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Freudenstadt ist eine Stadt in Baden-Württemberg, die etwa 65 Kilometer südwestlich von Stuttgart und 60 Kilometer südlich von Karlsruhe auf einem Hochplateau am Ostrand des Nordschwarzwalds auf 591 bis 968 Metern Höhe liegt.

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Urheber: Jörg Bussmann
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Sie ist die höchstgelegene Mittelstadt Deutschlands, ein anerkannter heilklimatischer- und Kneipp-Kurort und eine traditionsreiche Tourismusstadt. Sie wurde 1599 von Herzog Friedrich I. von Württemberg als Planstadt und beabsichtigte Residenz des Herzogtums Württemberg gegründet.

Freudenstadt ist Sitz des Landratsamtes des Landkreises Freudenstadt. Für die umliegenden Gemeinden bildet es ein Mittelzentrum innerhalb des Oberzentrums Pforzheim. Seit dem 1. Januar 1988 ist Freudenstadt Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach und Seewald besteht eine Verwaltungsgemeinschaft.

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Freudenstadt liegt im nordöstlichen Schwarzwald am Rande einer nach Osten flach abfallenden schiefen Ebene, die Quellgebiet der zum Neckar fließenden Glatt ist. Gleich westlich des Stadtzentrums fällt das Gelände steil zum tief eingeschnittenen Tal des Forbachs ab, der zur Murg fließt. 6 Kilomter in südlicher Richtung, im Luftkurort[Lossburg], entspringt die Kinzig, die bei Kehl in den Rhein mündet. Das größtenteils waldbedeckte westliche Stadtgebiet steigt zur Passhöhe am Kniebis und weiter bis auf 968 Meter Höhe bei Alexanderschanze an. Südlich des Ortsteils Kniebis entspringt die Wolf. Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Freudenstadt. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, genannt:

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Urheber: Jörg Bussmann
proweb Consulting GmbH

 


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Baiersbronn, Seewald, Grömbach, Pfalzgrafenweiler, Dornstetten, Glatten, Loßburg und Bad Rippoldsau-Schapbach (alle Landkreis Freudenstadt). Das Stadtgebiet Freudenstadts gliedert sich in die Kernstadt Freudenstadt mit Christophstal und Zwieselberg (ca. 16.000 Einwohner) und die Stadtteile Dietersweiler und Lauterbad (2.305 Einwohner im Mai 2008[2]), Grüntal und Frutenhof (1.075 Einwohner), Igelsberg (259 Einwohner), Kniebis (890 Einwohner), Musbach (777 Einwohner) und Wittlensweiler (2.220 Einwohner) zu denen außer der Stadt Freudenstadt 24 weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser gehören.

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Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt in der Form „Freudenstadt, Stadtteil …“. Bei den Stadtteilen handelt es sich mit Ausnahme von Kniebis um ehemals selbständige Gemeinden, mit denen sie räumlich identisch sind.

In Freudenstadt ist die Unechte Teilortswahl eingeführt, d. h. das Stadtgebiet gliedert sich zudem in sechs Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung.

Die Kernstadt und der Stadtteil Igelsberg werden zu einem Wohnbezirk zusammengefasst, die restlichen Wohnbezirke sind identisch mit den Stadtteilen. In den Stadtteilen sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.

In den Ortschaften befinden sich Verwaltungsstellen mit den Aufgaben einer Geschäftsstelle des Bürgermeisteramtes.

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Calw Jörg Bussmann
Urheber: Joachim Schmidt,
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Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Ortschaften und Burgen sind die Burg Hofstätten und die Siedlung Burgberg auf dem Schwarzwald, im Stadtteil Dietersweiler, Schöllkopf ein im Dreißigjährigen Krieg abgebranntes Gehöft im Bereich der Kernstadt, die Siedlungen und Einzelhöfe Wolfhaus im Stadtteil Grüntal, Slunwag im Stadtteil Igelsberg sowie Gallushütte und Hilpertshöfle im Stadtteil Musbach.

Freudenstadt liegt an der Sprachgrenze der schwäbischen und alemannischen Dialekte. Innerhalb der Raumgliederung der schwäbischen Mundart befindet sich Freudenstadt im Freudenstädter Raum, der sich von Alpirsbach über Freudenstadt in die Altensteiger Gegend erstreckt. Im Westen grenzt das Baiersbronner Gebiet, im Norden das Obere Enzgebiet und im Osten der Obere Neckarraum an.

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Im Süden schließt sich das Oberrheinalemannische an. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag zwischen 1990 und 2007 bei 7,9 °C.

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Urheber: Joachim Schmidt,
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Die höchste durchschnittliche Maximaltemperatur wurde mit 21,2 °C im August gemessen, die niedrigste durchschnittliche Minimaltemperatur im Januar lag bei -2,2 °C. Analog dazu sind auch die höchste und die niedrigste Tagesdurchschnittstemperatur verteilt.

Die zwischen 1961 und 1990 gemessene Jahresniederschlagsmenge ist aufgrund der Gebirgsrandlage der Stadt mit 1681,4 Millimeter für Deutschland überdurchschnittlich hoch. Über das Jahr wurden dabei recht konstante Werte verzeichnet, wobei das Maximum mit 189,9 Millimetern im Dezember verzeichnet wurde. In Regentagen gesehen ergibt sich ein ähnliches Bild mit einer recht homogenen Verteilung und einer Datenlage von 15,2 Tagen im Juni und Juli bis 19,7 Tagen im Dezember.

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Freudenstadt ist ein Mittelzentrum innerhalb der Region Nordschwarzwald, in der Pforzheim als Oberzentrum ausgewiesen ist.

Zum Mittelzentrum Freudenstadt gehören die Städte und Gemeinden Alpirsbach, Bad Rippoldsau-Schapbach, Baiersbronn, Dornstetten, Glatten, Grömbach, Loßburg, Pfalzgrafenweiler, Schopfloch, Seewald, Waldachtal und Wörnersberg.

Aufs Jahr gerechnet wurden im Mittel 205,6 Tage mit Regen festgestellt. Bei den durchschnittlichen täglichen Sonnenscheinstunden zwischen 1990 und 2007 erreichte Freudenstadt mit 4,6 einen hohen Wert, der wohl auf die weitgehende Abwesenheit von Nebel zurückzuführen ist. Die meisten Sonnenstunden wurden im Juni verzeichnet (7,1 Stunden), die geringsten im Dezember mit 1,8 Stunden. Wetterdaten aus Freudenstadt werden von der Warte des Deutschen Wetterdienstes auf dem erhöht liegenden Kienberg gesammelt.

