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Stolberg (Rheinland) (amtlich: Stolberg (Rhld.)) ist ein Mittelzentrum und eine kreisangehörige Stadt im nordrhein-westfälischen Kreis Aachen. Der Name der Stadt stammt von der Burg Stolberg, bei der die Ursprünge des Ortes liegen. Stolbergs Beiname Kupferstadt weist auf die lange Tradition seiner metallverarbeitenden Industrie, die in der Vergangenheit Altlasten mit sich brachte. Überregionales Medieninteresse brachten der Stadt der Contergan-Skandal und rechtsextreme Aktivitäten.

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Das heutige Stadtgebiet verfügt über eine große geologische und biologische Vielfalt.

Stolberg liegt in der Voreifel in einem vom Vichtbach durchflossenen Tal in der Nähe zum Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande bei Aachen.

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Die Talsohle des Vichtbachs ist zwischen Hammerberg und Bauschenberg nur 300 m breit, zwischen dem Donnerberg, einer 287 m hohen Anhöhe zwischen Stolberg und dem Eschweiler Stadtwald sowie Burgstüttgen gar nur 250 m. Von der Talsohle, die 180 bis 200 m über NN liegt, beträgt der Anstieg bis zu den Höhenstadtteilen Donnerberg im Osten und Münsterbusch im Westen rund 90 m.

Im Süden grenzt das Stadtgebiet an Simmerath und Roetgen, im Westen an Aachen und im Norden und Nordosten an Eschweiler sowie im Osten an Langerwehe und Hürtgenwald (beide Kreis Düren).

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Die bedeutendsten Fließgewässer Stolbergs sind der Vichtbach und die Inde. Der Vichtbach durchfließt das Stadtgebiet von Süden nach Norden und mündet beim Stadtteil Steinfurt-Velau in die Inde.

Die Inde umfließt nach dem Eintritt auf das Stadtgebiet hinter Aachen-Freund den Stolberger Stadtteil Münsterbusch, fließt durch die Stadtteile Kohlbusch und Hamm und gelangt bei der Steinfurter Kläranlage auf Eschweiler Stadtgebiet.

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Sie heißt ausschließlich auf Stolberger Gebiet auch Münsterbach, da die von ihr durchflossenen Gebiete zum nach der Abtei Kornelimünster benannten Münsterländchen gehörten.

Weitere Fließgewässer sind der Omerbach, der durch Gressenich fließt, der Saubach bei Steinfurt, und der Mausbach, der durch Mausbach fließt, und der Wehebach, der nach seinem Austritt aus der gleichnamigen Talsperre durch Schevenhütte fließt. 

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Die Wehebachtalsperre, deren Staumauer sich auf Stolberger Gebiet befindet, bildet das größte Standgewässer. Daneben gibt es noch künstliche Teiche am Vichtbach aus der Zeit der frühneuzeitlichen Metallverarbeitung.

Stolberg liegt am Rande des Rheinischen Schiefergebirges in der Niederrheinischen bzw. Kölner Bucht, einem von drei Haupterdbebengebieten in Deutschland.

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Das Stadtgebiet bietet von Südosten nach Nordwesten einen Aufriss durch die Erdgeschichte vom Tonschiefer des Kambrium über die „bunten Schiefern“ aus dem Unterdevon, den Massenkalk und Dolomit von der Wende vom Mittel- zum Oberdevon bis zum Famenne-Schiefer und Condroz-Sandstein vom Ende des Devons.

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Diese werden dreimal aufgrund einer Faltung mit den mächtigen Kohlenkalk-Steinbänken wechseln, die im Unterkarbon angelegt wurden. Die letzte Schicht bilden die Oberen und Unteren Stolberger Schichten, die im Ober-Karbon entstanden und sich von Münsterbusch über Oberstolberg bis zum Donnerberg erstrecken.

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80 % des Freiraums stehen unter Landschafts- oder Naturschutz, und die Hälfte des Stadtgebiets ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen wie z. B. das Naturschutzgebiet Schomet. Viele Arten stehen auf der „Roten Liste“. Diesen Reichtum versucht die öffentliche Hand seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert zu schützen: 1979 gab es das erste Naturschutzgebiet in Stolberg (Werther Heide), zehn Jahre später bereits 17 weitere. Die beiden wichtigsten Pedobiome sind die Galmeifluren und die Kalkgebiete.

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Stolberg liegt in der kühl gemäßigten bis ozeanischen Klimazone, in der außerhalb des Vichttales feuchte Winde aus westlichen und südwestlichen Richtungen von der Nordsee vorherrschen. Hier fallen zu allen Jahreszeiten Niederschläge. Die Winter sind vergleichsweise mild und die Sommer verhältnismäßig kühl. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8 bis 10 °C. In Stolberg gibt es eine größere Häufigkeit von Nordost-, Ost- und vor allem Südostwinden.

Letztere sind am Südosteingang des Stolberger Talraums besonders häufig. Als weitere Besonderheit ist die Windgeschwindigkeit im Stolberger Tal stark verlangsamt. Sie beträgt im Durchschnitt im Zentrum nur 0,7 m/s und in Stolberg-Süd 1,2 m/s gegenüber 2,8 m/s in Aachen.

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Im Unterlauf des engen Vichttals kann es deshalb im Sommer zu einer drückenden Schwüle kommen, während die Wintertemperaturen im eifelnäheren Süden tiefer liegen. Mehrgeschossige Bebauung führt im Vichtbachtal dazu, dass sich gerade im Bereich der Innenstadt bei austauscharmen Wetterlagen ein Kaltluftsee bildet, der Emissionen festhält.

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Die Höhen und die Stadtränder sind dagegen gut durchlüftet.

Stolberg ist unterteilt in die 17 Stadtteile Atsch, Breinig, Breinigerberg, Büsbach, Donnerberg, Dorff, Gressenich, Mausbach, Münsterbusch, Oberstolberg, Schevenhütte, Unterstolberg, Venwegen, Vicht, Vicht-Breinigerberg, Werth und Zweifall.

