Simmerath ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen, gehört zum Kreis Aachen und ist dessen flächengrößte Kommune. Das Gemeindewappen stellt ein blaues S auf goldenem Grund dar. Das S symbolisiert die nach der kommunalen Neugliederung 1972 entstandene Gemeinde Simmerath und ihre Lage an zwei Seen. Der goldene Wappengrund soll auf die frühere Zugehörigkeit zur Landesherrschaft Jülich hinweisen. Das 1972 entstandene, heutige Gemeindegebiet von Simmerath erstreckt sich in einem Radius von ca. 10 km rund um den Kernort. Seine Peripherie berührt im Osten die als touristische Attraktion relevante Rurtalsperre, im Süden den Raum Monschau, im Westen die belgische Grenze mit immer noch gut erkennbaren Teilen des durch einen Wanderweg erschlossenen Westwalles (Bodendenkmal) und im Norden den Raum Roetgen/Aachen.
Teile des Gemeindegebiets liegen seit dem 1. Januiar 2004 auf dem Territorium des Nationalparks Eifel. Die Gegend um Simmerath war schon zur römischen Kaiserzeit besiedelt. Die antike Verbindungsstraße führte aus Konzen über Simmerath und Kesternich nach Einruhr. Die Besiedlung ist durch Bodenfunde aus dem 2. und 3. nachchristlichen Jahrhundert, nicht jedoch durch schriftliche Quellen belegt. Eine Siedlingskontinuität in die fränkische Zeit hinein ist nicht dokumentiert. Ein "Hof zo Semmenrode" findet sich erst wieder in einer mittelalterlichen Quelle von 1342. 1346 beginnen die kirchenrechtlichen Belege; zuvor gehörte die Pfarrei zu Konzen. Territorial gehörte die Ansiedlung zur Herrschaft der Grafen von Monschau (Montjoie); diese ging nach dem Tode Johann III. von Schönforst-Montjoie 1433 an das Herzogtum Jülich über, in dessen Besitz Simmerath wie das gesamte Monschauer Land bis zum (Wiener Kongress) verblieb. Im Zuge der Neuordnung von 1815 fiel Jülich an Preußen und gehörte von 1822 bis zum Zweiten Weltkrieg zur Rheinprovinz. Im Zweiten Weltkrieg brachte die Ardennenoffensive im Winter 1944/45 bei dem Vormarsch der Alliierten schwere Zerstörungen mit sich.
Der Wiederaufbau nach dem Kriege brachte eine wirtschaftliche Erholung. Durch das Gesetz des Landes Nordrhein-Westfalen zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen (das so genannte Aachen-Gesetz) vom 14. Dezember 1971 wurden der Gemeinde Simmerath die ihr heute angehörenden Ortsteile eingegliedert. Dieses erweiterte Simmerath ist seither eine von nur noch 9 Gemeinden (neben Herzogenrath, Alsdorf, Würselen, Baesweiler, Eschweiler, Stolberg (Rhld.), Roetgen und Monschau), die nach der Neugliederung im Kreis Aachen verblieben sind. Bis 1972 gehörte Simmerath zum Kreis Monschau. Lammersdorf gehörte schon vorher zum Amt Simmerath, Kesternich, Rurberg/Woffelsbach, Steckenborn und Strauch waren selbstständig, Eicherscheid war vorher bei Imgenbroich und Einruhr/Erkensruhr bei Dreiborn. Durch die Eingemeindung sind einige derjenigen Ortschaften, die (neben anderen) schon im Mittelalter kirchenrechtlich zu Simmerath gehört hatten, kommunalpolitisch wieder zu Simmerath "zurückgeholt", nämlich Dedenborn, Kesternich, Strauch, Rollesbroich, Witzerath, Lammersdorf und Paustenbach. In der Zwischenzeit hat jedoch jeder dieser Ortsteile seine eigene Identität und seine eigenen Wirtschaftsfaktoren entwickelt, so dass die Gemeinde Simmerath sich heute als ein Zusammenschluss von heterogenen Strukturen darstellt. Sehenswürdigkeiten Eine für die Nordeifel typische Winkelhof-Anlage (Hauptstr. 83) datiert laut Giebel von 1781, könnte aber älter sein (was wegen starker Veränderungen des Baus nicht beweisbar ist). Der überwiegende Teil der heutigen Simmerather Bausubstanz stammt von nach 1950. Das Kreisverwaltungshaus von 1955 mit 11 Stockwerken und 250 Stufen steht als typisches Bauwerk der Epoche in Beton seit 1988 unter Denkmalschutz. Den Erweiterungsbau aus den Jahren 2003-2005 plante ein Aachener Architekturbüro. Das Simmerather Rathaus, architektonisch verwinkelt und mit achteckiger Brunnenanlage versehen, stammt von 1975. Die übrigen Sehenswürdigkeiten und touristischen Attraktionen der Gemeinde Simmerath befinden sich nicht im Kernort, sondern in den 1971 eingemeindeten Ortsteilen (dort beschrieben). Orte in der Gemeinde Simmerath: Dedenborn; Eicherscheid; Einruhr; Erkensruhr; Hammer; Hirschrott; Huppenbroich; Kesternich; Lammersdorf; Paustenbach; Rollesbroich; Rurberg; Simmerath; Steckenborn; Strauch; Witzerath; Woffelsbach. Das Gemeindewappen stellt ein blaues S auf goldenem Grund dar. Das S symbolisiert die nach der kommunalen Neugliederung 1972 entstandene Gemeinde Simmerath und ihre Lage an zwei Seen. Der goldene Wappengrund soll auf die frühere Zugehörigkeit zur Landesherrschaft Jülich hinweisen.