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Die Firma Meteomedia unterhält Wetterstationen auf dem Marktplatz und in Freudenstadt-Langenwald. Schon vor der eigentlichen Gründung Freudenstadts wurden auf dem heutigen Stadtgebiet, im Christophstal, Silber und andere Erze abgebaut. Viele kleine Bergwerke entstanden im Forbachtal und führten mit Stollen waagrecht in den Berg hinein. Schächte, die senkrecht in die Tiefe gingen, fehlten fast völlig. Die notwendige Silberschmelze wurde mit Holzkohle aus den Wäldern der Umgebung beheizt.

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Herzog Friedrich I. von Württemberg war Förderer des Bergbaus und sorgte dafür, dass weitere Verarbeitungsbetriebe gegründet wurden. So entstand neben der Silberschmelze eine Münzwerkstätte. Dort wurde das Silber zu Münzen gegossen und geprägt, es entstanden die sogenannten Christophstaler. Zunehmend verlagerte sich der Abbau weg vom Silber und hin zum Kupfer und es entstanden Werkstätten für die Verarbeitung von Kupfer und Messing. Auch wurden eisenverarbeitende Betriebe, verschiedene Hammerwerke, eine Drahtzieherei und eine Glockengießerei gegründet. 

Erst 1770 wurde der Bergbau gänzlich eingestellt. Herzog Friedrich I. von Württemberg beauftragt seinen Baumeister Heinrich Schickhardt um das Jahr 1598 das Gebiet des heutigen Freudenstadts zu untersuchen. Rückblickend berichtet Schickhardt 1632 in der Zusammenfassung seines Lebenswerkes („Inventar“): „Da hab ich, alß es noch ein wald gewesen, den ersten augenshein ein genommen, den Boden an vilen undershidlichen orten zemlich tief ersuochen lassen, aber wenig guots gefunden, dero wegen ich in underthonigkhait darfür gehalten, das nit Rhatsam ein Stat dahen zu bauwen [...]“

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Dennoch bestand der Herzog auf den Bau der Stadt. Der quadratische Grundriss von Schickhardts Entwürfen für Freudenstadt geht wahrscheinlich auf Zeichnungen Albrecht Dürers der aztekischen Stadt Tenochtitlán zurück. Schickhardt griff diese Ideen auf und entwarf Freudenstadt auf Geheiß Friedrich I. buchstäblich am Reißbrett. Zunächst legte er dem Herzog den heute als „Baublockplan“ bekannten Entwurf vor, bei dem jeweils mehrere Häuser zu Zeilen oder rechteckig, teils mit Innenhof, angelegt sind.

Bereits enthalten ist die massive Festung sowie das darin integrierte Schloss. Der Marktplatz fällt hier deutlich kleiner aus, als der tatsächlich realisierte. Schickhardts zweiter Entwurf ist eine Fortentwicklung des Baublockplans um Elemente des realisierten Plans. Es sind bereits deutlich die Häuserzeilen zu erkennen. Das in die Festungsmauern eingebettete Schloss, damals die übliche Bauweise, bleibt jedoch auch hier erhalten.

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Tatsächlich wurde Freudenstadt allerdings nach dem „Dreizeilenplan“ erbaut, wobei das Schloss und die Festung erst später entstehen sollten. Diese Entscheidung ließ auch zu, die Stadt flexibel zu vergrößern, bis eine konstante Einwohnerzahl erreicht war.

Das geplante Schloss steht im Dreizeilenplan mittig und um 45° zum Rest der geometrischen Stadt gedreht auf dem Marktplatz. Die Festung wurde in ihrer vorherig geplanten Massivität zurückgenommen und gleicht mehr einer Stadtmauer, was darauf hindeutet, dass dem Herzog wohl doch nicht so sehr an einer militärischen Funktion seiner Stadt gelegen war.

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Gleichwohl ist auch ein Plan Schickhardts bekannt, der den Dreizeilenplan um eine mächtige Festung erweitert. Ob es sich dabei mehr um eine „Spielerei“ oder tatsächliche Ideen handelt ist allerdings nicht bekannt. Umgeben wird das Zentrum auf dem Plan durch drei Häuserzeilen, die deutlich an ein Mühlebrett erinnern. Auf dem Plan sind auch die Namen der ersten Bewohner, vornehmlich Handwerker, die vom Bau der neuen Stadt profitieren wollten, eingetragen. Die Anmerkungen dürften von Elias Gunzenhäuser, dem örtlichen Bauleiter, stammen.

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Freudenstadt sollte dem Herzogtum in dieser Realisierung als württembergische Residenz zwischen Stuttgart und den linksrheinischen Besitzungen, wie den Grafschaften Mömpelgard und Horburg (mit Reichenweier im Elsass) dienen.

Der 22. März 1599, als die ersten Häuser und Straßen von Schickhardt in Anwesenheit des Herzogs abgesteckt wurden, gilt als das Gründungsdatum der Stadt. Die Häuser am Marktplatz entstanden mit zum Platz hin ausgerichteten Dachgiebeln. Sie werden daher auch „Giebelhäuser“ genannt.

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Die Bauweise entsprach der des typischen Fachwerks. Ein vom Zimmermann aufgestelltes Gerüst aus Balken wird mit Mauerwerk ausgefüllt und hell verputzt, während die Balken, die zum Teil sichtbar bleiben, dunkel angestrichen werden.

Heute sind im Stadtkern keine Häuser dieser Bauweise mehr erhalten. Im wenig entfernten Dornstetten kann diese Bauweise jedoch im historischen Ortskern erkundet werden. Am 1. Mai 1601 erfolgte die Grundsteinlegung der von Schickhardt entworfenen Stadtkirche, ein Winkelhakenbau.

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Kurz darauf, am 6. Mai wird die „Stadt ob Christophstal“ erstmals urkundlich als „Freudenstadt“ erwähnt. Wie es zu dieser Namensgebung kam ist nicht geklärt. Die Einwohnerzahl wuchs nach der Stadtgründung besonders durch Zuwanderung von protestantischen Glaubensflüchtlingen aus den österreichischen Kronländern Steiermark, Kärnten und Krain schnell.