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Keine offiziellen Stadtteile sind Mühle (der frühere Name des größten Teils von Unterstolberg), die Velau, Steinfurt, Duffenter und Birkengang am Donnerberg, die Hamm und Kohlbusch bei Atsch sowie Ortsteile von Stadtteilen (die Liester zwischen Büsbach und Münsterbusch; in Büsbach der Bauschenberg; in Breinig Breinigerheide; in Gressenich Buschhausen; in Mausbach Fleuth, Krewinkel und Diepenlinchen; in Vicht Münsterau und Stollenwerk; in Zweifall Finsterau).

Stolbergs Geschichte ist durch die Lage in der Voreifel im engen Tal des Vichtbachs und seiner Bodenschätze geprägt.

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Politisch beschränkte sich Stolberg bis ins 20. Jhdt. auf das untere Vichttal, während weite Teil des heutigen Stadtgebiets zur Abtei Kornelimünster, zu Eschweiler oder später auch zu den selbständigen Gemeinden Büsbach und Gressenich gehörten.

Die Geschichte dieser Gebiete wird hier nur insoweit berücksichtigt, als sie für Stolbergs Gesamtentwicklung von Belang ist.

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Älteste Spuren menschlicher Besiedlung wurden um 1965 bei Büsbach auf dem waldfreien Brockenberg gefunden. Dort wurde eine Kulturschicht mit Kleingeräten der frühen Mittelsteinzeit (etwa um 10.000 v. Chr.) entdeckt. Weitere Funde am Brockenberg und bei Gut Tannenbusch stammen aus der Jungsteinzeit (um 5.000 bis 1.900 v. Chr.).

Auch in Zweifall und Schevenhütte lassen Funde auf steinzeitliche Verweilplätze schließen. Aus dem Keltischen stammen in Stolberg die Gewässernamen Inde, Vicht und Wehe. In der Nähe der Staumauer der Wehebachtalsperre bei Schevenhütte wurden Reste einer keltischen Fliehburg aus der Eisenzeit gefunden.

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Funde lassen auf einen Ursprung der Messing- und Eisenindustrie auf dem heutigen Stadtgebiet in der Kelten- und Römerzeit schließen.

In Atsch wurde in der Nähe des vermutlichen Schlachtfeldes eine Eisenschmelze ausgegraben.

Wahrscheinlich betrieben die Römer die Anlagen mit keltischen Arbeitern weiter und übernahmen von den Kelten auch das Verfahren, aus Kupfer und Galmei das goldglänzende Messing herzustellen. Ausgedehnte Schlackehalden am Breinigerberg und zwischen Diepenlinchen und dem Römerfeld in der Mausbacher Heide lassen auf Metallverhüttung bereits in der Römerzeit schließen.

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Die bei Cuxhaven in einem germanischen Gräberfeld aus dem 2. und 3. Jhdt. gefundenen Hemmoorer Eimer wurden vermutlich in der Gegend um Gressenich gefertigt und heißen deshalb auch „Gressenicher Eimer“. 

Am Brockenberg-Hassenberg wurden Siedlungsspuren aus der Römerzeit, und zwar aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr., gefunden. Eine Nebenstrecke der Römerstraße von Bavay (Nordfrankreich) über Kornelimünster nach Köln verlief über Dorff und Hassenberg südöstlich von Büsbach in Richtung Jülich. Auf dem heutigen Burgfelsen vermutet man eine römische Straßenwarte.

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Stolberg wird urkundlich erstmals 1118 erwähnt, als Reinardus von Staelburg die Gründungsurkunde des St. Georgs-Stifts zu Wassenberg mitzeichnet.

Der Sitz der Herren von Stalburg war die Burg Stolberg. Burgherren waren im 13. und 14. Jahrhundert eine Linie des Geschlechts von Salm-Reifferscheid und dann Reinhard II. von Schönforst aus dem heutigen Aachener Stadtteil Forst.Stolberg kam Anfang des 15. Jahrhunderts zum Herzogtum Jülich.

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Die Herzöge belehnten im 15. Jahrhundert das Geschlecht der von Nesselrode, im 16. und 17. Jahrhundert das Geschlecht der von Efferen mit der Unterherrschaft Stolberg.

Gemäß J. Fabricius war Stolberg im Jülicher Herzogtum „ursprünglich eine Burg und ein Rittersitz im Amt Eschweiler an der Grenze zum Amt Wilhelmstein und dem jenseits des Vichtbaches gelegenen Gebiet der Reichsabtei Kornelimünster“. Die Grenze der beiden Ämter markierte ein kleiner, in den Vichtbach mündender Wassergraben.

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Der zum Amt Wilhelmstein gehörige Teil hieß 'Berger Seite' und unterstand dem Gericht Nothberg. Er umfasste den Finkenberg. Am 28. Februar 1644 wurde dem Burgherrn erneut nach 1629 und diesmal definitiv die Jurisdiktion auf der Berger Seite nach jahrelangen Kompetenzstreitigkeiten mit dem Amt Wilhelmstein und dem Gericht Nothberg verliehen.

Die Stolberger Nachrichten und Stolberger Zeitung haben seit einigen Jahren einen gemeinsamen Lokalteil. Ferner werden im ganzen Stadtgebiet „Os Ziedung“, „SuperSonntag“ und „SuperMittwoch“ sowie in seinem östlichen Teil die Eschweiler Filmpost kostenlos verteilt.

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Nur die Steuern sollten nach wie vor an das Amt Wilhelmstein gezahlt werden. 1777 wird die Berger Seite aufgrund eines kurfürstlichen Edikts vollständig in die Herrlichkeit Stolberg eingegliedert.

