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Kall ist eine Gemeinde im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen in der Nordeifel.

Geografische Lage

Kall liegt am Rande der Nordeifel im Dreieck zwischen Köln, Aachen und Trier. Das Flüsschen "Urft" trift sich mitten in Kall mit dem "Kallbach".

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Die Ortschaft Kall wird von großen Waldgebieten umgeben. Eine Besonderheit ist das Kalksandsteingebirge, dass der Ortschaft Kall vorgelagert ist und von den Kallern liebevoll "Fels" genannt wird. So sind auch neue Baugebiete hiernach benannt worden (Zum Felsblick oder Auf dem Fels).

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Metzgerei Hammes Kall

Kall besteht aus folgenden 23 Ortsteilen (Einwohnerzahl zum 30. Juni 2010 in Klammern):

Anstois (92) - Benenberg (114) - Diefenbach (71) - Dottel (186) - Frohnrath (148) - Gillenberg (52) - Golbach (625) - Kall (5.094) - Keldenich (893) - Krekel (280) - Rinnen (373) - Roder (65) - Rüth (53) - Scheven (529) - Sistig (778) - Sötenich (1.013) - Steinfeld (154) - Steinfelderheistert (127) - Straßbüsch (24) - Urft (324) - Wahlen (476) - Wallenthal (209) - Wallenthalerhöhe (28)

Friseur Bungart - Euskirchen
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Bildergalerie

Nachbargemeinden

  • Die Gemeinde Kall grenzt an die Nachbargemeinden Hellenthal und Nettersheim sowie an die Städte Schleiden und Mechernich.
  • Die Gemeinde Kall liegt in der Mitte des Kreises Euskirchen und hat keine Grenze zu anderen Kreisen.

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Klima

Da Kall am Rande der Eifel liegt, ist das Klima durch das rauhe Eifelkima geprägt. Die bioklimatischen Bedingungen sind in der Eifel günstig.

Wärmebelastung und Luftschwüle treten im Sommer nur selten auf. Kall hat insgesamt ein ausgesprochenes Reizklima. Kall ist ein Reinluftgebiet mit sehr geringer luftchemischer Belastung. An heißen Sonnentagen ergibt sich manchmal eine erhöhte Konzentration von bodennahem Ozon.

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Geschichte

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1969 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Golbach, Keldenich, Sistig, Sötenich, Urft, Wahlen und Wallenthal eingegliedert. Am 1. Januar 1972 wurden Ortschaften, die früher der Gemeinde Wahlen angehörten, mit einer Fläche von 18,18 km² und 925 Einwohnern aus Kall aus- und nach Hellenthal eingemeindet. Gleichzeitig wurden 66 ha mit 10 Einwohnern der Gemeinde Gemünd nach Kall umgegliedert.

Religionen

  • Kath.Pfarrgemeinde Kall St.Nikolaus
  • Ev. Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal

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Wappen

Die Gemeinde Kall ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Köln vom 10. Juni 1974 das Recht zur Führung eines Wappens und eines Siegels verliehen worden.

Blasonierung: "Halbgespalten und geteilt von Blau und Gold (Gelb) über Silber (Weiß). Im blauen, mit goldenen (gelben) Lilien bestreuten Feld ein linksgewendeter, wachsender, golden (gelb) bekrönter, rot bezungter, silberner (weißer) Löwe; im goldenen (gelben) Feld ein wachsender, rot bewehrter und bezungter schwarzer Löwe; im silbernen (weißen) Feld zwei gestürzte, schräggekreuzte, schwarze Pfeile."

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Das Wappen vereinigt die Wappen der ehemaligen Territorialherren des heutigen Gemeindegebietes: der Herren von Schleiden und der Herzöge von Jülich. die gekreuzten Pfeile sind dem Wappen der Abtei Steinfeld, dem kulturhistorischen Mittelpunkt des Gemeindegebietes, entnommen.

Flagge

Der Gemeinde Kall ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Köln vom 8. Juni 1990 das Recht zur Führung einer Flagge als Hissflagge verliehen worden.

Beschreibung der Flagge: "Von Weiß und Schwarz im Verhältnis 1 : 1 längsgestreift mit dem von der Mitte zur Stange hin verschobenen, der Beschreibung in Absatz 1 der Hauptsatzung entsprechenden Wappenschild der Gemeinde."

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Tourismus

Kall liegt im Naturpark Nordeifel und ist Nationalpark-Ort für den Nationalpark Eifel. Das Gebiet war früher durch Bergbau und Metallverarbeitung vor allem von Eisenerzen und Bleierzen geprägt.

Dem spürt ein in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen angelegter Montanhistorischer Wanderweg, der Pingenwanderpfad Kall (12 km), nach. Kall liegt außerdem am Römerkanal-Wanderweg von Nettersheim nach Köln entlang der Eifelwasserleitung.

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Wandern und Radfahren

Durch das Gebiet der Gemeinde Kall führt der 330 km lange Eifelsteig, ein Wanderweg von Aachen nach Trier. Die Ettape 5 führt von Gemünd zum Kloster Steinfeld, eine sehr abwechslungsreiche Mischung aus Wald-, Panorama-, Tal- und Höhenwegen. Die Etappe 6 dann ab dem Kloster Steinfeld bis Blankenheim. 

Durch den Ort führt der Radwanderweg Eifel-Höhen-Route, der als Rundkurs um den Nationalpark Eifel führt.

Der Radwanderweg Tälerroute führt ebenfalls durch den Ort. Sie erschließt touristisch interessante Orte in Nordrhein-Westfalen auf familienfreundlicher Strecke.

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Schulen

Die Gemeinde Kall ist einer der bedeutendsten Schulstandorte im gesamten Kreis Euskirchen.

