Bad Münster am Stein-Ebernburg ist eine Kurstadt in Rheinland-Pfalz und Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde und liegt 6 km südlich von Bad Kreuznach und 50 km südwestlich von Mainz.

Bad Münster am Stein-Ebernburg erhielt am 29. April 1978 die Stadtrechte und besitzt die Anerkennung als Mineralheilbad und heilklimatischer Kurort.

Bad Münster am Stein-Ebernburg liegt zwischen 108 und 320 Metern über dem Meeresspiegel zu Füßen der Ebernburg in einer Mittelgebirgsregion mit Wäldern und Weinbergen, umrahmt von den Felsmassiven des Rheingrafensteins und des Rotenfels an der Nahe.

Die größte Ausdehnung von Gradierwerken in Deutschland (rund 1,4 km) erstreckt sich im Salinental von der Nachbarstadt Bad Kreuznach bis zum Kurgebiet Bad Münsters.

Die heutige Stadt Bad Münster am Stein-Ebernburg wurde im Rahmen der in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform am 7. Juni 1969 aus den bis dahin eigenständigen Gemeinden Bad Münster (2.261 Einwohner) und Ebernburg (1.671 Einwohner) als Ortsgemeinde unter dem Namen „Bad Münster-Ebernburg“ neu gebildet. Am 1. November 1969 wurde die Gemeinde in „Bad Münster am Stein-Ebernburg“ umbenannt. Die Stadtrechte wurden am 29. April 1978 erteilt. Während Bad Münster am Stein von 1815 bis 1945 preußisch war, gehörte Ebernburg während dieses Zeitraums zur bayerischen Pfalz und war deren nördlichste Gemeinde.

Die erste urkundliche Erwähnung von Münster erfolgte um das Jahr 1200. Der Ort wurde neben einer 1050 erbauten und 1688 zerstörten Burg gegründet. Bis in das 19. Jahrhundert war es ein Dorf mit wenigen Häusern um die alte St.-Martins-Kirche. Die Bevölkerung widmete sich der Salzgewinnung, der Nahefischerei und etwas Landwirtschaft sowie zeitweise dem Kupfer-Abbau im Huttental.

1859 wurde die Nahetalbahn gebaut, 1871 die Alsenztalbahn, was dem Ort mit seinem schon seit 1478 belegten Badebetrieb den entscheidenden Aufschwung zum viel besuchten Kurort ermöglichte, der 1905 die Bezeichnung „Bad“ zuerkannt bekam. Grundlage sind bis heute die radonhaltigen Solequellen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet um die Eisenbahnbrücke Richtung Salinental durch zahlreiche Bombenangriffe zum Teil zerstört. Bis heute hat Bad Münster einen Bahnanschluss und liegt an der Strecke Bingen–Kaiserslautern und Mainz–Saarbrücken.

Eine starke Gesichtsveränderung erfuhr der Ort in den Nachkriegsjahren bis heute durch den Ausbau der Kur-Infrastruktur.

Ebernburg war seit dem Mittelalter ein bedeutendes Dorf mit langer Tradition in Weinbau und Landwirtschaft. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1212, als die Grafen von Saarbrücken dem Stift St. Cyriacus bei Worms die Ebernburger Kirche schenkten.

Im 14. Jahrhundert war sogar die Erhebung zur Stadt geplant. Der alte Ortskern, das Altdorf, das sich noch heute im Stadtbild erkennbar abzeichnet, war über Jahrhunderte von einem Mauerring mit Verbindung zur Ebernburg umgeben. Bereits seit Beginn der Kurtätigkeit Ende des 19. Jahrhunderts hat Ebernburg eine rasche Vergrößerung außerhalb dieses Mauerrings erfahren, die noch nicht abgeschlossen ist. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wurde deshalb die Mauer bis auf das noch sichtbare Fundament eines Stadtturmes niedergelegt.

Wappen
Blasonierung: „In Schwarz mit eingeschweifter silberner Spitze, darin ein wachsender konischer roter Rundturm mit vorkragendem vierzinnigem Kranz und zwei schwarzen Scharten, vorne fünf silberne Kugeln 2:1:2 gestellt, hinten ein steigender goldbekronter und rotbezungter silberner Löwe.“

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die Felsformationen des Rotenfels, der Rheingrafenstein mit der gleichnamigen Burgruine direkt an der Nahe sowie die Burg Ebernburg.

Seit 1729 sind Gradierwerke zur Salzgewinnung in Bad Münster am Stein belegt. Das schwach salzhaltige Wasser der Solequelle wird mit früher durch Wasserräder, heute elektrisch angetriebenen Pumpen auf die Gradierwerke gefördert. Von dort rieselt es in einer unzähligen Menge an Wassertropfen an den etwa 8 m hohen Dornwänden in ein Auffangbecken herab, während die Luft in der Umgebung mit verschiedenen Salzbestandteilen wie Iod-, Brom- und Strontium-Ionen sowie dem Edelgas Radon angereichert wird. Durch die Verdunstung des Wassers während des Herabrieselns in die Auffangbecken wird der Salzgradient (Anteil) der Sole erhöht. Die Wasserräder und ein Teil der Kunst (Gestänge zur Kraftübertragung) sind noch anzuschauen.

Ältestes Profangebäude der Stadt ist das ehemalige Kurpfälzische Unteramt in der Burgstraße 13. Im Türsturz des Renaissance-Teils ist die Jahreszahl 1556 eingemeißelt. Untersuchungen dieses Gebäudeteiles zeigen außerdem noch ältere Mauerreste des Mittelalters unter den Renaissancemauern.

Als ältestes Anwesen des Ortsteils Bad Münster gilt der 1560 erstmals erwähnte „Hahnenhof“, ein ehemalige rheingräflicher Herrenhof. Die schmale, so genannte Zehntscheune, mit Fachwerkobergeschoss war das damalige Finanzamt für Naturalien. Das 1910 im Jugendstil nordischer Prägung erbaute Kurmittelhaus im Kurpark gilt als eines der schönsten Fachwerkgebäude der Region. Es enthält die Brunnenhalle mit den zwei Heilquellen Maximilianquelle und Rheingrafenquelle, die in drei Glasröhren aufsteigen.

Besondere Ereignisse sind der mittelalterliche „Ebernburger Markt“ am dritten Wochenende im September und der Weihnachtsmarkt im Kurpark.

Im Kurmittelhaus ist in den Räumen des früheren Heimatmuseums die Naturstation Nahe untergebracht, wo in der warmen Jahreszeit Tiere aus der Region betrachtet werden können, insbesondere die in der Nahe heimische Würfelnatter.

Kurgäste waren in den vergangenen Jahrzehnten eine bedeutende Einnahmequelle, nach einigen Jahren wo der Kurbetrieb stark rückläufig war, steigen die Gästezahlen, u.a. durch die Mutter-Kind-Kur langsam wieder an. Die meisten Gewerbebetriebe in der Verbandsgemeinde sind Weinbaubetriebe und Gaststätten. Ebenfalls existiert eine Korkendrahtfabrik in der Verschlußdrähte für Sekt und Champagnerverschlüsse produziert werden.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Burg Ebernburg" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Deutschland. Der Urheber des Bildes ist Manuel Fuchs.