Bis 1789 blieb die Herrlichkeit Stolberg in den verschwägerten Linien der Familien von Frentz und Von Beissel und bildete eine eigene Unterherrschaft im Oberamt Jülich bzw. Herzogtum Jülich, die nur von Binsfeldhammer bis zum Zusammenfluss von Inde und Vichtbach am Schnorrenfeld reichte und sich über ein Territorium von 318 ha erstreckte.

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Nördlich lag das jülische Amt Eschweiler, das später im Amt Wilhelmstein aufging, und östlich die jülischen Ämter Wilhelmstein und Wehrmeisterei, das die heutigen Stadtteile Schevenhütte und Zweifall umfasste (östlich von Vicht und Hasselbach, der übrige Teil des Ortes gehört zum Amt Montjoie) und sich Gressenich und teilweise Vicht und Mausbach mit der Reichsabtei Kornelimünster teilte, die sich westlich und südlich der Unterherrschaft Stolberg erstreckte und außerdem die heutigen Stolberger Stadtteile Münsterbusch, Büsbach, Breinig, Dorff und Venwegen umfasste.

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1324 wird erstmals das „dorf Staylburg“ erwähnt, dessen jährlicher Zins sich auf 58 Kapaune und 8 Hühner belief. Im Schatten der Burg siedeln sich ab der Mitte des 15. Jahrhunderts Handwerker an, die Eisen, Kupfer, Blei, Gold und Silber verhütten.

Im Jahre 1496 soll der Ort Stolberg nur aus zwei bis drei Häusern bestanden und selbst 1569 nur elf bis zwölf Häuser umfasst haben.

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Die farbige Karte, welche der Künstler Egidius Waschaple im Jahre für einen Rechtsstreit des Burgherrn mit dem Abt von Kornelimünster anfertigte, zeigt ebenfalls nur zwölf Häuser und drei Mühlen.

Neben der Unterherrschaft entwickelte sich – wohl getragen durch das Selbstbewusstsein der Kupfermeister - bis zum Ende des 17. Jahrhunderts eine Ortsgemeinde mit Bürgermeister, die als Anfang der kommunalen Selbstverwaltung in Stolberg angesehen werden können.

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Aus dem Jahre 1738 liegt das erste Protokoll einer Bürgermeisterwahl vor. Die Straßen und Gassen des Ortes waren Ende des 18. Jahrhunderts die Hauptstraße (heute Burgstraße), die Katzhecke und die Enkerei.

Um 1600 gestattete der Burgherr von Effern protestantischen Kupfermeistern aus Aachen die Übersiedlung in sein Gebiet.

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Sie brachten Kenntnisse der Messingherstellung mit, bei der Kupfer mit dem örtlichen Galmei bzw. Zinkblende legiert und unter Ausnutzung der Wasserkraft des Vichtbachs weiter verarbeitet wurde.

Da man sich noch nicht über die Rolle des Zinks im Klaren war, das erst Anfang des 19. Jahrhunderts als Element erkannt wurde, nannte man Messing auch „gelbes Kupfer“. Daher rühren die bis heute gebräuchlichen Bezeichnungen „Kupfermeister“ und „Kupferstadt“.

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Am Oberlauf des Vichtbachs und am Wehebach in Schevenhütte betrieben die Reitmeister in der frühen Neuzeit auf dem heutigen Stolberger Stadtgebiet Eisengewinnung und -verarbeitung. Ihre Produktionsstätten, die Reitwerke, sind teilweise noch heute erhalten (Junkershammer, Neuenhammer, Platenhammer).

Durch die Kupfermeister und Reitmeister wurde ein wirtschaftlicher Aufschwung eingeleitet. Stolberg war eines von wenigen Zentren der Messingherstellung weltweit und hatte in Europa nahezu eine Monopolstellung. Vor diesem Hintergrund nennt sich Stolberg heute gerne „älteste Messingstadt der Welt“.

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Von dieser Blütezeit der Frühindustrialisierung künden noch heute zahlreiche Baudenkmäler wie die Kupferhöfe. Sie dienten nicht nur als Produktionsstätten und in unruhigen Zeiten als kleine Burgen, sondern belegen den aristokratischen Repräsentationswillen der Kupfermeistergeschlechter, der sich außerdem in Familienwappen äußert.

Ferner wurde in Stolberg 1647 die Vogelsangkirche als erste linksrheinische lutherische Kirche errichtet, während auf dem Finkenberg eine calvinistische Kirche entstand. Bei ihr befindet sich der Kupfermeisterfriedhof mit zahlreichen herrschaftlichen Gräbern.

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Nach der Besetzung Aachens durch die französischen Generäle Desforest und Stengel hielt ein Truppenteil unter Fregeville Stolberg besetzt. Die Franzosen wurden zwar von den Österreichern in der Schlacht bei Aldenhoven bis zur französischen Grenze zurückgedrängt, rückten dann aber 1794 erneut über Münsterbusch in Stolberg ein. Die Franzosen ernannten den Bürger Hermann Peltzer zum General-Administrator.

Im Namen der Zentralverwaltung in Aachen setzte er die beiden Bürgermeister Johann Peter Schmitz und Heinrich Beckers samt acht Beigordneten ab. Später wurde Johann Adam Schleicher zum Maire ernannt und die vier Bürger Laurenz Lynen Sohn, Johann Wilhelm Scheibler, Johann Graff und Johann Wilhelm Dahmen zu Bürgerräten.

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1795 bestimmte man Dahmen dann zum Maire und Johann Haahs und Jakob Braun zu Beisitzern. Während der Zugehörigkeit des linksrheinischen Gebiets zu Frankreich von 1794 bis 1815 bildete Stolberg eine Mairie, die wie die Mairien Gressenich und Büsbach zum Kanton Eschweiler im 1801 gegründeten Département de la Roer gehörte. Die Kontinentalsperre verhalf der seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angeschlagenen Stolberger Messingindustrie zu einer Atempause und letzten Blüte.

