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Neuweiler ist eine Gemeinde im Zentrum des Landkreises Calw. Die Gemeinde liegt auf der Enz-Nagold Platte im Herzen Baden-Württembergs und ist Teil des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.

Die Gemeinde liegt auf einer ausgedehnten Hochfläche im nördlichen Schwarzwald zwischen den Flüssen Nagold und Enz zwischen 438 und 786 Meter Höhe. Jeder der Ortsteile ist von dichten Wäldern umgeben, die fast 80 % der Gemeindefläche ausmachen. Im Ortsteil Neuweiler entspringt in einem kleinen Naturschutzgebiet die Teinach, ein Nebenfluss der Nagold.

Nachbarstädte und -gemeinden von Neuweiler sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Bad Wildbad, Oberreichenbach, Bad Teinach-Zavelstein, Neubulach, Altensteig und Simmersfeld, die alle zum Landkreis Calw gehören. Mit Bad Teinach-Zavelstein und Neubulach ist Neuweiler eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Zur Gemeinde Neuweiler gehören die ehemaligen Gemeinden Agenbach (Staatlich anerkannter Erholungsort), Breitenberg, Gaugenwald, Oberkollwangen und Zwerenberg. Zur ehemaligen Gemeinde Agenbach gehören das Dorf Agenbach und der Ort Agenbacher Sägmühle.

Zur ehemaligen Gemeinde Breitenberg gehören die Siedlung Breitenberg, das Gehöft Dachshof und die Orte Glasmühle und Weikenmühle. Zur ehemaligen Gemeinde Gaugenwald das Dorf Gaugenwald und das Haus Aisbach. Zur Gemeinde Neuweiler in den Grenzen von 1974 gehören das Dorf Neuweiler und der Weiler Hofstett. Zu den ehemaligen Gemeinden Oberkollwangen und Zwerenberg gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer.

Alle Dörfer entstanden wohl im Laufe des 11. Jahrhunderts als Waldhufendörfer. Die für diese Siedlungsform charakteristische Anordnung von Hof, dahinter Felder und dann der Wald, ist heute noch an manchen Stellen erkennbar. Als erstes wurde Gaugenwald im Jahre 1139 urkundlich erwähnt, die erste Nennung der anderen Ortsteile erfolgte meist im 14. Jahrhundert.

1975 entstand die Gemeinde Neuweiler in ihrer heutigen Form aus den früheren Gemeinden Agenbach, Breitenberg, Gaugenwald, Neuweiler Hofstett, Oberkollwangen und Zwerenberg.

Laut Verleihungsurkunde vom 22. November 1976 führt die Gemeinde Neuweiler ein wie folgt beschriebenes Wappen: „In Gold ein mit dem Mundstück nach links gerichtetes schwarzes Hifthorn mit silbernen Beschlägen und roter Fessel“. Dies war auch das Wappen der Gemeinde Neuweiler in den Grenzen bis 1975. Die Gemeindefarben sind schwarz-gold.

Im Gewerbegebiet Neuweiler befinden sich unter anderem Firmen aus den Bereichen Erdwärme/Geothermie, Transportwesen/ÖPNV, Getränkehandel, Chemie, Innenausbau, Möbelbau, Holzhandel, Metall, Automobil bis hin zum Spezialfahrzeugbau, etc. Größter Arbeitgeber in der Gemeinde mit mehr als 250 Arbeitsplätzen ist die Firma Veyhl im Ortsteil Zwerenberg, ein Hersteller und Produktentwickler für Komponenten und Baugruppen der internationalen Büromöbelindustrie. Rund 650 gewerbliche Arbeitsplätze sind im Gemeindegebiet vorhanden.

In Neuweiler-Breitenberg befindet sich mit der Solarpark GbR die derzeit größte Solaranlage im Nordschwarzwald. Hier wird seit Ende 2005 auf einer Fläche von rund 1,7 ha bzw. einer Kollektorfläche von rund 5.000 m² bei einer Leistung von 940 kWp Strom für die Versorgung von ca. 350 Haushalten pro Jahr erzeugt.

Ein weiteres Novum ist der Erdwärmepark in Neuweiler; ein Baugebiet, in dem ausschließlich Erdwärme zu Zwecken der Gebäudeheizung und –kühlung verwendet wird. Hier soll im Rahmen eines Modellprojekts auch das Heizen bzw. Kühlen der vorhandenen Straßen erstmals in Deutschland umgesetzt werden.

Neuweiler verfügt mit der Waldschule über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Die verlässliche Grundschule bietet ein Betreuungsangebot von 7.30 bis 13.30 Uhr. In den Ortsteilen Neuweiler, Agenbach, Breitenberg und Zwerenberg ist jeweils ein Kindergarten vorhanden. Ergänzt wird das Bildungsangebot durch Kurse der Volkshochschule sowie eine Gemeindebücherei.

Kirchen die um 500 und mehr Jahre alt sind stehen in den Dörfern Breitenberg, Neuweiler (umfriedete Wehrkirche) und Oberkollwangen.

