen und dem Abt. Obwohl der Abt einflussreiche Fürsprecher hatte (z. B. Alkuin) konnte Baugulf den Konvent nicht hinter sich vereinigen. Er legte im Juni 802 sein Amt nieder und zog sich nach Wolfsmünster bei Hammelburg zurück, wo er 815 starb.

Zwischen 791 und 819 wurde die Ratgarbasilika (benannt nach dem Abt Ratgar) als doppelchörige Anlage mit Westquerhaus nach römischem Vorbild (Romano more) erbaut, welche zu dieser Zeit einer der größten und innovativsten Kirchenbauten nördlich der Alpen war. Unter ihrem Erbauer, Abt Ratgar, gewann Fulda zwar einerseits Anschluss an die karolingische Renaissance, doch führten andererseits die Überanstrengung des Konvents durch das ehrgeizige Bauprogramm sowie der autoritäre Führungsstil Abt Ratgars und dessen Eingriffe in die überlieferte Lebensordnung (consuetudines) des Klosters zu schweren innerklösterlichen Auseinandersetzungen, die in der Flucht eines Teils der Mönche gipfelten und schließlich im zweiten Anlauf mit der Absetzung des Abtes durch Kaiser Ludwig dem Frommen endeten. Die Überforderung des Konvents und ungeklärte Fragen des monastischen Selbstverständnisses, das durch die im Zeitalter der karolingischen Renaissance rasch voranschreitende Entfernung der Reichsabtei von den asketischen Anfängen eines Einsamkeitsklosters erschüttert wurde, hatten zu einer tiefen Krise geführt. Jetzt wurde durch Missi Ludwigs die Klosterreform Benedikts von Aniane in Fulda durchgeführt, bevor die Erlaubnis zur Wahl eines Nachfolgers erteilt wurde. Sie fiel nach langen und erbitterten Konflikten schließlich auf einen der Hauptgegner Ratgars, einen Verwandten des Gründerabtes Sturmi, Eigil (818-822). Ihm gelang es nach der Darstellung seines Biographen Brun Candidus durch ein den Rat der Brüder in allen wichtigen Fragen beherzigendes Regiment die Einheit des zerstrittenen Konvents wiederherzustellen. Außer zwei Krypten in der Salvatorbasilika errichtete er als Friedhofskirche die noch erhaltene Michaelskirche, einen Zentralbau über acht Säulen mit Gewölbe oder Kuppel und Krypta, deren Gewölbe von einer Mittelsäule getragen wird. Noch vor Vollendung des in Angriff genommenen Neubaus der Konventsgebäude, die gegen seinen Wunsch im Westen (beim Bonifatiusgrab) statt im Süden (beim Sturmigrab) errichtet wurden, starb er, nachdem er nach dem Vorbild Benedikts von Nursia selbst sein Grab in der Krypta der Michaelskirche ausgehoben und ein Sündenbekenntnis abgelegt und um Vergebung der Mitbrüder gebeten hatte. Er förderte den Kult Sturmis, regelte dessen Anniversarfeier neu und veranlasste wahrscheinlich Hrabanus Maurus zur Schaffung eines illuminierte Sakramentars, das die gelasianische und die gregorianische Tradition verband und als Vorläufer des berühmten Fuldaer Sakramentars der Niedersächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Göttingen (ca. 975) anzusehen ist. Fuldaer Abweichungen von den Prinzipien der anianischen Reform sind auch unter ihm und später noch zu beobachten.[8] Unter Abt Hrabanus Maurus, seinem wohl schon 818 designierten Nachfolger, wuchs das über 600 Mönche umfassende Kloster zum wissenschaftlichen Mittelpunkt des Reiches heran, der Schüler und Gelehrte aus allen Reichsteilen anzog. Die von Rabanus Maurus und Rudolf von Fulda, dem Leiter der Klosterschule, maßgeblich aufgebaute Bibliothek umfasste etwa 2.000 Handschriften und war damit eine der größten Ihrer Zeit. Darunter waren auch Abschriften mehrerer seltener antiker Werke, unter anderem von Tacitus, Frontinus und Ammianus Marcellinus. Durch Schenkungen gewann es in den folgenden Jahrhunderten immer mehr an Einfluss. Auch im Maingau gewann das Kloster reichen Grundbesitz aufgrund von Schenkungen des fränkischen Adels. Seit 968 war der Abt von Fulda Abtprimas aller deutschen Benediktiner. In dieser Zeit siedelten sich erste Bauern und Handwerker um das Kloster an. Die Abtei und die Siedlung erhielt 1019 durch Heinrich II. das Münz-, Markt- und Zollrecht und 1114 wird Fulda das erste Mal als Stadt (Civitas) erwähnt. Die Stadt versuchte in der Folgezeit, ihre Rechte gegen die Ansprüche der Äbte durchzusetzen. Entfremdungen der Klostergüter führten im 12. Jahrhundert zum wirtschaftlichen Niedergang des Klosters. Erst unter Abt Markward I. (1150–1165) wurden viele dieser Güter restituiert. Dabei griff man auch zur Urkundenfälschung. Der Fuldaer Mönch Eberhard, der die Besitzstände der Abtei im so genannten „Codex Eberhardi“ zusammenfasste, „modifizierte“ alte Urkunden oft stark zugunsten des Klosters.

1220 wurde die Abtei durch Kaiser Friedrich II. zur Fürstabtei erhoben. Fürstabt Heinrich V. von Diez-Weilnau (1288–1313) ließ zwischen 1294 und 1312 eine Abtsburg bauen, in der er außerhalb des Klosters residierte. Diese Burg wurde im 17. Jahrhundert durch Fürstabt Johann Friedrich von Schwalbach in ein Renaissanceschloss umgebaut.