1815 fiel Stolberg nach dem Sturz Napoleons an Preußen und wurde 1816 eine Bürgermeisterei. Erster Bürgermeister wurde Conrad Esajas Michels. Stolberg war mit knapp 2.600 Einwohnern in 334 Häusern die kleinste Gemeinde im Kreis Aachen, dem Stolberg seither angehört. Außerdem wurde der Kreis dem Regierungsbezirk Aachen zugeordnet, dessen Teil er bis zu dessen Eingliederung in den Regierungsbezirk Köln 1972 war. Der Regierungsbezirk Aachen und damit auch Stolberg kamen zuerst zur preußischen Provinz Niederrhein, die 1822 mit den Vereinigten Herzogtümern Jülich-Kleve-Berg zur Rheinprovinz vereinigt wurde. Die beiden protestantischen Gemeinden vollzogen den vom preußischen König 1817 empfohlenen Zusammenschluss zu einer reformierten Gemeinde in Stolberg erst 1860.

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1823 erhält Stolberg von Eschweiler den Stadtteil Mühle. Am heutigen Kaiserplatz wird 1837 ein neues Rathaus im klassizistischen Stil errichtet. Aufgrund der Rheinischen Städteordnung erhielt Stolberg 1856 auf Antrag die preußischen Stadtrechte, obwohl es zwar nicht die geforderten 10.000 Einwohner aufweisen konnte, aber wegen seiner gewerblichen Struktur Mitglied des Provinziallandtags wurde.

Durch den Anschluss an Preußen verlor die Stolberger Metallindustrie ihre französischen Absatzmärkte und geriet in eine schwierige Randlage, die jedoch durch den Einsatz moderner Techniken wie der Dampfmaschine und der neu entwickelten Zinkverarbeitung überwunden werden konnte. Blei und v. a. Zink lösten Messing als wichtigste Metalle der Stolberger Wirtschaft ab. Neben der Blei- und Zinkindustrie setzten die Glasindustrie und chemische Industrie die Diversifizierung der Wirtschaft fort, die bereits 1719 Mathias v. Asten mit dem Beginn von Tuchherstellung im Knautzenhof eingeleitet hatte.

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Im Rahmen dieses Strukturwandels wurden aus den Kupfermeisterfamilien Fabrikanten. Die Produktion verlagerte sich aus den Kupferhöfen, die aus Bruchstein gebaut waren, in ziegelgemauerte Fabriken. Die Industrialisierung wurde entscheidend durch die Gebrüder John und v.a. James Cockerill vorangetrieben. Man plante für Stolberg ein „zweites Seraing“. In Münsterbusch und Mühle entstand im Rahmen des Aachener Reviers eine der ersten Industrielandschaften Deutschlands.

1841 wird Stolberg mit Eröffnung der Talbahnlinie ans Eisenbahnnetz angeschlossen und erhält einen eigenen Haltepunkt auf Eilendorfer Gebiet („Station Stolberg“). Durch den Bau der Stolberger Talbahn im Vichtbachtal 1867, 1881 und 1889 wird die Eisenbahnanbindung der Stolberger Firmen verbessert und Anschluss an die Vennbahn hergestellt. 1888 wird ein Bahnhof mit Namen „Stolberg Bf.“ (später „Stolberg Hbf.“) auf Eschweiler Territorium errichtet.

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Der Aufschwung der Industrialisierung schlug sich auch im Stadtbild nieder. Im Steinweg und der Rathausstraße entstanden gründerzeitliche Bürgerhäuser und Villen der Fabrikbesitzer, während in den heruntergekommenen Teilen der Altstadt wie z. B. Vogelsang die Unterschicht und die Fabrikarbeiter lebten.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bemühten sich der evangelische, von Preußen eingesetzte Bürgermeister und Leutnant a. D. Friedrich von Werner und der katholische Pfarrer von St. Lucia Roland Ritzefeld, die sozialen Folgen der Industrialisierung abzumildern und die Modernisierung Stolbergs außerhalb der Wirtschaft voranzutreiben.

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Auf Betreiben Ritzefelds richtete die Pfarre St. Lucia 1866 im ehemaligen Kupferhof Steinfeld das Bethlehem-Krankenhaus ein. Um die Jahrhundertwende wurden am Kaiserplatz ein Amtsgericht, eine Hauptpost und das Goethe-Gymnasium errichtet, ferner in unmittelbarer Nähe die Volksschule Grüntal.

Ein Standbild des Kaisers Wilhelm I. aus dem Jahre 1897, das dem Kaiserplatz bis heute seinen Namen gab, wurde im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Im Stadtteil Mühle entstanden die Pfarrkirche Mariä-Himmelfahrt und die Volksschule an der Herrmannstraße. 1913 kamen von der Gemeinde Büsbach die Gebiete Schneidmühle und Jordansberg zu Stolberg.

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Infolge des Versailler Vertrags war Stolberg von 1919 bis 1929 von Alliierten besetzt (Belgier und Franzosen). Wie dem übrigen Rheinland blieben ihm so die bürgerkriegsähnlichen Wirren zu Beginn der Weimarer Demokratie erspart. In Büsbach beendete die Bevölkerung ein separatistisches Intermezzo.

Die Gründung der Weimarer Republik brachte es mit sich, dass die Bürgermeister nicht mehr von oben eingesetzt, sondern vom Stadtrat gewählt wurden. Das preußische Dreiklassenwahlrecht wurde zugunsten des gleichen Wahlrechts aufgegeben, das erstmals auch Frauen aktiv wie passiv ausüben konnten. Doch die Not ist drückend. In der Inflationszeit gibt die Stadt zusammen mit der benachbarten Stadt Eschweiler Notgeld heraus.