Da viele Flüchtlinge aus Krain nur slowenisch sprachen, predigte bald auch ein slowenischer Pfarrer. 1603 erhielt die junge Stadt ein Wappen, den ersten Bürgermeister und zwei Jahre später ihre Gemarkung. Hierzu wurden Teile des Dornstetter Waldgedings und der Nachbargemeinde Baiersbronn abgetrennt. Freudenstadt wurde Sitz eines kleinen Amtes.

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Da sich die Einwohnerzahl sehr erfreulich entwickelte ordnete Herzog Friedrich I. einen Entwurf zur Vergrößerung der Stadtanlage an. Schickhardt erstellte daraufhin den „Fünfzeilenplan“. Die zwei zusätzlichen Häuserreihen sollten zusammen mit den drei bestehenden etwa 5.000 Einwohnern Wohnplatz bieten. 1608 starb Herzog Friedrich I. von Württemberg jedoch. Die Bürger der Stadt baten daraufhin seinen Nachfolger und ersten Sohn, Johann Friedrich von Württemberg, zumindest die fünfte Häuserzeile zurückzunehmen. Diesem Gesuch wurde stattgegeben. Nach dem Tod des Herzogs wurden auch die Pläne für das Schloss in „Friedrichs Stadt“ nicht mehr verwirklicht. Auch mangelte es der Stadt lange Zeit an zumindest einer Stadtmauer.

Zwar gab es immer wieder Pläne dafür (bspw. Schickhardts Plan von 1612, siehe oben), teils wurde auch mit Arbeiten angefangen, tatsächlich umgesetzt oder fertiggestellt wurden die Vorhaben jedoch nicht. Die freie Fläche im Zentrum Freudenstadts blieb somit ein riesiger Marktplatz, der heute als der größte Deutschlands gilt. 1616 erfolgte mit dem Weiler „St. Christophstal“ die erste Eingemeindung in die junge Stadt. Nur wenige Jahre nach der Gründung Freudenstadts, nachdem schon fast 3000 Einwohner in Freudenstadt lebten, brach 1610/11 die Pest aus und raffte 800 Menschen hinweg. Weitere 900 wanderten aus.

Viehkrankheiten und Missernten verschlimmerten die Situation. 1632 brach im Gasthaus „Zum Güldenen Barben“ am unteren Marktplatz ein Brand aus, der sich wegen der Fachwerkhäuser und der besonderen Anordnung in Häuserzeilen schnell ausbreitete. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben und 144 Häuser brannten ab. 1635 brach erneut die Pest aus. Nur wenige Freudenstädter überlebten. Der Dreißigjährige Krieg brachte viel Leid über die Stadt. Durch diese Ereignisse ging die Einwohnerzahl so sehr zurück, dass 1652 nur noch etwa 300 Bürger (andere Quellen sprechen von nur noch knapp 80 Bürgern) in der Stadt lebten.

Erst einige Zeit nach Ende des Krieges begann eine neue Blüte der Stadt, als diese 1667 von Herzog Eberhard III. zur Festung erklärt wurde und eine Stadtmauer erhielt. Der Herzog galt als den Freudenstädtern besonders zugeneigt und half der Bevölkerung in vielerlei Weise. Damit die Einwohner in der Stadt blieben, erhielten sie sechs Jahre Steuerfreiheit. Neue Bürger brauchten zwölf Jahre keine Steuern zu zahlen. Es gab verbilligte Bauplätze, das Bauholz wurde gar verschenkt. Nach der langen Kriegszeit wurden die Ämter wieder besetzt.

Auch die Lateinschule, ein Eckbau hinter der Stadtkirche, wurde wieder eröffnet. In Freudenstadt gedieh das Leben wieder. Die Verwirklichung der Festung ging bis 1674 voran, als es jedoch wieder einmal der Tod eines Monarchen sein sollte, der die Stadtentwicklung bedeutend prägte. Das Ableben Eberhards III. wurde auch zum Ende des Festungsbaus in Freudenstadt.

1737 wurde Freudenstadt Sitz einer kleinen Garnison. 1759 erhob man das Amt Freudenstadt zum Oberamt. Bereits 1833 war das Stadtgebiet Freudenstadts um etwa 2.300 Hektar Wald des ehemaligen Waldgedings vergrößert worden. 1837 wurde eine „Siechstation“ mit vier Betten eingerichtet.

Freudenstadt wurde zusehends zu einer Stadt des Handwerks, was auch durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz mithilfe der Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt 1879 begünstigt wurde. 1864 wurden die Freudenstädter Stadttore abgerissen. 1876 gibt der damalige Stadtschultheiß Hartranft Bestrebungen bekannt, Freudenstadt mit seiner guten Luft zur Kurstadt zu machen. Das Vorhaben gelingt und gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzt ein stetig wachsender Kurbetrieb ein.

1888 wurde das Bezirkskrankenhaus in der Herrenfelderstraße eröffnet. Zwei Diakonissen und zwei Stadtärzte nahmen anfangs ihren Dienst auf. Die Stadt wurde zum beliebten Urlaubsort für Großstädter. 1899 wurde anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums ein Aussichtsturm auf dem Freudenstädter Hausberg, dem Kienberg, eröffnet und auf den Namen „Friedrichsturm“ (nach Herzog Friedrich I.) getauft. 1938 wurde das Oberamt Freudenstadt in den Landkreis Freudenstadt überführt.

Während des Zweiten Weltkriegs entstand auf dem fast 1000 Meter hoch gelegenen heutigen Stadtteil Kniebis unweit der militärisch bedeutenden Alexanderschanze eine mächtige Befehlszentrale der Wehrmacht zur Verteidigung der Westfront. Der einwöchige Besuch Adolf Hitlers zur Einweihung des sogenannten „Führerhauptquartiers Tannenberg“ sowie im Freudenstädter Lazarett 1940 nach dem Frankreichfeldzug wurden in damaligen Wochenschauberichten propagandistisch verbreitet. Freudenstadt und das Umland wurden damit in Frankreich ein Symbol des Naziregimes und der französischen Niederlage, was sich 1945 bitter rächen sollte.