Museen * Bauernmuseum Lammersdorf, ein bäuerliches Ensemble aus der Zeit um 1900 Die heterogene Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Simmerath erklärt sich durch die unterschiedliche geografische Lage und Geschichte der einzelnen Ortsteile. Während der Kernort und sein Umland industriell geprägt sind (es dominieren Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe), haben Dedenborn, Steckenborn und Strauch einen agrarischen Charakter und ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle der am Rursee und im Umfeld des Nationalparks gelegenen Ortsteile, d.h. Rurberg, Woffelsbach, Einruhr und Erkensruhr/Hirschrott. Neben zahlreichen Musik- und Sportvereinen (Hansa) gibt es in Simmerath das Geloog Simmerath e.V., einen im 19. Jahrhundert gegründeten Junggesellenverein. Des Weiteren gibt es die Freiwillige Feuerwehr Simmerath mit Löschgruppe, Jugendfeuerwehr, Alters- und Ehrenabteilung, Theatergruppe und Spielmannszug. Außerdem gibt es auch noch den Karnevalsverein 'KG Sonnenfunken'. Er besteht aus Mini-, Kinder-, Prinzen- und Ehrengarde, Kinder- und Prinzenmariechen und natürlich dem jährlichen (Kinder-)Dreigestirn und Prinzenpaar. Dorfrundgänge in allen 13 Ortschaften der Gemeinde Simmerath führen - vollständig ausgeschildert - ab den jeweiligen Startpunkten an den Sehenswürdigkeiten vorbei. Die Dorfrundgänge sind sowohl im Internet zum Herunterladen verfügbar, als auch an den Einsteigstafeln verfügbar. Ebenfalls kann die Broschüre angefordert werden bei der Gemeinde Simmerath. * Die Johanneskapelle (1665) ist das älteste, noch erhaltene Bauwerk des Kernorts. Beim Ausbau der B 399 1968 musste sie ca. 100 m versetzt werden. * Bronzeskulptur von dem Bildhauer Klaus Gehlen * Eine für die Nordeifel typische Winkelhof-Anlage (Hauptstr. 83) datiert laut Giebel von 1781, könnte aber älter sein (was wegen starker Veränderungen des Baus nicht beweisbar ist). * Der überwiegende Teil der heutigen Simmerather Bausubstanz stammt von nach 1950. Das Simmerather Rathaus, architektonisch verwinkelt und mit achteckiger Brunnenanlage versehen, stammt von 1975. * Die übrigen Sehenswürdigkeiten und touristischen Attraktionen der Gemeinde Simmerath befinden sich nicht im Kernort, sondern in den 1971 eingemeindeten Ortsteilen (dort beschrieben). Öffentliche Einrichtungen Größere ansässige Unternehmen Bauernmuseum Lammersdorf, ein bäuerliches Ensemble aus der Zeit um 1900
Die Rurtalsperre Schwammenauel ist eine 77,2 m hohe, seit 1939 existierende Talsperre im Südwestteil von Nordrhein-Westfalen (Deutschland), welche die Rur in der Städteregion Aachen und im Kreis Düren zum 7,83 km² großen Rurstausee (auch: Rursee) aufstaut.
Der durch die Rurtalsperre Schwammenauel aufgestaute Rurstausee ist mit 203,2 Mio. m³ Stauraum nach dem Bleilochstausee (Thüringen) und vor dem Edersee (Hessen) der volumenmäßig zweitgrößte Stausee Deutschlands. Rurtalsperre Schwammenauel und Rurstausee gehören zum Wasserverband Eifel-Rur. Die aus Rurtalsperre Schwammenauel und Rurstausee bestehende Stauanlage Rurstausee befindet sich in der Rureifel (Teil der Nordeifel) nordwestlich und westlich des Kermeters, nordöstlich des Monschauer Heckenlands bzw. ost-südöstlich des Höhenzugs Buhlert zwischen Simmerath (Städteregion Aachen) im West-Südwesten und Heimbach (Kreis Düren) im Osten. Sie liegt unmittelbar unterhalb bzw. nördlich des Paulushofdamms, der das Wasser von Rur und Urft zum Obersee aufstaut, und erstreckt sich im 2004 gegründeten Nationalpark Eifel, der von den Grenzen des Naturparks Hohes Venn-Eifel umrahmt ist.