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Mitte der 1920er Jahre sind in Stolberg von ca. 17.000 Einwohner 1.800 erwerbslos. Die Stadt sucht mit Arbeiterwohnungsbau am Stadtrand Arbeit zu beschaffen. 1920 wurden von der Gemeinde Hastenrath das Gebiet Hammerberg und 1932 der Burgholzer Hof, Niederhof, Hochweger Hof und Steffenshof eingemeindet (sog. „Hastenrather Zipfel“). 1930 kann das Stadtbad in der Grüntalstraße eingeweiht werden.

Die KPD, die im Vogelsang die meisten Stimmen bekam und deren Treffpunkt das ehemalige Hotel Scheufen war, wurde bei der Kommunalwahl 1929 mit sechs Sitzen im Stadtrat doppelt so stark wie die SPD. Der NSDAP gelang nicht der Sprung in den Stadtrat.

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Erst der Beginn der Weltwirtschaftskrise verschaffte ihr Zulauf. Ende 1931 wurde Stolberg aufgrund einer Anordnung der Gauleitung Köln-Aachen Sitz der NSDAP-Kreisleitung für den Kreis Aachen, während in den umliegenden Städten Ortsgruppen verblieben. An der Ecke Schellerweg/Rathausstraße (Rathausstr. 49) stand das sog. Braune Haus, das Haus Metropol wurde der Sitz des „Westdeutschen Beobachters“.

Bei den Kommunalwahlen am 12. März 1933 erzielte bei einer Wahlbeteiligung von 74,4 % das Zentrum 10 Sitze (minus 2), die NSDAP 9 Sitze (plus 9), KPD 4 (minus 2), SPD 3 (unverändert), die Kampffront Schwarz-weiß-rot 1, und die Prehlerpartei (ein Zusammenschluss kleiner Einzelhändler und Handwerker) 1. Sieben Zentrumsstadtverordnete sowie die Mandatsträger der Kampffront Schwarz-weiß-rot und der Prehlerpartei treten der NSDAP als Hospitanten bei; die Zentrumsabgeordnete Christine Büngens nahm die Wahl nicht an, ebenso die beiden KPD-Abgeordneten Reinhard Schirbach und Juliane Decker.

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Für sie durften nach dem Runderlass des Ministers des Inneren vom 20. März 1933 keine Ersatzmitglieder nachrücken. Dieser Runderlaß verhinderte auch, dass die gewählten Ratsherren Peter Winterich und Jakob Radermacher für die KPD ihre Mandate antraten. Bis zum 14. Juli legen der Sozialdemokrat August Meurer und die Zentrumsabgeordneten Claus Robert, Matthias Souren und Louis Hülsen ihre Stadtratmandate nieder.

Ludwig Lude von der SPD darf aufgrund eines Runderlasses des Innenministers vom 23. Juni nicht nachrücken, die übrigen Sozialdemokraten ihre Mandate gar nicht antreten. Hochrangige Vertreter des Zentrums verloren in der Stadtverwaltung und im Schulwesen ihre Stelle. Der Leiter der Stadtbücherei entfernte unaufgefordert dem Regime missliebige Literatur.

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Die HJ verbrannte öffentlich Bücher. Am 1. April 1933 rief die SA auch in Stolberg zum Boykott jüdischer Geschäfte auf. Am 1. Mai 1933 beschloss der Stadtrat umfangreiche Namensänderungen: Das Goethe-Gymnasium hieß fortan „Städtisches Langemarck-Gymnasium“ (1945 rückgängig gemacht), die Neustraße (heutige Salmstraße) Hindenburgstraße, die Oststraße Bismarckstraße, die Hastenrather Straße Horst-Wessel-Straße.

Der Steinweg und Teile der Aachener Straße wurden in Adolf-Hitler-Straße umbenannt, dem neuen Reichskanzler und dem greisen Reichspräsidenten Hindenburg sowie Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft verliehen. Walther Dobbelmann (DNVP), Bürgermeister 1906-1934, beantragte auf Druck der NSDAP seine Pensionierung, die am 1. Oktober 1934 erfolgt.

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Anton Braun, Leiter der Gaurevisionsabteilung, fungiert als Bürgermeister in Stolberg. Dr. Engelbert Regh (NSDAP), nach 1945 bis 1955 für die FDP in Stadtrat und Kreistag, wird am 25. Februar 1935 mit Genehmigung des Gauleiters Grohé von Regierungspräsident Eggert Reeder als Bürgermeister eingeführt. Der Stadtrat verlor nach der deutschen Gemeindeordnung seine Entscheidungskompetenzen an den Bürgermeister, die Ratsherren wurden für sechs Jahre ernannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Stolberg ein Ehrenmal für die Gefallenen in Form eines Eisernen Kreuzes auf einem Steinquader errichtet. Heute steht es an der Ellermühlenstraße. 1932 wurde auf dem Friedhof Bergstraße ein Denkmal für die Weltkriegsgefallenen in Form eines überlebensgroßen nur mit einem Feigenblatt bekleideten Mannes mit der Inschrift „Ich hatt’ einen Kameraden“ (Künstler: Walther Wolff aus Berlin) dank einer privaten Spende aufgestellt.

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In seiner Nähe steht ein quaderförmiges Denkmal für die Opfer einer Explosion in der Düngemittelfabrik Schippan 1920. Am 1. Mai 1933 wurden das Städtische Gymnasium und vier Straßen im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie umbenannt. Die neu errichtete Mühlener Brücke wurde am 30. Oktober 1937 als „Heinrich Heimes-Brücke“ eingeweiht, benannt nach einem 1914 an der Ostfront gefallenen 17-jährigen Stolberger Gymnasiasten, der sich 16-jährig freiwillig gemeldet hatte.