Grundschulen

  • Gemeinschaftsgrundschule Kall, Auelstraße (offener Ganztag)
  • Gemeinschaftsgrundschule Sistig (offener Ganztag)

Hauptschule

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  • Hauptschule Kall, Auelstraße (offener Ganztag)

Sekundarschule

  • Sekundarschule Kall - Mechernich, Auelstraße (Ganztag) Ab dem Schuljahr 2012/13 wird in Kall, gemeinsam mit der Stadt Mechernich, die Sekundarschule angeboten. Hier können alle Abschlüsse erworben werden. Die Hautpschule wird ab dem Jahr 2013 keine Eingangsklasse (Kl.5) mehr bilden.

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Weiterführende Schulen

  • Hermann Josef Kolleg Kall-Steinfeld (Gymnasium und Internat) im Kloster Steinfeld
  • Berufskollegs Eifel (Berufsschule und Wirtschaftsgymnasium)
  • Fachschule für Tourismus

Förderschulen

  • St. Nikolaus Schule Kall (Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
  • Schule für Erziehungshilfe, Urft

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Straßenverkehr / ÖPNV

Kall bildet nach seiner Lage in etwa den Schnittpunkt zwischen den Städten Aachen und Koblenz bzw. Köln und Trier, es ist unmittelbar über die Bundesstraße 266 erschlossen. Die Bundesautobahn 1 kann in wenigen Minuten über die Anschlussstellen 111 Wißkirchen (Euskirchen), 112 Bad Münstereifel/Mechernich oder 113 Nettersheim erreicht werden.

Mehrere Buslinien der Regionalverkehr Köln verbinden Kall mit den umliegenden Ortsteilen, dem Schleidener Tal, Zingsheim, Mechernich und Marmagen. Ein Großteil der Fahrten (außer ins Schleidener Tal) wird jedoch per TaxiBus, nach telefonischer Voranmeldung durchgeführt.

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Schienenverkehr

Der Bahnhof Kall beherbergt seit einer aufwändigen Renovierung im Jahr 2009 ein Kundencenter der RVK mit einem Infocenter zum Nationalpark Eifel. Er liegt an der Eifelstrecke Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier (KBS 474), und wird im Personenverkehr von drei Linien des Regionalverkehrs bedient.

Weitere Bahnstationen im Gemeindegebiet sind Scheven (stündliche Bedienung durch die RB24) und Urft (zweistündliche Bedienung durch den RE22). Während der Sommermonate verkehrt vom Bahnhof Kall zudem die Oleftalbahn (Museumsbahn) über Gemünd und Schleiden nach Hellenthal.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der regionale Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und der NRW-Tarif.

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Nationalpark Eifel

Der Nationalpark Eifel ist der 14. Nationalpark in Deutschland und der erste in Nordrhein-Westfalen. Er wurde am 1. Januar 2004 eingerichtet. Er umfasst 10.700 ha Fläche, darunter die Dreiborner Hochfläche.

Allgemeines

Für den Nationalpark Eifel gelten die fachlichen Ziele der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN. Demnach gilt, dass mindestens 75 Prozent der Nationalparkfläche innerhalb von 30 Jahren nach Gründung des Parks, der Natur - d.h. ohne menschliche Nutzung - überlassen werden. Rahmenziele, Instrumente und Organe sind in der Nationalpark-Verordnung (NP-VO) festgelegt.

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Der relativ junge Nationalpark liegt im Norden der Eifel zwischen Nideggen im Norden, Gemünd im Süden und der belgischen Grenze im Süd-Westen. Seit dem 1. Januar 2004 ist die Rechtsverordnung des Landes in Kraft, die die Grundlage für den Park legt. Die Nationalparkverwaltung wurde damit dem Nationalparkforstamt Eifel mit Sitz in Schleiden übertragen. Zum Forstamtsleiter und damit ersten Leiter der Nationalparkverwaltung wurde Henning Walter ernannt.

Das Gebiet ist ca. 10.700 Hektar groß, grenzt im Nordwesten an den Rurstausee und umfasst die Urfttalsperre, den ehemaligen Truppenübungsplatz Vogelsang, jedoch nicht die NS-Ordensburg Vogelsang selbst. Der Bereich des früher vom belgischen Militär verwalteten und genutzten Nato Truppenübungsplatzes Vogelsang, die Dreiborner Hochfläche macht ca. 3.300 Hektar der Gesamtfläche aus und ist erst seit dem 1. Januar 2006 für die Öffentlichkeit zugänglich.

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Der Nationalpark Eifel schützt den vom atlantischen Klima geprägten Hainsimsen-Buchenwald, der bis heute in Teilen in der Nordeifel erhalten geblieben ist und ursprünglich die gesamte Eifel und große Teile Mitteleuropas bedeckte. Auf 110 Quadratkilometern erstrecken sich Laub- und Nadelwälder, Seen, Bäche und offene Grasflächen.

Ein großes unzerschnittenes Waldgebiet mit hohem Buchenwaldanteil ist der Kermeter. Dieses Waldareal ist zugänglich und bietet eine Vielzahl von interessanten Wanderungen. Der Nationalpark Eifel beheimatet über 900 gefährdete Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste. Allein 1.300 Käferarten wurden in seinen Wäldern entdeckt. Unter anderem leben die Wildkatze, der Schwarzstorch und die in NRW seltene Mauereidechse im Nationalpark Eifel.

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Durch ehemalige Nutzungsarten des Waldes, insbesondere die Gewinnung von Holzkohle, waren weite Flächen in der Eifel noch zu Beginn des 19. Jahrhundert waldfrei. Erst die Preußen haben im 19. Jahrhundert weite Teile der Eifel mit Fichten bepflanzt. Weiter gefördert wurde diese Baumart nach dem Zweiten Weltkrieg. Fichten wachsen schneller als viele Laubbaumarten und ermöglichen so eine zügigere Aufforstung.