Als Abt Heinrich VI. von Hohenberg (vor 1320) jedoch noch eine zweite Abtsburg innerhalb der Stadt errichtete, erstürmten die Bürger mit Hilfe des Hochvogtes Graf Johann I. von Ziegenhain beide Burgen des Abtes und zerstörten die neue Burg samt Turm und Ringmauern. Auf Klage des geflüchteten Abtes bei Kaiser Ludwig IV. wurden die Stadt Fulda und der Graf vom Kaiser mit der Reichsacht belegt. 1331 vermittelte der Trierer Erzbischof Balduin eine Sühne, infolge derer die Bürger den Turm und die Ringmauern der neuen Burg wiederherzustellen hatten und bedeutende Entschädigungen zahlen mussten. Die Anführer des Aufstandes wurden hingerichtet.

1356 verlieh Kaiser Karl IV. dem Fürstabt den Ehrentitel „Erzkanzler der Kaiserin“.

Das Fuldaer Land mit Kloster und Stadt stand im Kräftespannungsfeld zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Hessen.

Unter Abt Reinhard von Weilnau (1449–1476) erreichte die Entwicklung des Reichsstiftes in ein Territorialfürstentum seinen Abschluss.

Während unter der Regierungszeit des Fürstabts Johannes II. von Henneberg (1477–1513) die Lage im Land ruhig blieb, kam es unter Hartmann II. von Kirchberg (1513–1529), der wegen seiner Verschwendungssucht unbeliebt war, zu Unruhen. Seit 1523 gab es erste reformatorische Bestrebungen im Reichsstift. Im mitteldeutschen Bauernaufstand verbündeten sich an Ostern 1525 Bauern und die Bürger der Stadt Fulda; das Reichsstift wurde mitsamt seinen Nebenklöstern geplündert. Der hessische Landgraf Philipp rückte am 3. Mai 1525 mit einem starken Heer an, worauf sich die Bauern nach kurzem Widerstand ergaben. Die Stadt wurde gebrandschatzt und musste die Kriegskosten tragen.

1570 wurde Balthasar von Dernbach Fürstabt von Fulda. Er wollte das Hochstift von innen erneuern und berief 1571 die Jesuiten nach Fulda. Ein Gymnasium (1572) und ein päpstliches Kolleg (1584) wurden eingerichtet. Der Fürstabt setzte sich im Konflikt mit dem weitestgehend evangelisch gesinnten Stiftsadel durch und führte ab 1602 die Gegenreformation durch.

Von den Verwüstungen des Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648) blieb auch Fulda nicht verschont. 1622 plünderte und brandschatzte Herzog Christian das Hochstift. Weitere Besetzungen, Plünderungen, Einquartierungen und Brandschatzungen folgten. So wurde das Kloster 1631 durch hessische Truppen geplündert; zahlreiche Manuskripte aus der Bibliothek verschwanden. 1632 bis 1634 herrschte Wilhelm V. von Hessen-Kassel als Fürst von Buchen über das Reichsstift. Im Prager Frieden 1635 kam es zur Restitution des Reichsstifts. Unter Fürstabt Joachim von Gravenegg (1644–1671) wurden die zahlreichen Kriegsschäden behoben.

Fürstabt Adalbert von Schleifras ernannte 1700 Johann Dientzenhofer zum Stiftsbaumeister und beauftragte ihn, an der Stelle der Ratgar-Basilika einen neuen Dom und ein Stadtschloss im barocken Stil zu errichten.

1734 wurde die Universität Fulda gegründet, die bis 1805 bestand. Die von Fürstabt Adolph von Dalberg auf der Grundlage des päpstlichen Kollegs gegründete Einrichtung besaß vier Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin und Jura. Das barocke Gebäude von 1731–1734 wurde von Andreas Gallasini entworfen und beherbergt heute die Adolf-von-Dalberg-Grundschule.

Am 5. Oktober 1752 wurde die Fürstabtei durch Papst Benedikt XIV. in den Rang eines Fürstbistums erhoben.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde das geistliche Fürstentum mit seinen Klöstern aufgelöst. 1803 zog das Priesterseminar Fulda in den Konventsbau des aufgehobenen Benediktinerklosters. Die fuldischen Besitzungen gingen an Friedrich Wilhelm von Oranien-Nassau, bis 1806 Napoleon I. die Provinz Fulda annektierte. 1810 wurde sie Teil des Großherzogtums Frankfurt. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde die Provinz aufgelöst und nach einer einjährigen preußischen Verwaltung als nunmehriges Großherzogtum Fulda an Kurhessen abgegeben. Als Folge des Scheiterns der Bundesexekution durch die Niederlage Österreichs und seiner Verbündeten im Deutschen Krieg gegen das Königreich Preußen wurde Kurhessen 1866 von diesem annektiert und Fulda damit Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau.

Das Bistum Fulda jedoch blieb nicht nur kirchenrechtlich, sondern auch faktisch bestehen. Fürstbischof Adalbert von Harstall wirkte bis 1814 als Oberhirte. Nach seinem Tod wurde das Bistum durch einen Bistumsverweser verwaltet. Durch die Bullen Provida solersque (1821) und Ad dominici gregis custodiam (1827) wurde die Diözese als kurhessisches Landesbistum neu umschrieben. Während des Kulturkampfes blieb der Bischofssitz von 1873 bis 1881 vakant.


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