1935 fand eine Erweiterung des Stadtgebiets statt, welche auch die Einwohnerzahl um 11.000 wachsen ließ: Von Eschweiler erhielt Stolberg die Ortsteile Donnerberg, Duffenter, Birkengang, Velau, Steinfurt mit dem Hauptbahnhof Stolberg aus dem Jahre 1888 sowie den Südwesten des Propsteier Waldes (Steinbachshochwald). Dies waren rund 500 Hektar Gebiet mit rund 1.400 Einwohnern und zwei stillgelegten Zinkhütten. Ferner erhielt Stolberg im Westen Atsch von Eilendorf und die Gemeinde Büsbach, die 9.000 Einwohner zählte und die Ortsteile Büsbach, Dorff, Münsterbusch und Kohlbusch umfasste.

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In Stolberg wurde 1938 die Pogromnacht der Nachbarorte organisiert, und am 9. November 1938 verwüsteten SA und SS, die sich am Alten Markt gesammelt hatten, die beiden verbliebenen jüdischen Geschäfte in Stolberg: die Schuhgeschäfte Bernhard Wächter und Sigmund Zinader. Juden wurde in der Folge durch eine städtische Anordnung der Besuch von Stadtbad und Stadtbücherei und die Benutzung öffentlicher Parkbänke untersagt.

Der Betsaal hinter Haus Steinweg 78 wurde Anfang 1939 aufgelöst. Jüdische Geschäfte, so das Textilgeschäft von Berthold Wolff im Steinweg, wurden „arisiert“. Durch Flucht und Deportation löste sich die kleine jüdische Gemeinde vollständig auf, die 1933 noch 76 Gläubige gehabt hatte. Zwei nichtjüdische Männer retten ihren jüdischen Frauen das Leben, weil sie sich nicht scheiden ließen.

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Nachweislich sind unter der NS-Herrschaft mindestens 19 Stolberger Juden ermordet worden oder im Umfeld der sog. „Vernichtungslager“ im Osten verschollen. Im KZ kamen Kommunisten ums Leben, ein Herr aus Münsterbusch ohne feste weltanschauliche Zugehörigkeit bezahlte seine Kritik am Nationalsozialismus 1944 mit dem Leben in einem Lager in Frankreich. Illegale SPD-Parteizellen organisierten der Sozialdemokrat Ludwig Philipp Lude, der parteilose Gewerkschafter Mathieu Wilms sowie Peter Spiegelmacher und Paul Arentsen. Widerstand kam auch aus dem katholischen Milieu durch Pastor Fritz Keller und den Kaplan Dunkel.

Die metallverarbeitende Industrie, v. a. die Firmen Prym und Stolberger Metallwerke, stellte im Zweiten Weltkrieg auf Rüstungsproduktion um. Zwangsarbeiter, die produktionsnah in Baracken untergebracht wurden, ersetzten nicht nur die eingezogenen Arbeitskräfte der Industrie, sondern sicherten auch die Erfüllung von Großaufträgen für die Rüstung.

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Nach dem EBV war die Stolberger Industrie mit ca. 2.500 Zwangsarbeitern (davon 600 Kriegsgefangene) der größte Einsatzort für Zwangsarbeiter im Kreis Aachen. Im Juni 1944, drei Monate vor der Ankunft der US-amerikanischen Truppen in Stolberg, erreichte die Zwangsarbeiterbeschäftigung mit über 2.200 Zwangsarbeitern und 800 Kriegsgefangenen ihren Zenit.

Der Anteil ausländischer Arbeiter in den industriellen und handwerklichen Berufen lag in Stolberg damals bei 40 % (Reichsdurchschnitt 29 %). Insgesamt gab es mindestens 38 größere Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager im gesamten Stadtgebiet. Im November 1941 errichtete die Gestapo auf dem Gelände der Kali Chemie AG an der Rhenaniastraße ein Lager für 121 jüdische Zwangsarbeiter, die bis Juni 1942 in den benachbarten Fabriken 12 Stunden pro Tag Zwangsarbeit verrichten mussten und Schikanen der Aufseher ausgesetzt waren.

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Im Sommer 1942 existierte ein Durchgangslager in RAD-Baracken in Mausbach, in dem ca. 300 Juden unter unmenschlichen Bedingungen auf ihre Deportation warten mussten. William Prym beschäftigte während des Zweiten Weltkrieges rund 500 Insassen der Gefängnisse Köln und Aachen in sogenannter Heimarbeit. Im Sommer 1942 wurden der Stolberger Industrie osteuropäische Zwangsarbeiter in großer Zahl zugewiesen. Eine Auflistung des Zwangsarbeitereinsatzes in den einzelnen Unternehmen findet sich hier.

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Die Betriebsfeuerwehr galt wegen der von ihr verübten Misshandlungen als „Werks-SS“. Am 25. April 1944 wurden drei polnische Jugendliche in der Nähe ihres Lagers am Stolberger Bahnhof vor den Augen zahlreicher deutscher Zeugen und Gäste sowie hunderter polnischer Zwangsarbeiter von der Aachener Gestapo hingerichtet, weil sie einige Lebensmittel aus einem Waggon am Aachener Westbahnhof entwendet haben sollten. Insgesamt kamen in Stolberg 52 Zwangsarbeiter zu Tode, davon einer von sechs Landarbeitern im damaligen Stadtgebiet, der 16. Dezember 1942 auf einem Bauernhof in Büsbach - ganz in Einklang mit den Empfehlungen der Landesbauernschaft Rheinland - wegen angeblich mangelnder Arbeitsleistung durch Nahrungsverweigerung starb.

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Am 2. März 1943 wurden fünf Roma-Familien (insgesamt 37 Menschen) von Stolberg nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Insgesamt haben 152 bis 177 Menschen infolge des NS-Regimes in Stolberg ihr Leben verloren.

Stollen unter der Burg und an der Zweifallerstraße dienten dem Luftschutz. Noch vor der alliierten Eroberung Aachens am 21. Oktober 1944 drangen US-amerikanische Truppen am 12. September 1944 bis Stolberg und Schevenhütte vor. Die Kämpfe um diesen sog. „Stolberg-Korridor“ brachten Zerstörungen mit sich und erlegten der Zivilbevölkerung große Leiden auf. Evakuierungsbefehle der NS-Behörden wurden vom Bürgermeister weitgehend nicht befolgt.