Da nach der Ausweisung zum Nationalpark die Natur in weiten Bereichen sich selbst überlassen wird, können viele Nadelbäume dem Borkenkäfer zum Opfer fallen. Besonders der Höhenzug Kermeter, der im Norden und Westen von der Rurtalsperre und im Süden von der Urfttalsperre begrenzt wird, wird davon betroffen sein, da für die Borkenkäfer das dortige recht niederschlagsarme Klima angenehm ist. Dies ist ein natürlicher Prozess, der jedoch beaufsichtigt wird.

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Ein Übergreifen auf Nadelwaldflächen außerhalb des Nationalparks soll somit rechtzeitig verhindert werden. Ein Nachwachsen von Buchen im Nationalparkgebiet wird im Süden des Großschutzgebietes sanft unterstützt. Hierzu werden zum Teil sogenannte Initialpflanzungen vorgenommen. Aber es gibt auch Gebiete, die keine Unterstützung mehr benötigen. Die Buche gedeiht gut im Schatten und man kann auch heute unter Fichten eine natürliche Buchenverjüngung entdecken. Allerdings werden noch einige Jahrzehnte vergehen, bis die Buche wieder die dominierende Baumart ist.

Wegesystem

Rund 240 Kilometer Wanderwege stehen Besuchern im Nationalpark Eifel offen. Radsportler dürfen davon 104 Kilometer und Reiter 65 Kilometer nutzen. Wenn genug Schnee liegt sind außerdem fünf Kilometer Loipen für Langlaufskifahrer gespurt. Alle Wege sind mit Holzschildern markiert und in der aktuellen Wanderkarte des Eifelvereins eingetragen.

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Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Vogelsang, der Dreiborner Hochfläche, weisen zusätzlich kniehohe Pfeiler mit Farbband den richtigen Weg. Dies ist der Lebensgefahr geschuldet, die hier wegen zurückgelassener Minen abseits der Wege besteht.

Im gesamten Nationalpark sind etliche Wanderwege ausgeschildert. Speziell auf das Schutzgebiet ausgerichtet und durch entsprechende Literatur unterfüttert sind die Rundwanderwege "Thementouren" und der viertägige "Wildnis-Trail".

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Der Wildnis-Trail

In vier anspruchsvollen Tagesetappen können Besucher den gesamten Nationalpark mit seinen verschiedenen Landschaften durchqueren. Der Wildnis-Trail ist so angelegt, dass er von Monschau-Höfen im Südwesten in vielen Windungen bis zur nördlichsten Spitze des Schutzgebiets nach Hürtgenwald-Zerkall führt.

Umgefallene Bäume, alte Baumriesen und nachwachsende Sprösslinge vermitteln in einigen Abschnitten schon heute einen ersten Eindruck davon, wie es in einigen Jahrzehnten fast überall aussehen soll.

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Nationalpark-Tore

Zur Besucherbegrüßung und zur Information im touristischen Service-Bereich hat die Nationalparkverwaltung inzwischen fünf Nationalpark-Tore eingerichtet. Bei freiem Eintritt sind die Tore täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Neben der Grundinformation bietet jedes Informationshaus in Form einer Ausstellung ein anderes Schwerpunktthema an.

Im Nationalpark-Tor Rurberg am Eiserbachdamm heißt das Motto Lebensadern der Natur, das Wasser ist hier das Leitthema der Dauerausstellung. In Gemünd erleben die Besucher spannende Waldgeschichten im Nationalpark-Tor am Kurgarten. In Heimbach, im alten Bahnhofsgebäude, sind Waldgeheimnisse in einem begehbaren Hörspiel der Themenschwerpunkt. Im Nationalpark-Tor Höfen sind die Narzissenwiesen ein Hauptthema.

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Das größte Vorkommen der Gelben Wildnarzisse in Deutschland beginnt am Rand des Bundesgolddorfes. In Nideggen geht es um den Menschen und die Natur selbst, wobei es sich unter anderem um die Logistik der Natur dreht. Insbesondere die Nationalpark-Tore in Höfen und in Nideggen sind durch Leitsysteme, ausleihbare Audiogeräte usw. auch für Menschen mit Behinderungen geeignet. Barrierefreie Sanitäranlagen sind in allen fünf Toren vorhanden.

Führungen

Der Nationalpark bietet regelmäßige, kostenlose Führungen mit einem ausgebildeten Ranger an. Besucher können zwischen mindestens acht Angeboten pro Woche wählen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Ranger erzählen unterwegs nicht nur Lehrreiches, sondern sie geben auch nette Anekdoten und eigene Erfahrungen zum Besten. Geeignet sind die Rundwanderungen alle auch für blinde und sehbehinderte Menschen mit Begleitperson sowie für Familien mit Kindern. Die so genannten "Rangertreffpunkte" werden außerdem auf die Kondition und Bedürfnisse aller Teilnehmer abgestimmt.

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Neben diesen Rangertouren und -treffpunkten gibt es an unregelmäßigen Terminen oder saisonabhängig Nationalparktreffs mit ausgebildeten Waldführern, mehrsprachige Touren, Wanderungen in gebärdensprachlicher Begleitung, Ranger-Schiffsfahrten, Kutschfahrten und mehr. Speziell auf Kinder und Eltern ausgerichtet sind die monatlichen Familientage, die während der Schulferien in NRW zusätzlich montags bis freitags stattfinden. Auskunft über all diese Angebote sowie die buchbaren Waldführer für individuelle Gruppen gibt es beim Nationalparkforstamt Eifel.

Nationalpark-Buslinien

Anders als in vielen Nationalparken Deutschlands gibt es im Nationalpark Eifel kaum besondere Nationalpark-Buslinien neben dem regulären Angebot, welche den Nationalpark erschließen, lediglich das Mäxchen und die Linie 815 (eine Fahrt). Während die Linien SB63 und 231 von DB Rheinlandbus betrieben werden, werden die Linien SB82 und 815 von der Regionalverkehr Köln betrieben. Für das Mäxchen ist die Dürener Kreisbahn zuständig.