Im April 1945 wurde die Stadt durch Bomben und Artilleriebeschuss französischer Truppen unter General Jean de Lattre de Tassigny schwer in Mitleidenschaft gezogen. Im Vorfeld hatten deutsche Truppen eine Panzersperre im Murgtal errichtet und einzelne französische Panzer abgeschossen. Freudenstadt wurde etwa 16 Stunden lang von Artillerie beschossen. Da bei dem Angriff durch amerikanische Bomber auch die Hauptwasserleitung getroffen wurde, war nicht ausreichend Löschwasser vorhanden, um die vielen Brände zu löschen. Etwa 600 Gebäude, 95 % der gesamten Kernstadt, wurden in der Nacht vom 16. auf den 17. April 1945 durch direkte oder indirekte Einwirkung zerstört und 1400 Familien obdachlos. Beim anschließenden Einmarsch der französischen Truppen kam es kurzzeitig zu erheblichen Ausschreitungen, Vergewaltigungen und Misshandlungen.[10] Viele der verschont gebliebenen Bauten wurden von der französischen Besatzungsmacht beansprucht. Zahlreiche Familien hausten in notdürftig überdachten Kellerräumen. Insgesamt reduzierte sich der durchschnittliche Wohnraum je Einwohner auf unter acht Quadratmeter. Die Zeit war von großer Not geprägt, die Trümmerentfernung erfolgte nur schleppend.

Es setzte eine lange Diskussion über den Wiederaufbau der Stadt ein. Modelle einheimischer Architekten sowie renommierter Stadtplaner jener Zeit wurden begutachtet. Es galt eine ausgewogene Mischung zwischen Tradition und Moderne zu finden. Die Wohnverhältnisse sollten beim Wiederaufbau den veränderten Lebensverhältnissen angepasst werden. Die unmittelbare Not der „Abgebrannten“ führte zu Forderungen sofortigen Wiederaufbaus auf den alten Parzellen. Andererseits waren auch der Verkehr und eine moderne Stadtplanung zu berücksichtigen. Manche Konzepte wollten sogar den übergroßen Marktplatz verkleinern, auch waren damals Flachdächer, Beton und Stahl in Mode. Diese Interessenkonflikte führten zu einer großen Zahl von Plänen (Paul Heim, Hermann Gabler, Adolf Abel, Paul Schmitthenner und weitere). Letztendlich konnte sich die traditionelle Minderheit um Ludwig Schweizer und dessen Lehrer Schmitthenner gegen die damalige Fachwelt durchsetzen. Beide waren Vertreter der Formensprache der Stuttgarter Schule mit ihrer Heimatschutzarchitektur. Schweizer wurde zum Stadtbaumeister ernannt. Zusammen mit der Stadtverwaltung unter Bürgermeister Hermann Saam entstand ein detailliertes und einheitlich durchgeplantes Konzept zum Wiederaufbau. Freudenstadt entstand innerhalb von nur fünf Jahren in gewisser Weise abermals als Planstadt. Begünstigt wurde der schnelle Wiederaufbau auch dadurch, dass Freudenstadt neben Friedrichshafen die einzige Stadt im Bundesland Württemberg-Hohenzollern war, die derart stark zerstört worden war und deshalb großzügige Unterstützung erhielt. Die Art des Freudenstädter Wiederaufbaus war für die damalige Zeit äußerst ungewöhnlich und wegweisend und brachte der Stadt viel Aufmerksamkeit und Anerkennung. In diesem Zusammenhang wird auch gerne vom „Wunder von Freudenstadt“ gesprochen.

Der IX. Internationaler Bürgermeisterkongress der IBU, der 1958 in Freudenstadt stattfand, leitete eine Wende in den deutsch-französischen Beziehungen auf kommunaler Ebene ein und führte zu einer Vielzahl von Städtepartnerschaften, wobei Freudenstadt 1964 eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Courbevoie im Großraum Paris einging.

Das Land Württemberg-Hohenzollern ging 1952 in Baden-Württemberg auf. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 erhielt der Landkreis Freudenstadt seine heutige Ausdehnung, Freudenstadt blieb Amtssitz des vergrößerten Kreises. Dieser wurde gleichzeitig Teil der neu gegründeten Region Nordschwarzwald, die damals dem neu umschriebenen Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet wurde. Damit wurde das ehemals württembergische Freudenstadt nunmehr von der ehemaligen badischen Hauptstadt Karlsruhe aus verwaltet.

1965 beschloss der Kreistag den vollständigen Neubau des Freudenstädter Krankenhauses auf dem Gebiet „Zehnmorgen“ in der Nordstadt. Der Bau wurde 1976 fertig gestellt. Seit 1977 dient das renovierte Gebäude des alten Krankenhauses dem Landratsamt. In den 1980er Jahren widersetzen sich viele Freudenstädter dem Druck von Bund und Land, den ausufernden Verkehr der Ost-West-Achse Straßburg–Freudenstadt–Tübingen mithilfe eines Tunnels aus der Innenstadt zu verbannen und damit der Stadtentwicklung neue Wege zu ebnen. Insbesondere Einzelhändler fürchteten Umsatzeinbußen ob des verminderten Durchgangsverkehres. Der Bürgerprotest endete erfolgreich, gilt heute jedoch als die größte Fehlentscheidung der Nachkriegszeit. 1983 eröffnete das städtische Hallenbad „Panoramabad“. 1986 überschritt die Einwohnerzahl Freudenstadts die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1988 beschloss. 1989 wird das Kur- und Kongresszentrum eingeweiht und unter dem oberen Marktplatz entsteht eine großräumige Tiefgarage, die den Marktplatz weitgehend autofrei macht. Infolgedessen werden großzügig Fußgängerzonen eingerichtet. Anlässlich der 400-Jahr-Feier der Stadt 1999 findet ein Festumzug statt. Zudem wird der Umbau des unteren Marktplatzes zum Stadtpark mit 50 beleuchteten Fontänen vollendet sowie ein neu entdecktes Besucherbergwerk für den Publikumsverkehr freigegeben. 2003 erhält Freudenstadt mit den Linien S31 und S41 Anschluss an das Karlsruher Stadtbahnnetz. Die gelben Fahrzeuge prägen seitdem das Stadtbild und gaben dem Tagestourismus einen kräftigen Impuls. 2008 wird mit dem vierspurigen Ausbau der Stuttgarter Straße (B 28 innerorts) begonnen, welche als Hauptschlagader der Stadt fungiert.