Die Neuweiler Kirche wurde im 12. Jahrhundert errichtet und mit einer Reliquie des Heiligen Stephanus versehen, ehe es ab 1564 (Pfarrer Georg Silber) eine eigene evnagelische Pfarrei gab. Der Turm erinnert an weitere Bauten aus dem 12. Jahrhundert, in der näheren Umgebung von Neuweiler, etwa der Fautsburg oder dem großen Turm der Burg in Zavelstein.

Das Tonnengewölbe in der Turmkammer im Erdgeschoss ist die einzige Erinnerung an die romani-sche Vorgänger-Kapelle. Sie muss schon gestanden haben, ehe Neuweiler im 12. Jahrhundert als Waldhufensiedlung neu erschlossen wurde.

Ein Symbol der zunehmenden geistlichen Selbsständig-keit ist die Vier-Evange-listen-Glocke aus dem Jahre 1456, vom Reutlinger Glockengießer Hans Eger in Cis gegossen. Der heute 33 Meter hohe Turm muss in jenen Tagen noch ohne Dach gewesen sein; die Glocke war an einem im Freien befindlichen Glockenstuhl angebracht, was alte Witterungsspuren verraten.

Die hölzerne Empore im jüngeren Kirchenschiff trägt an einer Hauptsäule die Jahreszahl 1526. Sie wurde mit dem wachsenden Kirchenschiff erweitert und 1955 wieder verkleinert, um Altar, Taufstein und Kanzel von der südlichen Längsseite des Schiffes in den Osten zu verlegen.

Im 30-jährigen Krieg wurden bei Feldzügen häufig gegnerischen Glocken abmontiert, deportiert oder vergraben. 1634 fanden Calwer Bürger vor den kaiserlichen Truppen in Neuweiler Versteck, unter Ihnen Johann Valentin Andreä, dem der befreundete Neuweiler Pfarrer Jeremias Rebstock Asyl gewährte. Das hölzerne, bemalte Epitaph aus dem Jahr 1631 erinnert an Rebstocks im Jahre 1630 verstorbene Frau. Der Preis für den Unterschlupf war hoch. Die Kirchenglocke wurde von den Soldaten heruntergeholt, die Kirchenbücher wurden zerstört. Rebstock beerdigte Andreäs auf der Flucht verstorbenes sechstes Kind Ehrenreich am 20. September 1634 im damals als Friedhof genutzten Kirchgarten.

Die Wehrmauer um die Kirche trägt im Norden die Jahreszahl 1642. Die Glocke wurde 1656 wieder aufgehängt, das Kirchenwesen nahm wieder seinen ordentlichen Gang und der Turm der Stephanuskirche bekam seinen „Hut“.

1927 wurde das Läutwerk durch Spenden der armen Bevölkerung Hofstetts und Neuweilers vervoll-ständigt - für 13 Jahre -, bis das NS-Regime 1940 die neuen Glocken zu Rüstungszwecken einschmelzen ließ.

Die Ersatz-Glocken aus dem Jahre 1949 waren schlechter Qualität, eine bekam einen gesprungen. 1969 wurden die heutigen neuen Glocken zur Todesstunde Jesu gegossen und 1971 im Rahmen einer umfangreichen Außensanierung der Kirche aufgehängt, bei der auch die Turmkugel neu bestückt wurde und der Neuweiler Hahn um ein geschmiedetes Kreuz erhöht wurde.

Die heutige Innenansicht der Neuweiler Kirche verdankt sich der grundlegenden Umgestaltung im Jahr 1955/1956. Der alte Altar, ein mächtiger Felsklotz ist seither verschollen. Der gotische Taufstein bekam seinen neuen Platz vor dem Tauffenster. Das Chor- und Tauffenster wurden von Wolf-Dieter Kohler künstlerisch gestaltet. Die Orgel wurde in den Sakristeianbau integriert. Ein dabei freigelegtes romanisches Weihekreuz wurde von Helmuth Uhrig mit einem Corpus versehen zum Altarkreuz umgestaltet. 1975 wurde das Holzgetäfer an der Wand angebracht.

Quelle: Evangelische Kirchengemeinde Neuweiler (10/2008)

Die kleinste Dorfkirche Baden-Württembergs in der regelmäßig ein Gottesdienst stattfindet wurde 1080 erstmals urkundlich erwähnt. Die einräumige Saalkirche, die sich im Besitz der bürgerlichen Gemeinde befindet, ist 1688 abgebrannt und wurde 1699 wieder aufgebaut.

Das Heimatmuseum Neuweiler, das sich im ehemaligen Rathaus - einem der älteren Fachwerkbauten im Gemeindegebiet - befindet, wird vom Schwarzwaldverein betrieben.

Markttermine
* Frühjahrsmarkt: 2. Donnerstag im März
* Sommermarkt: 3. Donnerstag im Juli
* Herbstmarkt: letzter Donnerstag im Oktober
* Weihnachtsmarkt: Samstag vor dem 3. Advent


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