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  • Nationalpark-Shuttle SB82: Kall − Gemünd − Vogelsang
  • Wald-Linie 815: Kall − Gemünd − Dreiborn − Monschau (nur eine Fahrt So/Fe, mit Fahrradanhänger)
  • Wasser-Linie 231: Heimbach − Schwammenauel − Urfttalsperre − Gemünd (− Schleiden)
  • Nationalpark-Linie SB63: Aachen − Simmerath − Einruhr − Vogelsang − Gemünd (− Schleiden)
  • Mäxchen: Heimbach − Kermeter − Schwammenauel (− Wildpark Schmidt) − Heimbach (Doppeldeckerbus)

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Die Fahrradbusse Aachen − Roetgen − Vogelsang − Gemünd − Heimbach und Aachen − Roetgen − Monschau − Kaltenherberg stellen nur eine Durchbindung der Linien SB63 und 231 bzw. 66 und 85 bei einigen Kursen dar und werden, wie die Wald-Linie 815, mit einem zusätzlichen Fahrradanhänger gefahren.

Für sämtliche im und um den Nationalpark verkehrende Linien wird jährlich im April ein kostenloser Nationalpark-Fahrplan herausgegeben. Ein großes Problem ist die mitten durch den Nationalpark verlaufende Grenze zwischen dem Aachener Verkehrsverbund (AVV) und dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

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Bei verbundraumüberschreitenden Fahrten gilt stets AVV-Tarif, einen einheitlichen Übergangstarif gibt es nicht. Für VRS-Kunden gibt es lediglich Sonderregelungen für Tagestickets, ähnliche Regelungen für VRS-Zeitkarteninhaber gibt es jedoch nicht. Daher ergeben sich vor allem für diese erhebliche Nachteile bei der Nutzung des Busangebots.

Gefahr durch Minenfelder

Einige Bereiche des Nationalparks werden wohl auf lange Sicht nicht für die Öffentlichkeit freigegeben. Aus Zeiten des Zweiten Weltkriegs existieren noch Glasminenfelder in der Nähe der Staumauer der Urfttalsperre. Man kann diesen Minentyp nur schwer räumen, da es noch kein Gerät gibt, welches auf diesen Minentyp reagiert.

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Selbst Sprengstoffspürhunde können hier nicht eingesetzt werden, da sich durch Kriegshandlungen auch Sprengstoffspuren im Boden verteilt haben. Verletzungen durch diese Minen medizinisch zu behandeln ist zudem äußerst schwer, da die Glassplitter selbst durch Röntgen nicht erkannt werden können. Ein weiterer hier verlegter Minentyp – Betonminen – dürfte sich mittlerweile durch eindringende Feuchtigkeit selbst deaktiviert haben; dies ist bei Glasminen jedoch nicht möglich, da diese gegen Feuchtigkeit weitaus besser geschützt sind. Zudem sind einige Bereiche, vor allem auf der Dreiborner Hochfläche, mit Munitionsresten aus den Zeiten des Truppenübungsplatzes Vogelsang verseucht.

Die mit Minen und Munitionsresten verseuchten Bereiche des Nationalparkes sind mit Flatterbändern und Zäunen abgesperrt; das Betreten ist streng verboten.

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Eifelwasserleitung

Die Eifelwasserleitung – auch Römerkanal oder die Römische Wasserleitung nach Köln genannt – war eines der längsten Aquädukte des römischen Imperiums und gilt als größtes antikes Bauwerk nördlich der Alpen.

Geschichte der Leitung

Die Anlage hatte eine Vorgängerin, die heute Vorgebirgsleitung genannt wird oder besser nach ihren einzelnen Zweigen: Bachemer-, Gleueler-, Burbacher-, und Hürther Leitung, die zwischen 1929 und 1953 ergraben wurden. Sie entstanden wahrscheinlich in verschiedenen Abschnitten bereits circa 30 n. Chr. vor Erhebung der Ubierstadt zur römischen Colonia.

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Sie nutzte einige Quellen und saubere Bäche des Höhenzuges Ville (süd-)westlich von Köln, insbesondere des Duffesbaches oder Hürther Baches. Bevor diese Bäche von den Römern kanalisiert wurden, versickerten sie im Rheinschotter.

Als die Menge und Qualität des Wassers dieser Leitung nicht mehr ausreichten, die schnell wachsende antike Großstadt zu versorgen, obwohl die Quellen auch im Sommer durch die in der Ville wasserspeichernden Braunkohleschichten eine ausreichende Schüttung hatten, wurde eine neue Wasserleitung zu den Quellen in der Eifel angelegt. Das kalkreiche Quellwasser aus der Eifel galt als qualitativ besonders hochwertig.

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Die Eifelwasserleitung wurde um das Jahr 80 n. Chr. in der Nordeifel aus Opus caementitium und aus im Halbbogen gemauerten Steinen erbaut. Obwohl literarische und epigraphische Quellen fehlen, kann doch als sicher angenommen werden, dass die Leitung vom römischen Heer errichtet wurde, denn nur dieses verfügte über die entsprechenden Mittel.

Sie hatte eine Länge von 95,4 Kilometern und eine Transportkapazität von bis zu 20.000 Kubikmetern Trinkwasser je Tag. Zählt man die verschiedenen Zuleitungen von den Quellen noch hinzu, dann hatte die Leitung sogar eine Länge von 130 km. Die Anlage versorgte die damalige römische Stadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium mit Wasser für die öffentlichen Laufbrunnen, Thermen und privaten Hausanschlüsse.