Das Wappen der Stadt Freudenstadt zeigt in rotem Schild unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze liegende Hirschstange, zwei voneinander gekehrte silberne Fische (Barben), zwischen ihnen ein goldenes F. Die Stadtflagge ist rot-weiß.

Das Wappen wird bereits seit 1603 geführt. Die Hirschstange symbolisiert das Herzogtum Württemberg, die Barben sind dem Wappen der Grafschaft Mömpelgard entnommen, die damals zu Württemberg gehörte, das „F“ weist auf den Stadtgründer, Herzog Friedrich I. von Württemberg, hin. Die heutige Blasonierung des Wappens wurde wohl erst um 1926 festgelegt, nachdem das Wappen ursprünglich insgesamt eine rote Feldfarbe hatte. Die Stadtflagge wurde erst 1950 vom Staatsministerium Württemberg-Hohenzollern verliehen.

Bereits kurz nach der Stadtgründung wurde das Christophstal, welches ursprünglich zu Dornstetten gehörte, eingemeindet. Erst 1926 folgte mit Zwieselberg die nächste Eingemeindung. Der Stadtteil gehörte zuvor zur Gemeinde Reinerzau. Die einschneidensten Änderung brachte allerdings die Gebietsreform des Landes Baden-Württemberg in den 1970er Jahren. Am 1. Juli 1971 erfolgte infolgedessen die Eingliederung von Igelsberg, am 1. Januar 1972 die von Grüntal (mit Frutenhof) und am 1. Januar 1975 folgten Dietersweiler (mit Lauterbad), Untermusbach (mit Obermusbach) und Wittlensweiler sowie die zu Baiersbronn und Bad Rippoldsau gehörigen Teile des Weilers Kniebis, dessen weiterer Teil bereits zu Freudenstadt gehörte.

Nach seiner Gründung im Jahr 1599 wuchs die Einwohnerzahl der Stadt bis Anfang 1610 auf 2.000-3.000 Einwohner stark an und etablierte sich damit im Kreis der schwäbischen Städte. Durch die Pest, einen Stadtbrand, Hungersnöte und den Dreißigjährigen Krieg lebten 1652 kaum noch Menschen im Ort. Es sollte über 200 Jahre dauern, bis sich die Stadt bevölkerungsmäßig von diesen Schocks erholte. 1849 konnten durch eine Volkszählung 5.154 Einwohner ermittelt werden, um 1930 wurde die Zehntausendeinwohnermarke geknackt, die seitdem nur noch in den Kriegsjahren 1939-1945 unterschritten wurde. 1970 waren 14.375 Bürger mit Hauptwohnsitz in Freudenstadt gemeldet. Durch die baden-württembergische Gebietsreform in den frühen 1970ern wuchs die Einwohnerzahl durch Eingemeindungen auf 19.454 an. 1986 wurde die 20.000-Einwohner-Schwelle überschritten. Seit 1995 erweist sich die Einwohnerzahl als sehr konstant bei knapp unter 24.000 Einwohnern.

Die Partnerschaft mit dem französischen Courbevoie steht am Anfang der Ausweitung der deutsch-französischen Städtepartnerschaften Anfang der 1960er Jahre und wird offiziell seit 1961 intensiv und interessiert betrieben. Es finden regelmäßig Schüleraustausche sowie kulturelle und kommunalpolitische Besuche statt. Zusätzlich unterhält Freudenstadt drei offizielle Städtefreundschaften. Die Freundschaft mit Männedorf in der Schweiz besteht seit etwa 1960. Jene mit Heide in Schleswig-Holstein seit 1989. Sie beruht auf der Tatsache, dass Heide ebenfalls den Anspruch erhebt, den größten Marktplatz Deutschlands zu besitzen. Die „Wahrheit“ liegt wohl in der genauen Definition und ist damit unlösbar, was Freudenstädter und Heider freilich nicht davon abhält, herzlich „weiterzustreiten“. Eine weitere Städtefreundschaft wird seit 1990 mit Schöneck geführt. Einige Freudenstädter Schulen und Vereine pflegen überdies einen regen Austausch mit dem polnischen Partner-Landkreis Tomaszów Lubelski. Mit dem Fremdsprachengymnasium in Lovech, Bulgarien findet ebenfalls ein regelmäßiger Schüleraustausch statt.

Freudenstadt war infolge der württembergischen Gründung von Anfang an eine protestantische Stadt. Zunächst gehörte die junge Gemeinde zum Dekanat bzw. Kirchenbezirk Herrenberg innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. 1672 wurde Freudenstadt Sitz eines eigenen Dekanats (siehe Kirchenbezirk Freudenstadt), das heute das gesamte Freudenstädter Umland umfasst. Zunächst gab es nur die evangelische Stadtkirchengemeinde. 1960 entstand noch die Martinskirche. Beide Kirchen bilden heute mit der Gemeinde Kniebis die Gesamtkirchengemeinde Freudenstadt. In Kniebis stand ursprünglich eine alte Klosterkirche, die 1799 von den Franzosen niedergebrannt wurde. Auch in den anderen Stadtteilen gibt es jeweils evangelische Kirchen bzw. Kirchengemeinden. Dietersweiler war zunächst eine Filialgemeinde von Glatten. 1901 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Die dortige Kirche ist gotischen Ursprungs und wurde 1745 umgebaut. Grüntal war zunächst eine Filialgemeinde von Dornstetten und wurde aber bereits 1583 eigene Pfarrei. Die Pfarrkirche mit romanischem Turm wurde 1592 von Heinrich Schickhardt errichtet und 1871 erneuert. In Igelsberg gibt es eine evangelische Kirche im ummauerten Friedhof. Die Gemeinde Untermusbach ist eine Filialgemeinde von Grüntal. Wittlensweiler ist seit 1899 Pfarrei. Die alte Kirche wurde 1968 erneuert.

