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Die Stadt Bad Sobernheim liegt im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Bad Sobernheim, ein staatlich anerkanntes Heilbad und durch zwei Fossilienfundstätten bekannt.

Der Ortskern Bad Sobernheim liegt an der mittleren Nahe, zentral zwischen der Kreisstadt Bad Kreuznach und der Edelsteinmetropole Idar-Oberstein. Nördlich erhebt sich der Hunsrück, südlich das Nordpfälzer Bergland. Das Stadtgebiet zieht sich bis zum Soonwald hin.

Sobernheim war seit dem Frühmittelalter ein Zentrum der Besitzungen des Erzstifts Mainz an der Nahe und am Glan. Es unterstand dem Vizedom des Rheingaus. Die Kirche St. Matthias übertrug der Erzbischof den Mönchen des Klosters Disibodenberg. Das romanisch-frühgotische Gebäude wurde um 1400 neu erbaut und im 19. Jahrhundert renoviert. Die Stadt erhielt 1292 von König Adolf von Nassau und 1324 von Kaiser Ludwig dem Bayern Stadtrechte nach Frankfurter Vorbild. Doch wurde das 1330 von Erzbischof Balduin von Trier verliehene Stadtrecht nach Binger Vorbild rechtswirksam und galt bis zur Französischen Revolution. Bis 1259 wurde Sobernheim vom Disibodenberg verwaltet, danach bis 1471 von den Burggrafen zu Böckelheim. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurden 1689 die Befestigungen und der Großteil der Gebäude durch die Franzosen zerstört. Trotz der Bemühungen des Erzstifts Mainz verblieb Sobernheim bis 1789 bei Kurpfalz, kam dann zum Rhein-Mosel-Département zu Frankreich und 1815 an Preußen.

Die Bundesluftwaffe war von 1960 mit dem Jagdbombergeschwader 42, ab 1975 mit dem Jagdbombergeschwader 35 in Pferdsfeld stationiert.

Am 1. Januar 1969 wurde ein Gebietsteil mit 121 Einwohnern aus der Gemeinde Waldböckelheim nach Sobernheim umgemeindet. Am 10. Juni 1979 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Eckweiler und Pferdsfeld nach Sobernheim eingemeindet. Seit dem 11. Dezember 1995 trägt die Stadt Sobernheim den Zusatz Bad.

Neben den beiden großen Kirchengemeinden – der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Sobernheim und der Katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus Bad Sobernheim, die zum Bistum Trier gehört – gibt es noch Anhänger der Neuapostolischen Kirche und vereinzelt auch Zeugen Jehovas.

Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: Auf Schwarz ein goldener Löwe, Rot bekront und bewehrt, rote Zunge, ein silbernes Rad haltend. Auf Silber ein blaues Wellenband. Die dreitürmige Festungsmauer in grau-braun. Das Mainzer Rad verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zu Kurmainz, der Pfälzer Löwe an die zur Kurpfalz. Das Wellenband symbolisiert die Nahe. Die Mauerkrone erinnert an die Stadtrechte und entsprach den Vorschriften zur Wappenverleihung im Jahr 1924.

Städtepartnerschaften
* Frankreich Louvres, Val-d'Oise
* Ungarn Edelény, Borsod-Abaúj-Zemplén

Bad Sobernheim verfügt über ein Staatliches G8-Gymnasium, das Emanuel-Felke-Gymnasium. Außerdem gibt es ein großes Schulzentrum (Münchwiesen), das eine Grundschule und eine Kooperative Realschule plus beherbergt. Beide Schulen im Schulzentrum, sowie das Gymnasium haben Ganztagsangebot. Auch eine Volkshochschule befindet sich in Bad Sobernheim.

In Bad Sobernheim gibt es zwei Evangelische Kindergärten, den Ev. Kindergarten Albert-Schweitzer-Haus und den Ev. Kindergarten Leinenborn. Es gibt einen Städtischen Kindergarten, sowie einen Katholischen, der zu der Kath. Kirchengemeinde St. Matthäus Bad Sobernheim gehört.

In Bad Sobernheim gibt es das Freilichtmuseum Rheinland-Pfalz und ein Erlebnis-Freibad. Sehr beliebt ist der 3,5 km lange Barfußpfad in der Flussaue, der mit vielseitigen Erlebnisstationen, insbesondere Flussüberquerungen durch eine Furt und über eine Hängebrücke zahlreiche Besucher anzieht. Dieses Freizeitangebot war das erste seiner Art und hat viel zur Beliebtheit von Bad Sobernheim als Urlaubs- und Ausflugsziel beigetragen.

In der Ferienregion Bad Sobernheim kann man auf zahlreichen Rad- und Wanderwegen die Natur genießen.

Einen einzigartigen Blick auf Bad Sobernheim und seine Umgebung erhält man, in einem Segelflieger, Motorflugzeug oder offenen Doppeldecker, vom Flugsportverein Sobernheim und Umgebung e.V.

Auch bieten die Anlagen der Tennisvereine, der Golf-, Minigolf- und Campingplatz eine gute Möglichkeit der Freizeitgestaltung.