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Die Leitung transportierte das Wasser einzig und allein durch ihr Gefälle und gehört zu den Denkmälern damaliger, bis heute nachwirkender Ingenieurskunst. Der Verlauf zeigt die Befähigung der Römer zur exakten Vermessung, den Zugang zu Prinzipien der Physik und deren praktischer Ausführung. Manche vermuteten auch den Eisernen Mann als Fixpunkt, dieser ist jedoch vermutlich jünger.

Die gesamte Anlage war bis etwa 260 in Betrieb, sie wurde nach der ersten Plünderung und Zerstörung Kölns durch die Germanen nicht wieder in Betrieb genommen. Nach diesen Zerstörungen wurde die rasch wieder aufblühende Stadt vom Duffesbach, der der Kanaltrasse folgte, mit Wasser versorgt. Damit war quasi der vorherige Status wieder gegeben.

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Verlauf der Leitung

Die Eifelwasserleitung hatte ihren Ursprung in der Gegend von Nettersheim im Flusstal der Urft am Grünen Pütz, wo sie das Wasser einer Quelle aufnahm. Als reine Gefälleleitung zog sie sich am Talhang der Urft entlang nach Kall, um dort die Wasserscheide zwischen Maas und Rhein zu überwinden.

Die damaligen römischen Ingenieure haben im Gelände genau diese eine mögliche Stelle ausfindig gemacht, an der die Gefälleleitung ohne einen Tunnel oder eine Druckrohrleitung die Wasserscheide überwinden konnte. Anschließend verlief die Leitung parallel zum Nordhang der Eifel, überquerte die Erft bei Euskirchen-Kreuzweingarten und zwischen Rheinbach und Meckenheim die Swist mit einer gemauerten Gewölbebrücke, um dann im Kottenforst bei Buschhoven, nordwestlich von Bonn, den Höhenrücken des Vorgebirges zu passieren.

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Weiter führte die Leitung über Brühl und Hürth nach Köln. Sofern die angetroffenen Quellen den römischen Ansprüchen an Qualität und Quantität genügten, wurden sie ebenfalls mit Quellfassungen versehen und in die Leitung eingespeist.

Die Ausführung der Leitung

Die Leitung verlief normalerweise zum Schutz vor Frost etwa 1 m unterhalb der Erdoberfläche. Der archäologische Ausgrabungsquerschnitt zeigt zuunterst eine lose Lage Steine, auf die eine U-förmige Rinne aus Beton oder Mauersteinen gesetzt wurde. Anschließend wurde auf die Rinne eine Schicht aus sauber zugehauenen und vermörtelten Natursteinen gemauert, die ihrerseits ein Gewölbe aus Steinen mit viel Mörtel trug. Bei der Ausführung in Beton und für das Gewölbe wurden Bretter für die Schalung verwendet, deren Maserung als Abdruck im Beton erkennbar ist.

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Die Leitung selbst hatte innen eine Breite von siebzig Zentimetern und eine Höhe von einem Meter und konnte damit auch von innen begangen werden. Sie war zum Schutz vor eindringendem Schmutzwasser außen verputzt und wurde bei Bedarf von einer Drainage begleitet, die das anstehende Grundwasser von der Leitung fernhielt.

Kleinere Wasserläufe kreuzte die Leitung mit entsprechenden Durchlässen, von denen einer in der Nähe des Grünen Pützes sogar noch vollständig erhalten ist. Auch das Innere der Leitung war mit einem rötlichen Putz versehen (opus signinum), der neben Kalk auch zerstoßene Ziegelsteine enthielt. Dieser Putz erhärtete auch unter Wasser und dichtete die Leitung gegen Wasserverluste nach außen ab. Feine Ritzen und Spalten im Putz dichteten die römischen Bauarbeiter mit Holzasche ab, die sie bei der Inbetriebnahme und Erstbefüllung der Leitung mit Wasser hineinstreuten.

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Die römische Quellfassungen

Neben dem bereits erwähnten Grünen Pütz bei Nettersheim existierten weitere Quellfassungen im Verlauf der Leitung. Bekannt ist in erster Linie der Klausbrunnen bei Mechernich-Kallmuth, dessen Brunnenstube nach einer archäologischen Ausgrabung rekonstruiert und mit einem Schutzbau versehen wurde. Weitere Quellen wurden beispielsweise in Mechernich-Urfey gefasst und der Leitung zugeführt. Die Brunnenstuben wurden von der Konstruktion her den örtlichen Gegebenheiten angepasst und würden auch den heutigen technischen Erfordernissen entsprechen.

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  • Der Grüne Pütz bei Nettersheim (?50° 30′ 46″ N, 6° 36′ 39″ O)
  • Der Klausbrunnen bei Mechernich-Kallmuth (?50° 33′ 9″ N, 6° 37′ 45″ O)
  • Das Quellgebiet bei Mechernich-Urfey
  • Das Quellgebiet Hausener Benden bei Mechernich-Weyer

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Gerade das letztgenannte Quellgebiet stellt eine Besonderheit dar: Auf der Suche nach einer ergiebigen Quelle zur Versorgung von Mechernich mit Trinkwasser stieß man 1938 auf eine Zuleitung der Eifelwasserleitung. Das ausströmende Wasser wurde daraufhin in das moderne Versorgungsnetz eingeleitet. Auf eine archäologische Suche nach der Quellfassung verzichtete man, um die Quelle nicht zu gefährden.

Die Ansprüche der Römer an die Qualität des Wassers

Die Menschen im römischen Imperium bevorzugten Trinkwasser mit hoher Wasserhärte. Derartiges Trinkwasser ist vollmundiger als fade schmeckendes weiches Wasser, es neigt aber auch zu Kalkausfällungen innerhalb der Transportleitungen. Diese Kalksinterablagerungen legten sich als dichte Schicht auf alle Bereiche der Leitung und verhinderten innerhalb der städtischen Rohrleitungen aus Blei, dass dieses giftige Schwermetall in das Trinkwasser geraten konnte. Die Eifelwasserleitung war auch von diesen Niederschlägen betroffen, die teilweise die Stärke von 20 cm erreichen konnten. Trotz der Verengung des Querschnitts durch diese Kalkausfällungen konnte die Leitung problemlos die notwendige Kapazität für den Wassertransport bereitstellen. Die Kalkausfällungen selbst stellten in späteren Jahren eine begehrte Quelle für Baumaterialien dar.