Im 19. Jahrhundert zogen vermehrt auch Katholiken nach Freudenstadt. Bereits 1859 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Deren Kirche Christi Verklärung (Taborkirche genannt) ist jedoch ein Neubau von 1931. Die Pfarrgemeinde Christi Verklärung Freudenstadt ist auch für die Katholiken des gesamten Umlands zuständig und bildet zusammen mit der katholischen Pfarrgemeinde Alpirsbach eine Seelsorgeeinheit innerhalb des Dekanats Freudenstadt des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstand in Freudenstadt eine Gemeinschaft, die sich später als Altpietistische Gemeinschaft bezeichnete. Die Teilnehmer der Gemeinschaft bezeichnen sich als Apis und sind Mitglieder der Evangelischen Kirchen von Württemberg. Als Freikirchen gibt es in Freudenstadt außerdem zwei Gemeinden und Teile des Sozialwerks Süd (u. a. die Klinik Hohenfreudenstadt) der Evangelisch-methodistischen Kirche, die Volksmission entschiedener Christen, die Heilsarmee, die Siebenten-Tags-Adventisten, die dem Mülheimer Verband angehörende Christus-Gemeinde, die Vineyard-Gemeinde und die Crossroads International Church, die zur Gemeinde Gottes Deutschland gehört. Eine freie christliche Gemeinde hat sich den Namen GOTOP gegeben. Die Neuapostolischen Kirche, die zum Apostelbereich Tübingen gehört, ist ebenfalls vertreten.

Des Weiteren unterhält der Türkisch-Islamische Kulturverein e. V. die Fatih-Moschee. Zudem gibt es ein Gebäude für religiöse Zeremonien der Aleviten.

Bekannt ist Freudenstadt vor allem durch den bereits oben erwähnten Marktplatz, der als Wahrzeichen der Stadt gilt. Charakteristisch sind die umlaufenden Laubengänge. An seiner südlichen Ecke steht die evangelische Stadtkirche Freudenstadt. Der Grundriss dieser Kirche ist L-förmig, wobei sich die Kanzel im Winkel zwischen den beiden Flügeln befindet. Diese Winkelkirche ist eine von nur zwei ursprünglich so geplanten und gebauten Winkelkirchen in Deutschland. Im 19. Jahrhundert wurden die Geschlechter beim Kirchgang getrennt, die Frauen saßen im einen und die Männer im anderen Kirchenschiff. Es bestand kein Blickkontakt zwischen den beiden Schiffen. Nur der Pfarrer konnte vom Altar in beide Kirchenschiffe blicken. Die Kirchenschiffe heißen daher noch heute Frauenschiff und Herrenschiff. Heute ist die Geschlechtertrennung im Gottesdienst jedoch aufgehoben.

An der gegenüberliegenden, nördlichen Ecke des Marktplatzes steht das Rathaus. Im Zentrum des Platzes befindet sich das Stadthaus, in dem das Heimatmuseum mit den Themen Volkskunde, Stadtgeschichte, Handwerk und Fremdenverkehr sowie die Stadtbücherei angesiedelt sind. Eine Gedenksäule daneben erinnert an den Wiederaufbau der Stadt nach der Zerstörung im Weltkrieg. Mit Bezug auf die Finanzierung des Aufbaus wird das Denkmal im Volksmund Hypothekenvenus genannt.

Der Friedrichsturm ist ein Aussichtsturm, der im Jahr 1899 anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums auf dem Kienberg erbaut wurde. Eine kulturhistorische Sehenswürdigkeit ist das Silberbergwerk, heute ein Besucherbergwerk.

Die Schwarzwaldhochstraße ist als Teil der heutigen B 500 die älteste Ferienstraße Deutschlands und verbindet Freudenstadt mit bekannten Wander- und Skigebieten des Nordschwarzwalds und mit der Stadt Baden-Baden. Zudem liegt Freudenstadt an der Deutschen Alleenstraße, welche von Rügen nach Konstanz führt. Auch die Fernwanderstrecken Mittelweg und Ostweg führen durch die Stadt.

Für Wanderungen und Nordic Walking stehen viele gut ausgebaute und beschilderte Wanderwege zur Verfügung. Bei genügend Schnee bieten sich Langlauf oder der Skilift am Stokinger-Hang im Stadtteil Lauterbad an. Noch besser sind die Wintersportmöglichkeiten im höher gelegenen Ortsteil Kniebis. Über den Landkreis hinaus bekannt ist das Panoramabad in der Nordstadt, welches über einen Wellnessbereich und eine Saunalandschaft verfügt. Erreichbar ist das Bad auch mit der Stadtbahn (Haltestelle Schulzentrum-Panoramabad). Für den Teamsport stehen in der Kernstadt drei Turnhallen, ein Stadion und mehrere Ballsportplätze zur Verfügung. In der Nordstadt gibt es mehrere Tennisplätze und eine Tennishalle. Freudenstadt ist Sitz einer bundesweit renommierten Fußballschule.

Die Stadt verfügt über zwei Kinos. Dabei ist das Subiaco nicht-kommerziell und auf Alternativ-Filme ausgerichtet. Zahlreiche Kneipen in der Loßburger- und Straßburgerstraße, am Marktplatz sowie am Stadtbahnhof sorgen abends für Kurzweil. Äußerst beliebt ist die Freudenstädter Kneipennacht. Diskotheken befinden sich außerhalb des Zentrums in Nähe des Hauptbahnhofes.

Trotz der evangelischen Prägung konnte sich die Narrenzunft Freudenstadt in den letzten Jahren durch gelungene Umzüge einen Namen machen. Der „Große Fasnetsumzug“ findet am Tag nach dem „Fackelumzug“ statt und lockt bis zu 3.000 Hästräger und tausende Zuschauer in die Stadt. Der Umzug trägt mit seinen großen Wagen zum Teil auch Züge des Karnevals. Im März und Oktober veranstaltet der ZAEN (Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin) den „ZAEN-Kongress“ im Kongresszentrum. Die Veranstaltung ist mit seinen Seminaren ein beliebtes Forum zur Weiterbildung und zum Erfahrungsaustausch. Die Stadtkirche ist traditionell Gastgeber des Eröffnungskonzertes des „Schwarzwald MusikFestivals“, das Ende April bis Anfang Mai stattfindet. Die gesamte Veranstaltungsserie zieht sich bis in den August und ist im Stadtgebiet auch in Stadtteilen zu Gast.