Sehenswürdigkeiten

Evangelische Pfarrkirche St. Matthias
Der Bischof Willigis weihte die Kirche um 1000. Älteste Teile (Nordturmunterbau) sind romanisch, wenn nicht karolingisch; der Chor ist frühgotisch. Das Hauptschiff wurde Ende des 15. Jahrhunderts, der Turm 1500 erbaut, von Peter Ruben aus Meisenheim. Neben kostbaren Altarbaldachinkapitellen mit Darstellung von Engeln und Ausmalung aus der Erbauungszeit, im wesentlichen original erhaltene und restaurierte Johann Michael Stumm-Orgel von 1739 und Georg-Meistermann-Fenstern. Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Mehrere große ehemalige Adels- und Klosterhöfe. Der Steinhardter Hof diente gegen Ende des 18. Jahrhunderts den Räubern Peter Petri, genannt „Schwarzer Peter“, und Johannes Bückler, genannt „Schinderhannes“, zeitweise als Unterschlupf.

Malteserkapelle
Die spätgotische Kapelle entstand nach der Gründung einer Ordensniederlassung des Johanniterordens im Jahre 1426. Der Chor der Kapelle liegt höher als das Langhaus. Der Außenbau wird gegliedert durch gestufte Strebepfeiler und Fenster mit Fischblasenmaßwerk. Die Kapelle diente ab 1664 der Katholischen Kirchengemeinde Bad Sobernheim als Pfarrkirche. In der Kapelle wurde 1821 ein Progymnasium eingerichtet, man restaurierte sie 1837, und sie wurde dann als Schulkapelle wiederhergestellt. Nach der Errichtung der neuen Katholischen Pfarrkirche St. Matthäus 1898/99 in Bad Sobernheim direkt gegenüber, wurde die Malteserkapelle nicht mehr genutzt. Grabmäler, Taufstein und ein aus dem 15.Jahrhundert stammender Sakramentenschrein wurden in die Pfarrkirche St. Matthäus überführt. Sie wurde von 1999 bis 2003 renoviert und dient seitdem der Katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus als „Haus der Begegnung“.

Katholische Pfarrkirche St. Matthäus
Der Bischof Michael Felix Korum weihte die neugotische Kirche, die von 1898 bis 1899 vom Kirchenbaumeister Ludwig Becker gebaut wurde. Sie besitzt einen neugotischen Flügelaltar aus dem Jahr 1905, einen Sakramentenschrein aus dem 15. Jahrhundert und eine Orgel aus dem Jahr 1901/1902 von Michael Körfer aus Gau-Algesheim. Ihr Kirchturm überragt mit seinen 59 Metern die Stadt und ist von weit her sichtbar. (Es ist eine Renovierung der Pfarrkirche St. Matthäus im Innenraum geplant).

Gedenksäule
In Pferdsfeld, das bis zum Ende der Umsiedlung seiner Bewohner 1994 eine eigenständige Gemeinde war, befindet sich eine Gedenksäule in Erinnerung an den Märtyrer Paul Schneider.

Marktplatz
Ein weiterer sehenswürdiger Ort ist der historische Marktplatz mit anliegendem Rathaus. Von hier aus hat man den besten Zugang zu allen weiteren Historischen Orten sowie Freizeitmöglichkeiten und Restaurants in ganz Bad Sobernheim. Hier und rund um den Marktplatz findet außerdem jährlich am ersten Wochenende im September das traditionelle Innenstadtfest statt.

Museen
* Freilichtmuseum: Eine längst vergangene Zeit ist hier zu entdecken. Das Museum zeigt, wie die Menschen in Rheinland-Pfalz auf dem Lande während der vergangenen Jahrhunderte gelebt, gewohnt und gearbeitet haben.
* Heimatmuseum: Bilder, Plastiken und Notenhandschriften bekannter Bad Sobernheimer Künstler wie Jakob Melcher, Johann von der Eltz und Rudolf Desch werden hier ausgestellt. Zahlreiche Zeitschriften, Dokumente und Bücher des Kurbegründers und Pastors Felke kann man dort finden. Die Schautafeln präsentieren das Wirken von Emanuel Felke. Auch eine umfangreiche Sammlung zur Erdgeschichte der Region Bad Sobernheim gibt es dort.

Parks
In der Innenstadt befindet sich der Marumpark. Er ist der ehemalige Privatgarten der Familie Marum, deren Strumpffabrik in Bad Sobernheim ansässig war. Später wurde er der Stadt geschenkt. Etwa in seiner Mitte steht ein Gedenkstein für Arnold Marum, den Urenkel von Sarah Marum, die Gründerin der Fabrik.

Bibliotheken
Kulturhaus Synagoge: In der renovierten ehemaligen Synagoge von Bad Sobernheim befindet sich seit April 2010 die Öffentliche Stadtbücherei. Die damalige Evangelische Gemeindebücherei und Stadtbücherei von Bad Sobernheim wurden zusammengeführt und zogen in das alte Gotteshaus.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Stumm-Orgel in der Evangelischen Pfarrkirche St. Matthias" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist als gemeinfrei veröffentlicht. Der Urheber des Bildes ist NN.