Ein Verfahren zur Prüfung einer Quelle für die Gewinnung von Trinkwasser nennt der römische Architekt und Autor Vitruv:

"Die Erprobung und Prüfung der Quellen muss so besorgt werden: Wenn die Quellen von selbst hervorquellen und offen zu Tage liegen, dann betrachte und beobachte man, bevor man mit dem Leitungsbau beginnt, welchen Gliederbau die Menschen haben, die in der Umgebung dieser Quellen wohnen. Ist ihr Körperbau kräftig, ihre Gesichtsfarbe frisch, sind ihre Beine nicht krank und ihre Augen nicht entzündet, dann werden die Quellen ganz vortrefflich sein."

An anderer Stelle findet sich bei demselben Autor:

"Daher müssen mit großer Sorgfalt und Mühe die Quellen gesucht und gefunden werden im Hinblick auf die Gesundheit des menschlichen Lebens."

Die Hochbauten der Eifelwasserleitung

Bei der Eifelwasserleitung trifft man kaum auffällige Hochbauten an, wie man sie sonst als römische Aquädukte bei anderen antiken Fernwasserleitungen antrifft. Ein prominentes Beispiel für solch einen Hochbau stellt der Pont du Gard im Süden Frankreichs dar. Dafür gab es mehrere Gründe:

  • Der Verlauf der Leitung verursachte keinen derartigen Bauaufwand.
  • Die Leitung konnte vor Frost geschützt im Untergrund bleiben.
  • Das Wasser behielt auf dem Weg nach Köln seine angenehm kühle Temperatur.
  • Die Leitung konnte im Kriegsfall nicht so schnell zerstört werden.

Trotzdem gab es an der Eifelwasserleitung Hochbauten. Die auffälligste Brücke war die Überquerung des Swistbaches bei Rheinbach mit einer Bogenbrücke von 1400 Metern Länge und bis zu 10 Metern Höhe. Die Archäologen gehen davon aus, dass die Brücke einmal 295 Bögen mit einer lichten Weite von 3,56 m gehabt haben muss. Von dem Bauwerk ist, abgesehen von einem niedrigen Streifen aus Schutt, nichts mehr erhalten.

Eine kleinere Bogenbrücke, die Aquäduktbrücke Vussem, überquerte ein Seitental bei Mechernich-Vussem in etwa 10 Metern Höhe und 80 Metern Länge. Der archäologische Befund stellte sich als eindeutig dar, so dass man eine Teilrekonstruktion der Brücke vornehmen konnte, um dem Besucher eine Vorstellung von dem Bauwerk geben zu können.

Neben diesen größeren Aquäduktbrücken gab es aber auch viele kleine, die der Überwindung von Bachläufen dienten. Ein gut erhaltenes Beispiel eines solchen Brückchens ist die Aquäduktbrücke in Mechernich-Vollem.

Auch hinter dem Villeabschnitt, wo die Leitung über die alte Hürther Leitung geführt wurde, waren Hochbauten errichtet, die allerdings heute im Boden stecken.

Der römische Baustellenbetrieb

Der Bau der Leitung stellte hohe Ansprüche an die Fähigkeiten und Kenntnisse der ausführenden Ingenieure. Andererseits scheinen Qualitätsmängel am Bau auch bei den Römern nicht unbekannt gewesen zu sein, denn Sextus Iulius Frontinus als leitender Beamter der städtischen Wasserversorgung von Rom schrieb:

"Kein anderer Bau erfordert größere Sorgfalt in seiner Ausführung als einer, der dem Wasser standhalten soll. Daher ist für einen solchen Bau in allen Einzelheiten Gewissenhaftigkeit vonnöten - ganz im Sinne der Regeln, die zwar alle kennen, aber nur wenige befolgen."

Der Aufwand zum Bau der Leitung

Ein Bauwerk dieser Länge war von der Vermessung, dem Tiefbau und den Mauerarbeiten nicht in einem Zuge zu verwirklichen. Stattdessen haben die römischen Ingenieure, die zu den an der Rheingrenze stationierten Legionen gehört haben dürften, die gesamte Baustelle in einzelne Baulose unterteilt. Die moderne Archäologie ist mit ihren Methoden in der Lage, die Grenzen solcher Baulose festzustellen. Bei der Eifelwasserleitung konnten so Lose mit je 4440 Metern festgestellt werden, das sind ziemlich genau 15.000 römische Fuß. Weiterhin ließ sich nachweisen, dass die Vermessung völlig unabhängig vom Bau der Leitung stattfand. In diesem Zusammenhang wird der Leitungsbau ähnlich abgelaufen sein, wie es heute noch auf Großbaustellen üblich ist. Der Bauaufwand wird mit einem Erdaushub von 3 bis 4 Kubikmetern je laufendem Meter Leitung geschätzt, hinzu kommen 1,5 Kubikmeter Mauerwerk und Beton sowie 2,2 Quadratmeter Putz zur Abdichtung der Leitung. Der gesamte Aufwand wird auf 475.000 Tagewerke geschätzt, bei 180 effektiven Bautagen im Jahr wären dafür etwa 2500 Arbeiter 16 Monate lang beschäftigt. Die tatsächliche Bauzeit wird aber deutlich länger gewesen sein, da in dieser Rechnung weder die Vermessung noch die Beschaffung der Baustoffe enthalten sind. Nach der Fertigstellung der Anlage, beziehungsweise Ihrer Abschnitte, wurde die Baugrube wieder aufgefüllt, die Oberfläche eingeebnet und ein Weg für die Leitungswärter, die den Trassenverlauf regelmäßig inspizierten, angelegt. Dieser Weg markierte gleichzeitig einen Schutzstreifen, innerhalb dessen eine landwirtschaftliche Nutzung des Geländes verboten war. Ähnliche Einrichtungen sind auch von anderen Aquädukten bekannt. An der römischen Wasserleitung nach Lyon, dem Gier-Aquädukt, fanden die Archäologen eine Verbotstafel mit folgender Aufschrift:

Auf Geheiß des Kaiser Caesar Trajanus Hadrianus Augustus ist niemandem das Pflügen, Säen oder Pflanzen gestattet innerhalb des Raumes, der zum Schutz der Wasserleitung bestimmt ist.