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Etwa 10.000 Menschen blieben in Stolberg zurück. Ein Personenzug mit zahlreichen Evakuierten aus Stolberg geriet bei Jülich in einen britischen Tieffliegerangriff. Erst am 20. September wurde Stolberg nach heftigen Kämpfen ganz besetzt. Da die Front in der Nähe blieb, endeten die Beeinträchtigungen durch Kampfhandlungen erst nach dem Fall Eschweilers im November 1944. Die von den Amerikanern eingesetzte Stadtspitze (Bürgermeister Dr. Friedrich Deutzmann), insbesondere der stellvertretende Bürgermeister Ludwig Philipp Lude, begann mit der Entnazifizierung der Stadtverwaltung.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges kommt Marlene Dietrich mit den ersten US-amerikanischen Truppen wieder nach Deutschland und wird beim Stolberger Bahnhof von einer Deutschen erkannt und zu ihrer großen Überraschung mit Freude begrüßt.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Stolberg Teil der britischen Besatzungszone und gehört seit 1947 zum Land Nordrhein-Westfalen. Flüchtlinge und Vertriebene bauten mit teilweise selbst gebrochenen Steinen die Donnerberger Siedlung.

Auch in der Velau entstand ein Neubaugebiet für Flüchtlinge und Vertriebene. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in manchen Stadtteilen wie in Zweifall und auf dem Donnerberg nahe der Kirche Gedenkstätten für die Opfer von Krieg und Gewalt errichtet.

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1956 wird der Neubau des Bethlehem-Krankenhauses eingeweiht und ein neues Berufsschulgebäude seiner Bestimmung übergeben. Die Trägerschaft der dort zusammengefassten verschiedenen Berufs-, Berufsfach- und Handelsschulen geht 1970 von der Stadt auf den Kreis über.

Der Bau der Stadthalle (25. November 1961 offiziell eröffnet) und die funktionale Neubebauung des Areals um den Bastinsweiher, der auch der Kupferhof Ellermühle zum Opfer fiel, waren wichtige Etappen der innerstädtischen Entwicklung.

Deutschlandweit in den Medien präsent war die Stadt in den 1960er Jahren durch das von der in Stolberg ansässigen Pharmafirma Chemie Grünenthal GmbH produzierte Medikament Contergan; die Anhörungen und Prozesse im sog. Contergan-Skandal jedoch fanden in Aachen und Alsdorf statt. Das Bekanntwerden von Gesundheitsschäden bei Stolberger Kindern, den sog. Bleikindern, und bei Weidevieh durch Schwermetalle, der sog. Gressenicher Krankheit, gab nach 1965 den Anstoß zu Umweltschutzbemühungen. Im Verlaufe der 1960er Jahre wuchs Stolberg in einer Art Kopf-an-Kopf-Rennen mit Eschweiler zur mit bevölkerungsreichsten Kommune im Kreis Aachen heran. Zeitweise wurde sogar die 40.000-Einwohnermarke überschritten.

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Ende der 1960er Jahre sind ein Viertel der Schüler des Goethe-Gymnasiums und ein Drittel der Schülerinnen des Mädchengymnasiums Auswärtige. Bei der kommunalen Gebietsreform 1972 erfährt das Stadtgebiet entsprechend den Wünschen der Verwaltung eine beträchtliche Erweiterung nach Südosten und kann sich abermals mehr als verdreifachen. Die Zuständigkeit für das Amtsgericht wurde am 1. April 1973 an das Amtsgericht Eschweiler abgegeben. In den 1970er Jahren entstand das neue Rathaus neben dem Alten Rathaus am Kaiserplatz, ferner das Stadion und Hallenbad Glashütterweiher.

In den 1980er Jahren konnten die Sanierung der Schwermetallhalden weitgehend abgeschlossen und die Oberstolberger Altstadt restauriert werden. Der Steinweg wurde 1987 Fußgängerzone und die Salmstraße verkehrsberuhigt.

Die Anzahl der von der Stadt Stolberg zu versorgenden Asylbewerber schnellte 1990 von 131 im Vorjahre auf 562 hoch.

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Im Jahre 1988 wurde vor dem ehemaligen Betsaal der jüdischen Gemeinde im Steinweg aus Anlass der 50-jährigen Wiederkehr der Reichspogromnacht eine Gedenktafel in den Boden eingelassen. Eine Grünfläche an der Rhenaniastraße wurde zum Andenken an den namensgleichen jüdischen Textilhändler in Berthold Wolff-Park umbenannt. Katholische Widerstandskämpfer ehrt die Namensgebung des Kaplan Dunkel-Platzes im Stadtteil Mühle und der Hauptschule Liester als Propst Grüber-Schule.

Der Rathausvorplatz heißt nach dem sozialdemokratischen Widerstandskämpfer und späteren ersten Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Aachen nach dem Zweiten Weltkrieg Ludwig Philipp Lude-Platz.

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In den 1990er Jahren wurde in Buschmühle ein neuer Zentralfriedhof eingerichtet und 1996 das Museum Zinkhütter Hof eröffnet. Ferner wurde die L 238n fertiggestellt. Das Dienstleistungszentrum Münsterbusch und das Gewerbegebiet Steinfurt wurden ihrer Bestimmung übergeben. Im umgebauten Gebäude der Brauerei Ketschenburg zieht 1998 die Verwaltung der EWV ein.

Auf dem Gelände des ehemaligen Zinkhütter Hofs wurde am 20. Januar 2001 ein Denkmal in Form eines aus Stacheldraht geschmiedeten Hakenkreuzes eingeweiht, das der Opfer des Nationalsozialismus gedenkt. Es wurde auf Initiative des ehemaligen SPD-Ratsherrn Matthias Breuer vom Kunstschmied Matthias Peters geschmiedet und durch Spenden von Privatleuten und Unternehmen finanziert.