Anfang Juli findet wochenends das Stadtfest statt, welches den gesamten Marktplatz in ein Volksfest verwandelt und samstagabends in einem großen Feuerwerk gipfelt. Seit 2002 ist auch der „Fontänenzauber“ am Unteren Marktplatz etabliert. Ortsansässige Vereine verzaubern das Publikum musikalisch und artistisch Mitte Juli vor der Kulisse der beliebten Freudenstädter Fontänen. Ebenfalls in diesem Zeitraum findet der „Große Preis von Freudenstadt“ statt. Für Deutschlands größtes innerstädtisches Kartrennen wird für ein Wochenende die Hauptstraße am Marktplatz gesperrt und die Innenstadt in ein kleines „Monaco“ verwandelt. Das üblicherweise mehrtägige Afrikafest findet für gewöhnlich in der letzten Juliwoche auf dem Oberen Marktplatz statt. Die Darbietungen reichen von Tanz- und Musikdarbietungen über Artistik, Kino, Ballspiele, Workshops, Ausstellungen und Basare bis hin zu Gottesdiensten.

Größter Beliebtheit erfreut sich das „Freudenstädter Sommertheater“, eine jährlich wechselnde, im Juli und August angebotene, Open-Air-Aufführung von ortsansässigen Schauspielern. Das Publikum folgt den Akteuren dabei zu diversen „natürlichen Bühnen“ im Stadtgebiet. Für Tennisfans sind die Black Forest Open schon lange ein Insidertipp und eine feste größe im ATP-Kalender. Das Challenger Turnier findet seit 1996 Ende August, parallel zu den US Open, statt. Spielern wie Magnus Norman, Gustavo Kuerten und Marat Safin kämpften bereits auf dem „Schierenberg“ um Weltranglistenpunkte.

Die „Nacht der Magie“ verzaubert am letzten August-Wochenende das Publikum auf dem Oberen und Unteren Marktplatz. Artisten in Gestalt von Fabelwesen säumen den Platz, Magier zeigen ihre Künste, Stunts werden vollführt und die Besucher durch die Arkaden säumende Licht- und Pyrotechnik in ihren Bann gezogen. Am ersten Oktoberwochenende findet auf dem Oberen Marktplatz der Kunsthandwerkermarkt des Handels- und Gewerbevereins Freudenstadt (HGV) parallel zu einem verkaufsoffenen Sonntag statt. Den Jahresausklang besiegelt der traditionell neuntägige Freudenstädter Weihnachtsmarkt des HGV. Er beginnt Ende November. Zahlreiche Handwerkslädchen und Einzelhändler stellen im typischen Hüttendorf ihre Waren zum Verkauf. Der Auftritt der „Turmbläser“ auf dem alles überragenden Rathausturm zählt zu den Glanzlichtern des Marktes.

Durch das Freudenstädter Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B 28 (Kehl–Ulm), B 294 (Bretten–Gundelfingen), B 462 (Rastatt–Rottweil) und B 500 (Baden-Baden–Waldshut). Durch die zentrale Lage im Schwarzwald und das Zusammentreffen von vier Bundesstraßen ergibt sich ein hohes Verkehrsaufkommen im Stadtgebiet, sodass bereits seit vielen Jahren an der Lösung der Problematik gearbeitet wird. Dazu gehört der vierspurige Ausbau der B 28 in der Kernstadt mit Baubeginn Ende 2008 sowie eine Unterfahrung der Innenstadt mit einem V-förmigen Tunnel (vordringlicher Bedarf im Bundesverkehrswegeplan).

Im Jahr 1879 erhielt die Stadt durch den Bau der von Stuttgart über Herrenberg und Eutingen im Gäu nach Freudenstadt führenden Gäubahn Anschluss an die Eisenbahn. Da deren Weiterführung ins Tal der Kinzig damals bereits geplant war (und als Teil der Kinzigtalbahn 1886 ausgeführt wurde), wurde der Hauptbahnhof im Südosten der Stadt, relativ weit vom Zentrum entfernt, angelegt. 1901 wurde der württembergische Teil der Murgtalbahn nach Klosterreichenbach gebaut. Dabei entstand der 60 Meter höher gelegene Stadtbahnhof nördlich des Zentrums. Eine durchgehende Verbindung nach Rastatt (Baden) wurde jedoch erst 1928 eingerichtet. Somit ist Freudenstadt heute Ausgangspunkt dreier Bahnstrecken.

Die Murgtalbahn stellt die Verbindung nach Karlsruhe her und wird durch die Karlsruher Stadtbahn betrieben. Die Linien S41 und S31 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) verbinden Freudenstadt über Rastatt mit Karlsruhe. Dabei fährt die S41 als Straßenbahn stündlich bis in die Karlsruher Innenstadt. Die Eilzug-Linie S31 fährt zweistündlich bis zum Karlsruher Hauptbahnhof. Die Haltestellen innerhalb Freudenstadts sind der Hauptbahnhof, die Haltestelle Schulzentrum-Panoramabad, der Stadtbahnhof und der Haltepunkt Industriegebiet. Alle Freudenstädter Haltepunkte werden tagsüber im Halbstundentakt von Stadtbahnen bedient. Die S41 verkehrt hierbei – für den ländlichen Raum ungewöhnlich – bis in die frühen Morgenstunden.

Eutingen und Stuttgart werden über die Gäubahn angefahren. Es besteht ein Zugangebot im Stundentakt mit weiteren Verdichtungen im Schülerverkehr. Seit 2006 fährt die von Karlsruhe kommende S41 alle zwei Stunden über Freudenstadt hinaus bis nach Eutingen, wo Anschluss an den Regional-Express (RE) Stuttgart–Singen besteht. In den dazwischen liegenden Stunden gibt es mit dem RE Stuttgart–Freudenstadt eine Direktverbindung in die Landeshauptstadt Stuttgart. Wie auf der Murgtalbahn fährt die S41 auch auf der Gäubahn bis früh morgens.

Die Verbindung nach Offenburg erfolgt über die Kinzigtalbahn. Es verkehren Zügen der Ortenau-S-Bahn (OSB), die Freudenstadt stündlich über Alpirsbach, Schiltach und Hausach mit Offenburg verbinden. Dabei verkehren an Wochenenden einige Züge bis Straßburg.

Fernverkehr gibt es in Freudenstadt seit der Jahrtausendwende nicht mehr. In Hausach, Horb, Karlsruhe und Offenburg bestehen Umsteigemöglichkeiten auf IC oder ICE.