Römische Vermessungstechnik

Panoramablick in die "Römische Brunnenstube", südlich von Kallmuth (Mechernich) Neben der sinnvollen Lage der Leitung im Gelände musste vor allem das notwendige Gefälle der Leitung gewährleistet sein. Die römischen Ingenieure waren mit ihren Chorobates, wasserwaagenähnlichen Messgeräten in der Lage, ein Gefälle von einem Promille einzuhalten, die Leitung überwand also auf eintausend Meter Entfernung die Höhe von gerade einem Meter. Hinzu kam die Notwendigkeit, an den Grenzen der einzelnen Baulose einen Zwangspunkt in der Höhe einhalten zu müssen, denn bei einer Bautätigkeit leitungsabwärts stieß man irgendwann an den Beginn des nächsten Loses, das vom Nachbarbautrupp bereits begonnen wurde. Die Leitung durfte somit keinesfalls zu tief an diesem Zwangpunkt ankommen. Entsprechend vorsichtig und sparsam sind die römischen Bauleute mit dem zur Verfügung stehenden Gefälle umgegangen. Kam die Leitung dagegen zu hoch an dieser Stelle an, genügte ein kleines Tosbecken in der Leitung zur Beruhigung des aus dieser Höhe herunterfallenden Wassers.

Römischer Beton als Baustoff

Die römischen Bauleute verwendeten eine Mischung aus gebranntem Kalk, Sand, Steinen und Wasser als eine Art Beton, der zwischen die Baugrube als Außenschalung und eine Innenschalung aus Brettern eingestampft wurde. Proben dieses Materials wurden modernen Prüfungen unterzogen; es zeigte sich dabei, dass der Beton ohne weiteres den heutigen Normen für diesen Baustoff entsprochen hätte. In der Literatur wird für diesen Baustoff auch der Name Opus caementitium verwendet.

Der Betrieb der Leitung

Während ihrer wahrscheinlich 180-jährigen Betriebsdauer von 80 bis ungefähr 260 nach Christus musste die Leitung ständig gewartet, ausgebessert, gereinigt und von Sinter befreit werden. Dies geschah durch regelmäßig angelegte Revisionsschächte, von denen aus die Leitung begangen werden konnte. Mitunter wurden diese Revisionsschächte auch über Reparaturstellen und Grenzen der Baulose angelegt. An der Zusammenführung der einzelnen Quellstränge entstanden ähnlich gestaltete offene Becken, damit das Bedienungspersonal derartige Problemstellen stets im Auge behalten konnte.

Zur Beseitigung von Verunreinigungen und Schwebstoffen aus dem Frischwasser wurden unter geschickter Ausnutzung der Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit Absetzbecken eingesetzt. Dies lässt sich zumindest in der ersten Betriebsphase des Vorgängerbaues, der Hürther Leitung, vor dem Anschluss der Eifelwasserleitung an diesen nachweisen. Durch diese Technik wurde die Wasserqualität zusätzlich erhöht. Bei Straßenbauarbeiten an der Berrenrather Straße wurde 1927 ein solches Becken, das noch heute dort besichtigt werden kann, ausgegraben. Münzfunde in dieser Anlage lassen einen Einsatz ab etwa dem Jahr 50 vermuten. Bei dem Anschluss der Eifelwasserleitung wurde dieses Becken mit dem Aquädukt überbaut.

Die Verteilung des Wassers in der antiken Stadt Köln

Auf den letzten Kilometern vor der antiken Stadt verließ die Leitung das Erdreich und führte das Wasser über eine Aquäduktbrücke, die vor der Stadt die Höhe von etwa 10 m erreichte. Der Grund für diesen zusätzlichen Bauaufwand ist in der Notwendigkeit zu suchen, auch höher gelegene Stadtteile mit Druckrohrleitungen versorgen zu können. Die damaligen Rohre bestanden aus Bleiplatten, die man zu einem Ring walzte und an den Stoßstellen des Ringes miteinander verlötete. Daneben waren auch Flansche zur Verbindung der einzelnen Rohrstücke in Gebrauch. Als Armaturen verwendeten die Römer Absperrhähne aus Bronze. Das ankommende Wasser floss dann in erster Linie in die vielen öffentlichen Laufbrunnen der Stadt, die ständig in Betrieb waren. Das Netz der Laufbrunnen war so dicht, dass kein Einwohner der Stadt weiter als 50 m zu einem dieser Brunnen gehen musste. Weiterhin versorgte die Leitung Thermen, private Hausanschlüsse sowie die öffentlichen Toilettenanlagen. Die Abwässer wurden durch ein im Kölner Untergrund befindliches Kanalnetz in den Rhein geschwemmt. Ein Stück dieser Abwasserleitungen kann unter der Kölner Budengasse auch heute noch besichtigt und begangen werden.