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Die kunsthandwerkliche Arbeit gilt als umstritten, zumal sich Paul Spiegel bei einer Besichtigung zutiefst schockiert zeigte. An der Ecke Rhenaniastraße/Münsterbachstraße wurde im Berthold Wolff-Park ein Gedenkstein mit einem Davidstern eingeweiht, der des Lagers an der Rhenaniastraße gedenkt und besonders die jüdischen Zwangsarbeiter erwähnt. Am Bahnhof steht ein Mahnmal in Form eines Rades mit der Inschrift „Vergesse nicht“ und „Mabister“ (auf Romanés), das an die Deportation der Sinti und Roma aus Stolberg erinnert und die Namen der Opfer nennt. Auf Einladung der Stadt Stolberg kamen ehemalige Zwangsarbeiter aus Osteuropa 2000 nach Stolberg, wo sie u. a. an Schulen über ihre Erlebnisse berichteten und kleinere materielle Zuwendungen erhielten.

Im Jahre 2001 geht die euregiobahn mit neuen und umbenannten Haltepunkten in Betrieb. 2004 kauft Stolberg ein südliches Stück des Propsteier Waldes der Stadt Eschweiler ab, um dort auf dem ehemaligen Militärgelände Camp Astrid ein neues Gewerbegebiet für Kleinbetriebe anzusiedeln.

 

Die Stadt feiert im September 2006 150 Jahre Verleihung der Stadtrechte und 888 Jahre urkundliche Ersterwähnung. Aus diesem Anlass wurde auch von der Sparkasse Aachen eine Gedenkmedaille aus Silber geprägt.

Dass die heutige Burg auf ein Jagdschloss Karls des Großen zurückgehe, ist eine Legende, die der Nähe zu Karls Pfalz in Aachen entspringt. Ins Reich der Sage gehört auch, dass Napoleon bei seiner überstürzten Rückkehr nach Paris nach dem Ende der Großen Armee in Stolberg mit seinem Pferd gehalten habe. Ein Alt-Stolberger Original war „Jumbo“, der mit einer Pauke auf dem Rücken, einer Mundharmonika vor dem Mund und anderen Musikinstrumenten in der Hand eine Ein-Mann-Combo bildete und auf seinem Mofa mit dieser Pauke auf dem Rücken zum Gaudi der Kinder von Kirmes zu Kirmes zog.

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Eine Alt-Stolberger Figur ist der Vogelsänger, ursprünglich ein Bewohner des Viertels Vogelsang, dem das Zwitschern der Vögel am nahegelegenen Hammerberg den Namen gab (vgl. Finkenberg). Volksetymologisch wurde der Vogelsänger jedoch als jemand gedeutet, der mit Vögeln singt und auch in einem Standbild neben dem Rathaus so dargestellt. Auf die Sanges- und Lebensfreude des Vogelsängers spielt auch ein Lied an.

In den Gruben bei Gressenich und Mausbach-Diepenlinchen wurden die Quärrismännchen (von mittelhochdeutsch 'Querge' = Zwerg) oder Römermännchen angesiedelt, kleine Männchen, die der Sage nach in Stollen hausten und sich zu nächtlichen Feiern von den Menschen Geschirr ausliehen, das sie am nächsten Tag wieder sauber zurückbrachten. Sie sind Nachbarn der Killewittchen.

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Das Stadtwappen zeigt einen roten mit 12 goldenen rechteckigen Steinen bestreuten Wappenschild, darin einen aufgerichteten, nach rechts springenden silbernen Löwen mit ausgeschlagener goldener Zunge, der mit einem schwarzen fünflätzigen Turnierkragen überlegt ist.

Stolberg führt dieses Wappen seit 1880. Es wurde dem damaligen Bürgermeister Friedrich von Werner vom Stadtarchiv vorgeschlagen, der auf der Suche nach einem Wappen in alten Dokumenten auf das Siegel des herzöglich-jülichen Schöffengerichts in Stolberg gestoßen war. Es zeigte die Dreifaltigkeit, die früheren Patronin der Pfarrkirche St. Lucia, ein Motiv, das als modernes Stadtwappen unüblich war.

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Das heutige Stadtwappen geht auf das Siegel und Wappen der einstigen Burgherren, der Edelherren von Stolberg-Frenz-Setterich, zurück. Sie übernahmen, da vom Limburgischen Herzoghaus abstammend, den Limburger Löwen als Wappentier.

Die Stadtfarben sind in Anlehnung an die Grundfarben des städtischen Wappens rot und gelb.

Stolberg verfügte im Jahr 2005 über 10 Beherbergungsbetriebe mit insgesamt ca. 400 Betten.

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Im Ortsteil Donnerberg betreibt der Westdeutsche Rundfunk seit den 1950er Jahren eine Sendeanlage für MW, die heute UKW und Fernsehen ausstrahlt. Als Antennenträger dient ein 1993 errichteter 231 m hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast mit einem Querschnitt von 1,76 m anstelle des alten runden und kleineren Sendemastes. Ein Teil des ehemaligen Senderschuppens ist auch heute noch vor dem Gerätehaus der „Löschgruppe Donnerberg“ zu sehen.

Die Stolberger Nachrichten und Stolberger Zeitung haben seit einigen Jahren einen gemeinsamen Lokalteil. Ferner werden im ganzen Stadtgebiet „Os Ziedung“, „SuperSonntag“ und „SuperMittwoch“ sowie in seinem östlichen Teil die Eschweiler Filmpost kostenlos verteilt.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Stolberg (Rheinland) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Wahrzeichen von Stolberg, die Burg" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.5 US-amerikanisch (nicht portiert) lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Rüdiger Prehler.