Der Zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB) mit seinen über 40 Buslinien ist zusammen mit dem unmittelbar angrenzenden Stadtbahnhof mit den Stadtbahnlinien S31 und S41 einer der Hauptverkehrsknoten im Schwarzwald. Stadtbusse fahren Ziele in der Kernstadt an. Die meisten Gemeinden im Landkreis sind umsteigefrei oder über den Knoten Horb zu erreichen. Ebenso werden touristische Ziele, wie der Mummelsee und der Schliffkopf angefahren und jahreszeitabhängige Angebote wie Skibusse angeboten. Auch gibt es Verbindungen zu Städten in den Nachbarlandkreisen (z. B. Oberndorf, Wolfach, Altensteig und Dornhahn). Dabei gilt es zu beachten, dass viele Buslinien – insbesondere zu kleineren Gemeinden – keinen sehr dichten Fahrplan haben. In Nächten auf Samstag oder Sonn- und Feiertag steht das Nachtbus-Angebot Nachtexpress zur Verfügung, welches den nächtlichen Schienenverkehr ergänzt.

Im gesamten Landkreis gelten der Verbundtarif der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt (VGF) sowie das Ticket-Angebot RegioX des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV). Auf der Kinzigtalbahn hat zudem der Europass der OSB Gültigkeit.

In Freudenstadt sind etwa 300 Einzelhandelsgeschäfte heimisch. Die Stadt bindet in der Region Nordschwarzwald überdurchschnittlich viel Kaufkraft. Der Dienstleistungssektor spielt auch aufgrund des Tourismus, der sich zunehmend zum Tagestourismus entwickelt, eine wichtige Rolle. Die Stadt weist einen Einpendlerüberschuss von knapp 1.500 Menschen (Stand 2002) pro Werktag auf. Verarbeitendes Gewerbe ist zum größten Teil in den Industriegebieten angesiedelt. Erwähnenswert sind insbesondere die schlott gruppe AG, als einer der größten europäischen Tiefdrucker, die Bürkle GmbH (Maschinen zur Oberflächenveredlung), die Gebr. Schmid GmbH & Co. KG (Anlagentechnik) sowie die Firma Oest (Mineralölwerk, Tankstellen, Maschinenbau).

Als regionale Tageszeitungen berichten sowohl der Schwarzwälder Bote als auch die Neckar Chronik über das Geschehen vorort. Als kostenlose Wochenzeitungen erscheinen WOM und Anzeiger. Der werbefreie Radiosender Freies Radio Freudenstadt (FRF) auf der UKW-Frequenz 100,1 MHz und 104,1 MHz und der Sender Energy Stuttgart versorgen die Bevölkerung ebenfalls mit Lokalnachrichten.

Die Deutsche Telekom betreibt in Freudenstadt ein VDSL Netz für schnelle Datenübertragung mit bis zu 50 MBit/s. Weitere Telekommunikationsanbieter mit eigenen Telekommunikations- und Datennetzen sind Arcor, Hansenet („Alice“) und Kabel BW. Gleichwohl ist eine vollständige Breitbandversorgung nicht überall gewährleistet. Einige Stadtteile sind noch unzureichend versorgt. Die Mobilfunkversorgung im GSM-Band wird von allen vier deutschen Netzbetreibern weitgehend gewährleistet. T-Mobile und Vodafone versorgen die Innenstadt zusätzlich mit UMTS.

Freudenstadt verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Rottweil und zum OLG-Bezirk Stuttgart gehört. Ferner gibt es ein Notariat und ein Finanzamt. Die Stadt ist Sitz des Landratsamts des gleichnamigen Landkreises und beherbergt daher den Großteil dessen Verwaltungsbehörden.

Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Freudenstadt der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Ebenfalls hat der evangelische Schuldekan für die Kirchenbezirke Freudenstadt und Sulz am Neckar seinen Dienstsitz in Freudenstadt. Das römisch-katholische Dekanat Freudenstadt hat seinen Sitz jedoch in Horb am Neckar. Die Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald unterhält eine Geschäftsstelle im Industriegebiet Freudenstadt-Wittlensweiler.

Die Schulen in Trägerschaft der Stadt sind zum einen das Kepler-Gymnasium und die Kepler-Hauptschule, die beide in einem Gebäudekomplex nördlich des Zentrums und unweit der Sportanlagen untergebracht sind. Südöstlich, in Richtung des Hauptbahnhofes, liegt die Falken-Realschule. Unweit davon entfernt steht die Hartranft-Grundschule, eine „offene Ganztagsschule“ mit einer Außenstelle im Stadtteil Kniebis. Die Theodor-Gerhard-Grundschule liegt als zweite Grundschule der Kernstadt gegenüber den oben genannten „Keplerschulen“. Ihr ist zudem die Werkrealschule integriert. Die Stadtteile Dietersweiler und Wittlensweiler haben jeweils eine eigene Grundschule.

Zu den Schulen in Trägerschaft des Landkreises Freudenstadt zählen die Eduard-Spranger-Schule, eine kaufmännische Schule mit wirtschaftswissenschaftlichem Gymnasium; die Heinrich-Schickhardt-Schule als gewerblich-technische Schule mit technischem Gymnasium sowie die Luise-Büchner-Schule als hauswirtschaftliche Schule mit ernährungswissenschaftlichem Gymnasium. Alle drei Schulen sind in einem Gebäudekomplex im Nordosten des Zentrums nahe des Hauptfriedhof untergebracht und verfügen über eine eigene S-Bahn-Haltestelle. Die Christophorus-Schule, eine Förderschule, liegt nördlich nahe des Bauhofs.

Zudem sind in Freudenstadt mit dem nordwestlich gelegenen Oberlinhaus, eine evangelische Berufsfachschule für Kinderpflege, und der freien Waldorfschule in östlicher Richtung beim Hauptbahnhof zwei Privatschulen ansässig.

In Freudenstadt gibt es zudem ein Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Grund- und Hauptschulen). Das Eduard-von-Hallberger-Institut bietet angehenden ausländischen Studenten deutschsprachiger Hochschulen Sprach- und Studienvorbereitungskurse. Außerdem ist Freudenstadt Sitz des Hochschulinstitutes für Psychologie und Seelsorge (IPS) der Gustav-Siewerth-Akademie. Am Europäischen Theologischen Seminar (ETS) im Stadtteil Kniebis kann Theologie studiert werden.


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