Die Nutzung der Leitung als Steinbruch

Im Jahre 260 wurde die Leitung bei einem kriegerischen Überfall durch die Germanen zerstört und nicht wieder in Betrieb genommen, obwohl die römische Stadt Köln weiter Bestand hatte. Zudem war in den Wirren der Völkerwanderung das Wissen um den Aquädukt verloren gegangen. Die Anlage blieb dann ein halbes Jahrtausend unberührt in der Erde liegen, bis dann zur Zeit der Karolinger eine neue Bautätigkeit im Rheinland einsetzte. Die Leitung wurde in dieser Zeit im steinarmen Rheinland gründlich ausgeschlachtet. So wurden gerade noch eben transportierbare Brocken aus der Leitung herausgebrochen und beispielsweise in der Stadtmauer von Rheinbach erneut vermauert. Teilweise haftet an diesen Brocken aus Beton immer noch der Putz zur Abdichtung der Leitung. Auf diese Art und Weise wurden alle Hochbauten und weite Teile der unterirdischen Anlagen restlos beseitigt und einer neuen Nutzung zugeführt.

Besonders begehrt war der so genannte Aquäduktenmarmor, ein Sinterkalk, wie der schon erläuterte Niederschlag aus Kalk auch genannt wurde. Dieses Material hatte sich in der Betriebszeit der Leitung zu einer bis zu 30 cm dicken Gesteinsschicht angesammelt. Das Material besaß das Aussehen von bräunlich bis rötlich gefärbtem Marmor und ließ sich problemlos aus dem Querschnitt der Leitung entfernen. Der Sinterkalk konnte ohne weiteres poliert werden und erhielt in Längsrichtung durch die Ansammlung der Kalzitminerale eine Textur, die wie eine Maserung von Holz wirkte, während er rechtwinkelig, gegen sein natürliches Lager dazu wie ein versteinertes Brett erscheint. Dieser seltene Naturstein war im gesamten Rheinland sehr begehrt, man fertigte Säulen, Fensterleibungen und sogar Altarplatten daraus. Das Material lässt sich im Osten bis nach Paderborn und Hildesheim nachweisen, wo es in den dortigen Domen verbaut wurde. Die nördliche Verbreitung reicht gar bis nach Dänemark im Dom zu Roskilde, wo der auch Eifelmarmor genannte Sinter in Form von Grabplatten Verwendung fand, ferner befindet sich in der ältesten Steinkirche von Schweden in Dalby eine Aquäduktenmarmor-Säule.

Im Volksglauben des Mittelalters wurde aus der Eifelwasserleitung eine unterirdische Leitung von Trier nach Köln, wie es unter anderem in der Kölner Dombausage deutlich wird - der Teufel wettete mit dem Dombaumeister, dass er diese Leitung schneller vollenden könne als der Baumeister den Kölner Dom. Der Baumeister ging auf die Wette ein und trieb seine Leute zu höchster Eile an. Eines Tages stießen die Bauleute bei Ausschachtungsarbeiten zum Kölner Dom auf einen unterirdischen Wasserstrom. Das schadenfrohe Gekicher des Teufels trieb den Dombaumeister in den Tod: Er stürzte von den halb fertigen Domtürmen in die Tiefe. Sein Tod wurde als Ursache für den jahrhundertelangen Stillstand der Baustelle des Kölner Doms angesehen.

Teilweise wurde der ursprüngliche Zweck der Wasserleitung so stark umgedeutet, dass sie nicht Wasser, sondern Wein transportiert habe - so zum Beispiel in den Gesta Treverorum des heiligen Maternus (4. Jahrhundert) und im Annolied (11. Jahrhundert).

Abschließende

Die archäologische Erforschung der Eifelwasserleitung begann erst wieder im 19. Jahrhundert. Dem rheinischen Kartografen C. A. Eick gebührt das Verdienst, schon 1867 die Brunnenstube des Grünen Pützes als die von Köln am weitesten entfernte Quelle erkannt zu haben. Systematisch erforscht wurde die Leitung in den Jahren 1940 bis 1970 durch Waldemar Haberey. Seine 1971 erschienene Schrift (siehe Literaturauswahl) ist immer noch ein brauchbarer Führer entlang der Trasse. Der beim rheinischen Landesamt für Bodendenkmalpflege angestellte Archäologe Klaus Grewe hat ab 1980 die Trasse komplett kartografiert und in die Deutsche Grundkarte eingetragen. Sein "Atlas der römischen Wasserleitungen nach Köln" gilt als Standardwerk über die Erforschung römischer Aquädukte.

Die Eifelwasserleitung stellt sich als technisches Denkmal ersten Ranges dar, an dem sich das römische Vermessungswesen, die römische Organisationsfähigkeit und das Können der römischen Ingenieure eindrücklich studieren lässt. Es ist bezeichnend für den Verlust an technischem Wissen, dass nach der Zerstörung und dem Verfall der Anlage die nachfolgenden Generationen nichts Rechtes mehr mit der Leitung anfangen konnten und sie als Steinbruch verwendeten. Den römischen Stand der Technik auf dem Gebiet der Wasserversorgung erreichte man erst wieder im 19. und 20. Jahrhundert. Somit kommt der gesamten, als bewahrenswert angesehenen Anlage eine Vorbildfunktion zu.

Touristische Hinweise

Entlang der Route der Wasserleitung führt der 2012 erneuerte Römerkanal-Wanderweg von Nettersheim über Kall, Rheinbach, Brühl und Hürth nach Köln.[3] Die 7 Etappen umfassende Route hat 53 Stationen mit ausführlichen Informationstafeln zu den Sehenswürdigkeiten und gibt eine sehr gute Anschauung vom Verlauf der Leitungstrasse. Der Wanderweg ist ca. 115 km lang und kann dank des dichten Netzes des öffentlichen Personennahverkehrs in mehreren Etappen gegangen oder auch mit dem Fahrrad gefahren werden. Ein Freundeskreis Römerkanal, in dem alle Anlieger und zuständige Institutionen Mitglied sind, kümmert sich um die weitere Erhaltung und Vermarktung des Bauwerks. Er führt auch eigene Ausstellungen und Veranstaltungen durch.


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