Die Rurtalsperre Schwammenauel, die ein als Erd- und Steinschüttdamm mit innen liegender Dichtung aus Lehm errichteter Staudamm ist, steht im Kreis Düren rund 2,7 km westlich des Zentrums der Kernstadt Heimbach bzw. wenige hundert Meter westlich des Heimbacher Stadtteils Hasenfeld.
Die Talsperre wurde von 1934 bis 1938 erbaut und im Erstausbau 1939 in Betrieb genommen. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Grundablassrohre der Talsperre als Abwehrmaßnahme gegenüber den vorrückenden Alliierten am 8. Februar 1945 gesprengt. Nach einer Erweiterung zwischen 1955 und 1959 wurde der Damm 1961 um etwa 20 m auf 77,20 m über der Gründungssohle erhöht. Der Rurstausee, der voll aufgestaut 10,6 km lang ist (laut Deutscher Grundkarte; die Luftlinie zwischen See-Ende und Staudamm umfasst ca. 5 km), 783 ha Gesamtfläche und 203,2 Mio. m³ Stauraum aufweist, befindet sich in der Städteregion Aachen und dem Kreis Düren am Kermeter zwischen dem Heimbacher Stadtteil Hasenfeld im Nordosten, dem Nideggener Stadtteil Schmidt und dem Simmerather Gemeindeteil Rurberg im Südwesten. Ortschaften, von denen Zugang zum Stausee möglich ist, sind Heimbach, Rurberg (Obersee), Schmidt-Eschauel, Schwammenauel und Woffelsbach (alphabetisch sortiert). An das Südwestende des Rurstausees grenzt direkt der Eiserbachdamm, der den Rurstausee-Zufluss Eiserbach zum Vorbecken Eiserbach aufstaut, und an sein Südende unmittelbar der Paulushofdamm, der die Rur und Urft zum Vorbecken Obersee aufstaut. Ohne den Obersee liegt der Stauraum des Rurstausees bei 181,8 Mio. m³. Besonderheiten des Rurstausees sind die Insel Eichert, die Halbinsel am Tonsberg und die Halbinsel Eschauel (mit gleichnamigen Badestrand), die je nach Wasserstand auch zu Fuß zu erreichen sind. Die waldreiche Insel Eichert erhebt sich als Ausläufer der Halbinsel am Tonsberg mit ihrer höchsten Stelle (ca. 318 m ü. NN) rund 36,5 m über das Stauziel (281,5 m ü. NN) des Rurstausees. Etwa 500 m südwestlich dieser Insel befindet sich ein bei Vollstau wenige Meter hohes und entlang seiner Mittellinie gemessen rund 100 m langes Eiland, das ein Ausläufer der Eschauel-Halbinsel ist. Auf der Halbinsel am Tonsberg mit ihrem gleichnamigen Berg (333,3 m ü. NN) befindet sich eine Burgwüstung (Kulturdenkmal).
Neben der Wasserstandsregulierung der Rur wird die Rurtalsperre zur Stromerzeugung genutzt. Das Speicherkraftwerk hat in Schwammenauel eine Francis-Turbine mit einer installierten Leistung von 9,5 MW.
Die Generatoren der nachgeschalteten Staustufen Heimbach und Obermaubach haben 0,775 MW und 0,6 MW installierte Leistung, das Urftkraftwerk (gelegen an der Rur bei Heimbach) 15 MW. Der Vollständigkeit halber seien noch die Generatoren der Oleftalsperre erwähnt, die zusammen 3 MW installierte Leistung haben. Seit Sommer 2011 gibt es Planungen, die Rutalsperre, mit einem noch zu errichtenden Oberbecken bei Schmidt, als Pumpspeicherkraftwerk (Pumpspeicherkraftwerk Rur) zu nutzen. Die Leistung dieses Kraftwerks würde dann 640 MW betragen und wäre somit eines der größten in Mitteleuropa.
Rur-, Urft- und Oleftalsperre werden im Verbund betrieben und sichern mit ihren Stauseen die Verfügbarkeit von etwa 265 Millionen Kubikmeter Stauraum. Die Stauseen sind ein von Wassersportlern und Erholungssuchenden geschätztes Naherholungsgebiet. Auf den Stauseen verkehren die Ausflugsschiffe der Rursee-Schifffahrt. Zu den Zuflüssen des Rurstausees gehören mit Länge in Kilometern (km) laut Deutscher Grundkarte (alphabetisch sortiert):
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